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Würzburg
Würzburg: AfD lockt 20 Zuhörer ins CCW – und dreimal so viele Gegendemonstranten
Eine Veranstaltung der AfD in Würzburg stieß beim Publikum nur auf wenig Resonanz. Die Vertreter der Partei machten die Polizei dafür mitverantwortlich.
Vor dem Congress Centrum in Würzburg protestierten am Sonntag bis zu 70 Menschen gegen eine Veranstaltung der AfD.
Foto: Daniel Peter | Vor dem Congress Centrum in Würzburg protestierten am Sonntag bis zu 70 Menschen gegen eine Veranstaltung der AfD.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:07 Uhr

Knapp 20 Zuhörer kamen am Sonntagnachmittag zum "Bürgerdialog" in Sachen Corona, zu dem drei Bundestagsabgeordnete der AfD ins Congress Centrum (CCW) nach Würzburg geladen hatten. Vor dem Veranstaltungsort demonstrierten 50 bis 70 überwiegend junge Menschen lautstark gegen die Rechtspartei. "AfD-Rassistenpack, wir haben euch zum Kotzen satt", hieß es unter anderem. Der Protest war nicht angemeldet. Zu Zwischenfällen kam es aus Sicht der Polizei aber nicht.

Der AfD-Abgeordnete Tobias Matthias Peterka aus Bayreuth machte derweil die Strategie der Sicherheitsbehörden dafür verantwortlich, dass nicht mehr Menschen zum "Bürgerdialog" kamen. Wenn man die Demonstranten bis zu zwei Meter an den Zugang zum CCW heranlasse, trauten sich eben viele Interessierte nicht zu kommen. Darauf von Peterka angesprochen, betonte der Einsatzleiter der Polizei, man behandle alle Veranstaltungen und den Protest dagegen gleich. Man werde das Treffen der AfD ermöglichen, die Partei müsse aber auch die Demo dagegen aushalten.

Peterka: "Wir sind keine Corona-Leugner"

Im Tagungssaal selbst gab es ausreichend Desinfektionsmittel und Masken. Vorbildlich standen Stühle und Tische mindestens 1,50 Meter voneinander entfernt, die Laugenbrezeln auf den Tischen waren alle in Frischhaltefolie verpackt. Nein, anders als vielfach behauptet, seien sie von der AfD "keine Corona-Leugner und auch keine Verschwörungstheoretiker", unterstrich Peterka. "Natürlich gibt es dieses Virus." Covid 19 sei für alte Menschen durchaus gefährlich, verlaufe ansonsten aber nicht anders als eine "qualifizierte Grippe".

Ziemlich leer blieben die Zuhörer-Reihen beim 'Bürgerdialog' der AfD am Sonntag im Congress Centrum in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Ziemlich leer blieben die Zuhörer-Reihen beim "Bürgerdialog" der AfD am Sonntag im Congress Centrum in Würzburg.

Insofern seien die Maßnahmen, die die Bundes- und die Länderregierungen in den vergangenen Monaten beschlossen haben, allen voran der Lockdown und die vielen Staatshilfen,  "völlig unverhältnismäßig" und übertrieben. Sie trügen nur dazu bei, die Schulden weiter zu erhöhen und "Zombie-Unternehmen" zu produzieren, die am Tropf der Steuerzahler hingen. Die deutsche Wirtschaft werde "kaputt gemacht", so der Abgeordnete Stephan Protschka aus Niederbayern, der auch Mitglied des AfD-Bundesvorstands ist.

"Robert-Koch-Institut ist nicht unabhängig"

Angela Merkel und ihre Minister hätten "total versagt", fanden mehrere Redner. Die Feststellung einer "epidemischen Lage von nationaler Tragweite", durch die Rechte des Bundestags ausgehebelt würden, beruhe auf falschen Argumenten, sagte der oberbayerische Abgeordnete Johannes Huber. Der Beschluss werde nur deshalb nicht aufgehoben, "weil die Regierungsparteien profitieren". Sachliche Gründe gebe es nicht. Huber beklagte, das  Robert-Koch-Institut sei als Bundesbehörde keine unabhängige Einrichtung. Als Alternative zur Regierungspolitik empfahlen die drei Abgeordneten das Beispiel Schweden, wo es keinen Lockdown gab. Allerdings litt auch dort die Wirtschaft an Corona.

 
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  • W. J.
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  • A. S.
    Das verzweifelte Ringen um Aufmerksamkeit dieses traurigen AfD-Häufleins wird stets durch die Gegendemos belohnt, sonst wüssten wir gar nichts über Weinbergswanderungen oder Treffen im CCW. Völlige Missachtung wäre mir persönlich sympathischer.
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  • L. W.
    @ Asazyma

    Ob Ignorieren der richtige Weg ist? Ich bezweifle das sehr.

    Erich Kästner stellte nach dem Krieg einmal fest, dass spätestens 1928 die Bewegung Hitlers hätte bekämpft werden müssen, danach war der Zug abgefahren und nicht mehr zu stoppen.

    Wollen wir es wieder soweit kommen lassen, dass der Zug nicht mehr aufgehalten werden kann?
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  • H. H.
    Wenn ich hier so die Posts im Hinblick auf Corona lese

    habe ich den Eindruck, dass einige die alte Ideologie "der Einzelne zählt gar nichts, die Volksgemeinschaft alles" wieder aufgreifen. Diese Zeiten brauchen wir aber mMn definitiv nicht noch einmal/ eigentlich sollten doch die damals gemachten Erfahrungen genügen? - vielleicht müsste ich mir sogar selber die Freiheit nehmen, mal wieder bei einer Demo mitzumachen...
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  • H. G.
    Bin mal wieder sehr stolz darauf, in Würzburg zu leben.
    Stolz aud die Bürger, die der Afd und der Öffentlichkeit gezeigt haben, was wir hier von dieser Partei von Rassisten und rückwärtgewandten Naziverharmloser halten.
    Stolz auch auf unsere Polizei, die einen konsequent demokratischen Standpunkt einnimmt.
    Lächerlich aber auch gefährlich, diese Krankheit entgegen aller Erfahrungen so zu verharmlosen. Eigentlich kann man ein solches Verhalten nur bösartig und gefährlich nennen.
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  • R. B.
    @rosenkav....., so so, Sie sind also stolz darauf die Demokratie mit Füßen zu treten, sich als "Anwalt der Guten" zu fühlen, weil Sie Ihre eigenen Regeln für Demokratie aufgestellt haben. Dabei sind Sie keinen Deut besser als diese braunen Deppen, denn Sie untergraben das, wofür dieses Land 75 Jahre gekämpft hat. Die AfD ist das Erscheinungsbild einer desaströsen Politik der Regierung, gewählt unter demokratischen Bedingungen von Bürgern dieses Landes. Und dann müssen wir auch diese Partei ertragen und versuchen, diese mit legalen und demokratischen Mitteln in ihre Schranken zu weisen und im besten Fall verschwinden zu lassen. Aber wenn wir Demokratie nur jenen zugestehen, welche uns genehm sind, dann sind wir auf dem besten Weg den Weg der Demokratie zu verlassen.
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  • M. S.
    Der Grundgedanke der Demokratie ist die allgemeine, unmittelbare, gleiche, geheime und vor allem freie Wahl. Wenn man Vorurteile gegen eine bestimmte Partei hegt, so hat man selbstverständlich die Möglichkeit, eine andere zu wählen, solange man selbst ein Träger des aktiven Wahlrechts ist und die Partei nicht zur Wahl verboten wurde. Das ist der Gedanke der Handlungsfreiheit nach Art 2 (1) und dem Gleichheitsgedanken nach Art 3 (1, 3) unseres Grundgesetzes. Es sind ferner auch die elementarsten Grundgedanken unserer Verfassung und jeder Deutsche sollte diese im Schulunterricht gelernt haben und auch anwenden können. Wir fechten unsere politischen Entscheidungen einzig und allein an der Wahlurne aus und nicht mehr wie einst mit dem Niederschreien durch Mobs, körperlichen Drohung und systematischer Verfolgung. Ich erinnere daran: Das hatten wir alles schon einmal mit der KPD, der SPD und vielen politisch Verfolgten mehr. Argumente (Behauptung+Begründung+Beispiel) statt Beleidigungen!
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • R. B.
    @meefisch, wenn ich rechte Deppen schreibe, dann weil ich es so meine. Ich lasse nichts weg und wenn Jemand meint er müsse mich als Nazi oder Rechten beschimpfen, dann werde ich Strafanzeige stellen, wie gegen einem Foristen in diesem Netz, da bin ich absolut schmerzfrei.
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  • W. T.
    Wenn es keine gegensätze in der Politik gäbe hätten wir eine Diktatur .
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  • I. E.
    Wer meint, corona sei ähnlich einer harmlosen Grippe, der möge bitte mal eine Woche in die Krankenhäuser in Südfrankreich oder selbst in Wien freiwillig Dienst tun - er wird schnell eines Besseren belehrt werden!
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  • L. S.
    Haben den sie schon dort freiwilligen Dienst getan?
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  • I. E.
    JA!
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  • H. F.
    Wo im Text steht bitte, dass es eine harmlose Grippe sei ?
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  • H. M.
    Da haben Sie recht. Herr Peterka hat die Wörter "harmlose Grippe" durch "qualifizierte Grippe" ersetzt! Was immer das auch sein soll. Der geneigte Leser kann daraus aber durchaus erkennen, dass die Gefährlichkeit von Covid19 dadurch deutlich herunter gespielt wird. Es sollte sich auch bei Politikern der AfD herum gesprochen haben, dass Covid19 erheblich ansteckender als die ebenfalls gefährliche Grippe ist.
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  • H. F.
    Nicht nur in der Corona-Diskussion, sondern auch für die Demokratie insgesamt empfinde ich es als sehr wohltuend, dass es überhaupt noch eine Partei gibt, die nicht auf Merkel-Einheitslinie gebürstet ist.
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    Wie so oft völlig ohne Faktengrundlage...

    Wer unironisch denkt, es gäbe nur eine Oppositionspartei hat von Politik keinerlei Ahnung.
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  • P. K.
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    hoffentlich verschwindet die AFD genau so bald wie das Teufelsvirus "Corona" au Deutschland und der gesamten Welt. Diese beiden Übel braucht niemand weltweit
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