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Würzburg
AKK-Rücktritt: An der unterfränkischen CSU-Basis schwärmen viele für Friedrich Merz
Für ihren Rückzug erntet Annegret Kramp-Karrenbauer Respekt. Zu den Folgen äußern sich Politiker aus der Region zurückhaltend. Stimmen aus Unterfranken.
Annegret Kramp-Karrenbauer Anfang November bei einer Tagung der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU in Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | Annegret Kramp-Karrenbauer Anfang November bei einer Tagung der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU in Würzburg.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:32 Uhr

Völlig überraschend hatCDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag ihren Rücktritt von der Parteispitze und den Verzicht auf die Kanzlerkandidatur der Union angekündigt. Bei Politikern in Unterfranken erntet AKK für ihre Entscheidung Anerkennung. Was die Zukunft der Union betrifft, halten sich die Parteien-Vertreter bedeckt.

Die Entscheidung von Kramp-Karrenbauer zeuge von "menschlicher und politischer Größe", so kommentiert die stellvertretende CSU-Vorsitzende Dorothee Bär (Ebelsbach) den Rückzug ihrer Kabinettskollegin. Sie habe die Zusammenarbeit mit AKK "außerordentlich geschätzt", sagt die Staatsministerin im Bundeskanzleramt. Weiter heißt es in einer Stellungnahme: "Dank Markus Söder konnte in einem erfolgreichen Zusammenspiel mit ihr der Zusammenhalt von CSU und CDU zum Wohle unseres Landes im vergangenen Jahr gefestigt werden."

Eck: Keine Zusammenarbeit mit der AfD

Auch Gerhard Eck (Donnersdorf), der CSU-Bezirksvorsitzende für Unterfranken, betont, er habe "höchsten Respekt" vor der Entscheidung Kramp-Karrenbauers. Nachdem sie sich in Thüringen mit ihrer Haltung auf Abstand zur AfD nicht eindeutig habe durchsetzen können, sei der Rückzug "nur konsequent". Auch für ihn, so der Innenstaatssekretär, sei klar, dass es "keinerlei Zusammenarbeit" mit den Rechtspopulisten geben dürfe.

Beliebt bei der Basis: Friedrich Merz inmitten von CSU-Anhängern beim Neujahrsempfang der CSU Main-Spessart im Januar in Lohr.
Foto: Silvia Gralla | Beliebt bei der Basis: Friedrich Merz inmitten von CSU-Anhängern beim Neujahrsempfang der CSU Main-Spessart im Januar in Lohr.

Doch wer wird Nachfolger? An der CSU-Basis schwärmen viele für Friedrich Merz, den früheren CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag. Zuletzt war der Sauerländer bei einem Auftritt vor dem CSU-Kreisverband Main-Spessart in Lohr bejubelt worden. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann sagte nach der Veranstaltung: "Ich möchte Söder in Bayern behalten, deshalb soll Merz den Kanzlerkandidaten machen."

SPD und Grüne: CDU muss Haltung klären

Bernd Rützel (Gemünden), der Vorsitzende der SPD in Unterfranken, möchte die Entwicklung in der Union nicht groß kommentieren. Wie sich die CDU beim Parteivorsitz entscheide, spiele für ihn keine Rolle, so der Bundestagsabgeordnete. Wichtig sei ihm nur, dass die Partei "ihr Verhältnis zur AfD klärt". Nur wenn die CDU sich klar von den Rechten abgrenze, könne sie weiter ein Partner für die SPD sein.

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Sie halte nichts davon, anderen Parteien Ratschläge zu geben, sagt Manuela Rottmann (Hammelburg). Persönlich wünsche sie Kramp-Karrenbauer alles Gute, so die Bundestagsabgeordnete der Grünen. Mit dem angekündigten Rückzug blieben aber politische Fragen ungelöst. Rottmann: "Die Union muss klären, wie sie unter diesen Bedingungen eine stabile Regierung tragen kann. Keine Partei darf jetzt in taktischem Klein-Klein stecken bleiben." Alle Demokraten hätten "eine Verantwortung für dieses Staatswesen und für Europa". Dieser werde man nur "mit einer klaren Grenze zu Rechtsextremismus und Nationalismus gerecht". 

 
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    AKK hat Haltung gezeigt. das windige Zigarettenbürschchen Lindner von der Partei, die lieber von Höckes Gnaden reagiert als nicht regiert, nicht.
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  • U. L.
    Bis November kann die CDU diesen Zustand nicht durchhalten. Merkel muss zurücktreten. Sofort.
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  • H. S.
    Wieder ein Bauernopfer von Merkel.
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  • B. L.
    Es gibt nur eine Rettung für CDU /CSU, jetzt voll nach rechts lenken. Sonst geht es mit der Partei, noch weiter nach unten.
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  • P. K.
    Dann würde doch Ihre geliebte AfD vernichtet werden und die CDU/CSU würde irgendwo unter 30% landen. Ich will nicht sagen, dass mir das nicht gefallen würde.
    Franken48, Ihr Vorschlag ist teuflisch genial.
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  • L. W.
    @ Franken48

    Was soll es für einen Sinn machen, wenn die CDU CSU jetzt eine Kopie der AfD vor der Machtergreifung durch den Flügel gibt?

    Meuthen gibts doch schon als quasi bürgerliches Mäntelchen für die Flügel AfD.

    Nein die CDU muss ihre Wurzeln wieder finden aus denen heraus sie einst ihre großen Erfolge erhielte: die wirkliche soziale Marktwirtschaft. Eine Politik gestalten, die dazu führt, dass die breite Mehrheit der Bevölkerung vom wirtschaftlichen Erfolg profitiert.

    Leider wurde zuletzt nur mehr versucht eine marktliberale Politik zu gestalten. Von einer derartigen Politik profitiert aber nicht die breite Mehrheit der Wähler. Damit kann man, glaube ich, keine Wähler gewinnen. Von einer Unternehmenssteuerreform profitiert z.B. kein normaler Wähler. Dieser ist zu gewinnen, wenn die breite Masse der arbeitenden Bevölkerung etwas im Geldbeutel spürt, nicht wenn die Firmeninhaber entlastet werden.
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  • R. R.
    Gratulation zum Rücktritt, is überfällig bei der arroganten Politikerin.
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  • P. K.
    Ich weiss ja nicht was dieser Hype um Merz soll.
    Wenn es ihm zuwider läuft schmeisst er hin anstatt für seine poltische Überzeugung (falls er eine haben sollte) zu kämpfen.
    Ebenso überraschend taucht er wieder auf wenn er meint, dass es für ihn was zu erben gäbe. Klappt das nicht spielt er die beleidigte Leberwurst.
    Ich finde, dass ihn die CDU nicht braucht.
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  • K. K.
    @pkd
    kennen Sie ihn?
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  • P. K.
    Hinreichend.
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  • P. T.
    Branca ...Respekt für Frau Kramp- Karrenbauer........

    Sie ist die einzige frauliche grösse in der politik die anstand und Stil hat.von a-bis- z. Sowie einen klaren Sachverstand ohne Polemik. Schade aber zu schade für diese miese Politik Treiberei.ihre klare Haltung stellt unsere Kasperletheater Politik in den Vordergrund und zeigt wo sind sie geblieben unsere Männlein.
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  • X. X.
    Friedrich Merz ist der einzige in der CDU der das Zeug zum Bundeskanzler hat.
    „Friedrich mach es !“
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  • P. K.
    Und dann verliert die AfD Stimmen. Wollen Sie das wirklich?
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  • W. K.
    Dann ist Deutschland aber ganz fest in der Kralle der Finanz.....
    Seinen alten Arbeitgeber wird er nicht vergessen.
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  • J. S.
    Es ist und war für mich nicht nachvollziehbar, warum sich Frau Kramp-Karrenbauer ihren Posten als Ministerpräsidentin vom Saarland dazu hat hinreissen lassen eben diese Funktion, die sie gut gemacht hat, "hinzuschmeissen". Sie ist jetzt somit kein Deut besser als die anderen. Wie heißt es so schön von Schiller: Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang. Wahn steht hier für politischen "Grössenwahn!" Oder ein anderes: "Schuster bleib bei deinen Leisten."
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