Nicht nur musikalisch und kulturell, auch kulinarisch lässt sich an diesem Wochenende auf dem Würzburger Africa Festival Vieles entdecken. Während die Konzerte weitestgehend ausverkauft sind, sind an den Essensständen noch Plätze frei. Egal ob interessierter Feinschmecker oder nur hungriger Musikliebhaber, für alle Geschmäcker ist etwas dabei. In der afrikanischen Küche wird traditionell viel vegetarisch oder vegan gekocht. Es finden sich aber auch ungewöhnliche Fleischgerichte. Diese Redaktion hat drei besondere Gerichte gekostet.
1. Kamelspieß aus dem Kamerun
Einen ganz besonderen Fleischspieß können Experimentierfreudige bei Jaqueline Reitzammer bestellen. Die begeisterte Köchin ist im Gastrobereich des Festivals eine alte Bekannte. Schon seit 20 Jahren kocht die Kamerunerin auf Festivals. In großen Töpfen werden verschiedene Gemüsepfannen, aber auch exotische Fleischgerichte dargeboten. Wer wissen will wie Kamel schmeckt, wird hier fündig.
Das Gericht: Der Fleischspieß wird vor dem Servieren mit Basilikumpesto bestrichen. Dazu gibt es Reis oder Brot und eine Gemüsesoße.
Der Geschmack: Das Kamelfleisch ist sehr zart, dabei aber fast ein bisschen trocken. Von der Konsistenz her erinnert es an Rind, geschmacklich eher an Lamm. Der Reis ist gut durchgekocht, das Gemüse eher naturbelassen mit einem Hauch von Kreuzkümmel. Insgesamt ist das Gericht nur mild gewürzt, Schärfe muss man keine befürchten.
Wo gibt es das Gericht? Am Stand "Le Batou" bei den Gastrozelten.
2. Äthiopischer veganer Mixteller mit Injerabrot statt Besteck
"Die Küche in Äthiopien ist sehr vielfältig" sagt Koch Endale Mekuria, "die Welt kennt das nur nicht". An seinem Stand werden alle Gerichte mit selbstgemachtem Injera serviert. Das ist ein von Hand ausgerollter Sauerteigfladen, der in Äthiopien nicht nur Besteck, sondern auch gleich den Teller ersetzt. Die traditionelle Küche ist meistens vegetarisch, oft sogar vegan.
Das Gericht: Der vegane Mixteller besteht aus zwei verschiedenen Sorten Injera, der dunklere enthält zusätzlich Hirsemehl. Dazu gibt es zweierlei Linsensoßen, grünen Salat und Weißkohlgemüse.
Der Geschmack: Die Injera Fladen erinnern von der Konsistenz an luftig weiche Pfannkuchen. Einen Eigengeschmack haben sie nicht, zu den Soßen passen sie gut. Die dunklere Linsensoße ist etwas schärfer, man schmeckt einen Hauch von Knoblauch heraus. Die hellere, cremigere Linsensoße schmeckt leicht süßlich. Das Gemüse ist noch angenehm knackig, grüne Pfefferkörner sorgen für nicht zu unterschätzende Schärfe. Wer den Mixteller nimmt, sollte bedenken, dass das Injera das Besteck ersetzt. Also vorher nochmal Hände waschen oder aber nach Besteck fragen.
Wo gibt es das Gericht? Am Stand "Shashamane Food Truck" bei den Gastrozelten.
3. Zanzibar-Wrap mit Chilisoße aus Eswatini
Am Stand von Peter Dörfler bekommt man afrikanisch angehauchte Wraps mit verschiedenen Füllungen und fair gehandelten Chili Soßen aus Eswatini, dem früheren Swasiland. Die Wraps werden am Stand frisch zubereitet, so kann man sich die Schärfe nach Wunsch dosieren.
Das Gericht: Der "Zanzibar Wrap" ist ein Tortillafladen gefüllt mit Biohuhnragout, Bulgur, Salat, Paprika, Erdnuss und Koriander.
Der Geschmack: Der Tortillafladen ist eher hart, das Hühnchenfleisch aber saftig. Der Salat sorgt für Frische, Chilisauce und Jalapeños wenn gewünscht für eine gute Schärfe. Korianderliebhaber freuen sich über die angenehme Kräuternote. Der Wrap ist zwar nicht klassisch afrikanisch, überzeugte jedoch geschmacklich.
Wo gibt es das Gericht? Am Stand "Mamba Wraps" direkt links neben dem Hauptweg.
Die Essensstände auf dem Africa Festival sind an allen Tagen von 11 bis 23 Uhr geöffnet. An allen Essensständen kann man mit Bargeld, an manchen, wie bei Mamba-Wraps, auch mit Karte bezahlen.