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Würzburg
Aggressionen bei Demo gegen Rechts? Laut CSU-Kreisvorsitzendem Roth musste Polizei ihn beschützen
Die Wahrnehmungen sind unterschiedlich: Laut Polizei war die Demo am Samstag friedlich, CSU-Mitglieder dagegen fühlten sich bedroht.
Rund 5000 Menschen haben laut Polizei am Samstag friedlich gegen einen Rechtsruck demonstriert.  
Foto: Silvia Gralla | Rund 5000 Menschen haben laut Polizei am Samstag friedlich gegen einen Rechtsruck demonstriert.  
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.02.2025 02:34 Uhr

Am Samstag haben in Würzburg laut Polizei rund 5000 Menschen gegen die Zusammenarbeit mit der AfD protestiert. Auslöser dafür ein Unions-Antrag für eine schärfere Migrationspolitik, der im Bundestag vergangene Wochen mit AfD-Stimmen verabschiedet wurde. Laut Polizeibericht ist die Demonstration in Würzburg "friedlich" verlaufen.

CSU-Kreis- und Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth hat die Demo am Wahlstand der CSU erlebt und eine andere Wahrnehmung. Er sagt: "Der überwiegende Teil der Teilnehmer war friedlich, aber eine große Anzahl war aggressiv." Auf seiner Facebook-Seite schrieb der Politiker: "Ein ganz großes Dankeschön an unsere Polizei! Mehrfach gingen sie dazwischen, sodass wir weitgehend unbeschadet blieben." 

Was ist am Samstag am Würzburger CSU-Wahlstand passiert?

Das löste empörte Reaktionen aus. Unter anderem kommentierte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Josef Hofmann: "Wie weit sind wir denn gekommen, wenn in einem Land, das für Demokratie und Toleranz steht, die breite Bürgerschaft der Mitte, an eigenen Wahlständen zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit fürchtet, sodass zu deren Schutze die Exekutive der Staatsgewalt eingreifen muss?"

Was war passiert? Die Würzburger Polizei erklärte dazu am Montag, dass während der Demonstration Beamte in der Schönbornstraße bei den Wahlständen der Parteien postiert waren. "Aber es gab dort weder Übergriffe noch mussten wir einschreiten", sagte Sprecher Martin Meilhammer.  

Doch Roth sagt: "Wir wurden mit gröberen Ausdrücken beschimpft und Mittelfinger wurden gezeigt. Daraufhin ist die Polizei eingeschritten." Auf die Nachfrage, was er mit "weitgehend unbeschadet" meint, sagt Roth, dass in seine Richtung bespuckt worden sei. Ihm seien drei Teilnehmer der Demonstration so nahe gekommen, "dass Polizisten dazwischen getreten sind".

"Es war nicht notwendig einzugreifen, um körperliche Übergriffe zu verhindern", erklärt dazu Michael Will von der Würzburger Polizei. "Einzelne deutliche verbale Unmutsäußerungen in Richtung CSU und FDP kamen vor." Polizeibeamte hätten sich deshalb einige Mal "deeskalierend" in das Blickfeld gestellt. Vor CSU-Mitgliedern sei auf den Boden gespuckt worden und einmal der Mittelfinger, aber gegen niemanden bestimmten, gezeigt worden. Zu Straftaten sei es nicht gekommen. 

CSU-Mitglieder haben sich bedroht gefühlt

Von dieser Redaktion befragte Teilnehmer der Demo haben die Stimmung am Samstag nicht als aggressiv erlebt. Beim Vorbeiziehen am CSU wurde "schämt euch" gerufen und gepfiffen. Einige berichten, dass sie dabei keine Beleidigungen gehört haben. Ein Beobachter bemerkte, dass ein FDP-Politiker angeschrien worden sei.  

Der Veranstalter, die DGB Jugend Unterfranken, hatte am Beginn der Demo darum gebeten, friedlich an den Wahlkampfständen vorbeiziehen. "Wenn es einzelne Beleidigungen gab, tut uns das natürlich leid", sagt Franziska Müller von der DGB Jugend. Die Polizei habe ihr von keinen Zwischenfällen berichtet.    

Der Widerspruch zwischen den verschiedenen Wahrnehmungen erhellt sich durch Aussagen von CSU-Stadträtin und JU-Kreisvorsitzender Rena Schimmer. Sie bestätigt die Beobachtungen ihres Fraktionsvorsitzenden und betont: "Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht sind wichtig, aber mit Spucken und Mittelfinger-Zeigen werden Grenzen überschritten." 

Aufgrund von Drohungen und Übergriffen gegen die CDU in Berlin sei sie am Samstag mit einem "mulmigen Gefühl" an den Wahlkampfstand gekommen, das sich durch Schreien und Beleidigungen in ein "Gefühl der Bedrohung" gesteigert habe. "Deshalb waren wir dankbar, dass die Polizei da war", sagt Schimmer. 

 
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  • Eugen Endres
    Laut BILD vor ein paar Tagen wars die ANTIFA!

    Und jetzt:
    https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/sabotageserie-autos-russland-100.html

    Warten wir ab was bei der Münchner Brandanschlagsserie rauskommt.

    Vielleicht wird dann auch der UNION und der AfD, und im speziellen Frau Erhard und Herrn Sauter klar wo der Feind steht. NICHT Links sondern im Osten!
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  • Jürgen Huller
    Putin lacht sich sowieso über das Theater hier kaputt.

    Seine langjährigen Desinformationskampagnen trägen prächtig Früchte. Auch das Parteisponsoring scheint wohl in seinem Interesse gut angelegtes Geld gewesen zu sein.

    Weiter könnte die Destabilisierung dieses Landes wohl kaum fortgeschritten sein.
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  • Eugen Endres
    Deswegen muss die Union auch unbedingt daran gehindert werden weiterhin mit der russlandhörige AfD anzubandeln und deren Steigbügelhalter zu spielen. Ich befürchte nur Merzs Kanzlergeilheit ist da zu gross. Nach aktuellen Umfragen ist für die Union kaum noch ein Zweierbündnis möglich, mit Ausnahme der AfD. Wenn das die Strategie war, Herzlichen Glückwunsch Herr Merz! Hatte ja auch keiner gewarnt davor...
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  • Hiltrud Erhard
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  • Martin Dobat
    Der linke Populismus kommt mehr und mehr ans Licht.
    „Recherche zu Zeit nach Ampel-Aus Klingbeil drängte, dass Scholz für Pistorius den Weg freimacht“ (ntv); „Jugend zieht Vergleich mit Merz Habecks "Sicherheitsoffensive" sorgt für Ärger bei den Grünen“ (ntv); „Ricarda Lang findet Häme gegen Merz "befremdlich". (ntv). Mehr und mehr wird deutlich, wer auf populistische Weise versucht, vor der nahenden Wahl, die ernüchternden Umfragewerte von SPD, Grünen und Linken etwas aufzupäppeln. Die „braven“ Demokraten sind ganz schnell auf die Straße zu bringen, wenn Du Konservative, aber mit Sicherheit nicht „Rechte Politiker“ in die Nähe von AfD bringst. Bin froh, dass diese Masche, mehr und mehr ans Licht kommt und die „echten“ Demokraten erkennen, welchem Hype sie aufgesessen sind.
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  • Eugen Endres
    Unklar, was sie da zu konstruieren versuchen. Fast jeder hätte sich lieber Pistorius statt Scholz gewünscht, was ist hier ihr Problem?
    Habecks Wunsch nach der konsequenten Umsetzung des geltenden Rechtes ist etwas anderes als der europarechtswidrige Vorstoss von Merz, bei dem er sich blindlings, oder willentlich auf die Stimmen der AfD gestützt hat. Beides machts nicht besser. Bei Ricarda Langs Aussage geht es nur um die Häme über Merzs Versprechen die AfD zu halbieren, wonach es ja nun wirklich nicht aussieht. Da die AfD aber unbeschadet, ja mit gestärktem Selbstvertrauen aus dieser Aktion hervorging, gibt es wirklich keinen Grund zur Freude.Einfach mal irgendwelche Überschiften von nem anderen Nachrichtenportal, ohne Kontext, zu kopieren reicht nun wirklich nicht um das Ungeheuerliche, was wir da letzte Woche erleben mussten ungeschehen zu machen. Im übrigen zeigen ja die Reaktionen hier und der Parteitag der Union, dass scheinbar ein grosser Teil Merz blindlings folgt.
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  • Martin Deeg
    Ricarda Lang hat richtigerweise festgestellt, dass die Häme, Merz mit seiner Aussage zu konfrontieren, dass er „ die AfD halbieren“ werde, nicht mehr zielführend ist. Und?

    Da zeigt eigentlich nur, dass das eine intelligente Frau ist und die dumme und extreme Häme, der sie als Grünen-Politikerin ausgesetzt war/ist, dumm und „befremdlich“….
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  • Hiltrud Erhard
    Die Häne hatte leider schon ihre Berechtigung...
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  • Jürgen Huller
    Die CDU hat eine missglückte populistische (googlen Sie mal, was das bedeutet) PR-Aktion angezettelt, die in die Hose ging. Man dachte irrtümlich, die Leute wären sofort Feuer und Flamme für diese Aktion. Dem war aber nicht so.

    Ihr Narrativ ist dagegen:

    Die edle CDU wurde von den linken Kräften verraten. Das ist Blödsinn und das wissen Sie! Das können Sie vielleicht Dümmeren verkaufen!

    Sie vertauschen Ursache und Wirkung, Actio und Reactio

    Die alleinige URSACHE ist die Schwachsinnsaktion, die ein paar Besserwisser im kleinen CDU Führungskreis, u.a. ohne Absprache mit z.B. anderen CDU MPs getroffen haben.

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100592614/bundestagswahl-2025-cdu-chef-merz-mit-hendrik-wuest-im-wahlkampf.html

    Alles, was danach kam, ist die WIRKUNG, ist REACTIO auf die ACTIO der CDU.

    Daher ist auch alleinig die Gruppe an Personen verantwortlich, die sich das beschlossen haben.

    Ihre Verschwörungstheorie können stecken lassen.
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  • Martin Deeg
    Nach Lesart der CSU verwirklich das auf dem Foto erkennbare Plakat mit der Aufschrift „Pass auf wen du wählst“ dann auch den Tatbestand der „Bedrohung“ und der „versuchten Nötigung“ (evtl. sogar eine „Störung des öffentlichen Friedens“?).

    Und zweifelsfrei klassifiziert es die Verantwortlichen und alle drumrum als beinharte „Linksextreme“…
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  • Hiltrud Erhard
    Das ist Quatsch! Es geht um das tolerieren linker Extremer, die man in Kauf nimmt.
    Um vielleicht abzulenken?
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  • Alfred Mahler
    Wer Hass und Hetze säht, muss mit dem Sturm umgehen können, der ihm dann berechtigterweise entgegen weht. Wir haben den Machenschaften von Union und AfD schon viel zu lange tatenlos zugesehen!
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  • Martin Deeg
    So ist es!

    Dieses Gehetze im Schutz von höchsten Ämtern - Söder, Aiwanger, Dobrindt - unter immer weiterer Herabsetzung der Hemmschwelle, bis auch ein etwas verklemmter Passiv-Aggressiver ("kleine Paschas") derart getriggert ist, dass er alle Zurückhaltung fahren lässt ist eine nur noch schwer erträgliche Entwicklung!

    Mich ärgert seit langem, wie zahm und defensiv gerade die Grünen auf diese unverhohlene Hetze und persönliche Diffamierung reagierten....das scheint nun endlich vorbei.

    Die Standhaftigkeit ohne jedes Wanken, die die SPD und die Grünen in der letzten Woche zeigten ist endlich wieder eine klare VERANTWORTUNGSHALTUNG gegenüber den Bürgern in diesem Land, die genug von diesem unterkomplexen, infamen und würdelosen "Politik"-Stil von Leuten wie Söder, Merz, Aiwanger, Linnemann, Spahn etc. haben, der die Leute und ihre Ängste manipuliert und schürt.
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  • Lutz Saubert
    Hass und Hetze erkenne ich vor allem in Ihrem Post. Der ist voll von persönlichen Diffarmierungen und Unterstellungen.
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  • Martin Deeg
    Natürlich, ich bin ja auch ein "Linksextremer", Herr Saubert.

    Versuchen Sie einfach einmal zu begreifen, dass rechter Hass, Dummheit und Geschichtsvergessenheit für viele Menschen eine ernsthafte Bedrohung darstellen - und nicht Leute, die etwas anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen!
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  • Lutz Saubert
    Extremismus jeglicher Richtung stellt eine Bedrohung für die Gesellschaft dar.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Extrem, so wie das Duo Södermerz?
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  • Martin Deeg
    „Extremismus…stellt eine Bedrohung für die Gesellschaft dar.“

    Ja, Herr Saubert, was Extremismus allerdings wirklich gefährlich und „gesellschaftsfähig“ macht ist willfähriges Mitläufertum und Wegschauen.

    Und nein, ich rede nicht von der RAF, auch nicht der „ Klima-RAF“…
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  • Armin Genser
    Würzburg hellau, Kölle alaaf
    In Wbg. gehen 6000, bundesweit ca. 800 000 auf die Straße. Ein nicht alltägliches Ereignis. Die Berichterstattung darüber in der M.P. finde ich inhaltlich etwas spärlich.
    Die Prunksitzung im CCW ist der M.P. immerhin nahezu eine ganze Seite wert. Der Artikel über das (angebliche?) Anranzen der Personen am CSU-Stand findet dann erstaunlich viel Platz. Sollte es so stattgefunden haben, ist es unangemessen aber keine ungewöhnliche Reaktion einzelner. Die Überschrift suggeriert trotz Fragezeichen einen ganz anderen Sachverhalt. Fragen Sie doch mal Menschen, die für Klimaschutz, gegen Aufrüstung ... auf die Straße gehen, was die sich anhören müssen. Als ich meinen Zivildienst ableistete u. wir gegen die Verlängerung des Dienstes und die Kassernierung antraten. Da kamen Kommentare wie: ihr gehört vergast, Faulenzer, geh doch rüber, geh was schaffen u. vieles mehr.
    Es ist schon etwas arg weinerlich von den CSU lern, wenn die Empörung dann solche Wellen schlägt.
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