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WÜRZBURG
Ägyptische Passagiermaschine löste laute Überschallflüge aus
Eine ägyptische Passagiermaschine hat am Freitagabend lautstarke Überschallflüge zweier Bundeswehrjets in der Grenzregion von Hessen und Bayern ausgelöst.
Ägyptische Passagiermaschine löste laute Überschallflüge aus       -  Eurofighter-Düsenjets (Symbolfoto).
Foto: dpa | Eurofighter-Düsenjets (Symbolfoto).
dpa
 und  Christine Jeske
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:53 Uhr
Die deutschen Behörden hätten am Freitagabend mehr als fünf Minuten lang keinen Funkkontakt zu dem Flugzeug herstellen können. „Diese Fälle melden wir dem Lagezentrum der Luftwaffe“, informierte Christian Hoppe, Sprecher der Deutschen Flugsicherung.

 

Daraufhin waren die Eurofighter im bayerischen Neuburg an der Donau gestartet, teilte ein Sprecher des Infozentrums der Luftwaffe mit. „Sie sind mit Überschallgeschwindigkeit geflogen, um dem Flugzeug hinterherzukommen.“

Dabei wurde die Schallmauer durchbrochen. Die lauten Knalle waren am Freitagabend nicht nur im Raum Würzburg zu hören und lösten in der Bevölkerung Verunsicherung aus. Auch in Aschaffenburg und in Teilen Hessens habe es besorgte Anrufe gegeben, berichtete die Polizei.

Flugzeug kam aus Hurghada

Das Flugzeug kam aus dem ägyptischen Badeort Hurghada, wo ein Angreifer am Freitag mit einem Messer zwei deutsche Frauen getötet hatte. Auf den Einsatzbefehl für die Jets habe das aber keinen Einfluss gehabt, sagte der Luftwaffen-Sprecher.  

Er bezeichnete es als einen „Routineeinsatz“. Nötig wurde das Eingreifen der Abfangjäger letztlich nicht. Die Besatzung des Fliegers zum Flughafen Münster/Osnabrück meldete sich via Funk, noch bevor die Eurofighter aufgeschlossen hatten. Diese seien dann wieder abgedreht und nach Neuburg zurückgeflogen.

Ausfall des Funkkontakts 

„Ursache für einen Ausfall des Funkkontakts kann ein technisches Problem sein oder ein Fehler des Piloten“, sagt Christian Hoppe von der Flugsicherung.

Er hat sich womöglich nicht richtig in die Frequenz eingewählt, zum Beispiel durch einen Zahlendreher. Oder er hat vergessen, die Frequenz zu wechseln, wenn er in einen anderen Sektor im Luftraum erreicht hat. Im aktuellen Fall hat die Besatzung des Fliegers aus Hurghada vermutlich eine falsche Frequenz eingestellt.

In der Urlaubszeit, wenn mehr Flugzeuge unterwegs sind, komme es tendenziell häufiger vor, dass es für kurze Zeit keinen Funkkontakt gibt, meint der Luftwaffen-Sprecher. Zuletzt sorgten zwei indische Airliner für Einsätze der Luftwaffe – und extrem laute Knalls.

  • Stuttgart: Bundeswehrjets zwingen Flugzeug zum Landen

Scheiben vibrierten

Im Februar durchbrachen ebenfalls zwei Eurofighter aus Neuburg die Schallmauer, als sie einer Boeing vom Typ 777-300 der indischen Fluggesellschaft Jet Airways hinterherjagten. Damals vibrierten die Scheiben im Landkreis Rhön-Grabfeld und im Raum Münnerstadt.

Das Flugzeug hatte auf ihrem Flug von Mumbai nach London-Heathrow im tschechischen Luftraum den Kontakt zur Flugsicherung verloren. Dies war erneut im März der Fall. Dieses Mal handelte es sich um eine Air-India-Maschine. Bei ihr fiel der Funkkontakt über Ungarn aus. Auch sie war in Mumbai gestartet und nach London unterwegs.

 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Es war nicht der einzige Zwischenfall dieser Art an diesem Wochenende.

    Gestern Abend sind erneut zwei Abfangjäger aufgestiegen und sind im Raum Stuttgart mit Überschall geflogen, was dort zu einem Überschallknall geführt hat.

    Grund war eine koreanische Maschine, die auf dem Flug von Seoul nach Zürich war und deren Funkgerät defekt war, so dass auch dort keine Verbindung zu der Maschine bestand.

    Man sieht: die deutsche Flugabwehr funktioniert ...
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Ja, beim JG74 ist z. Zt. schwer was los!
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  • jgust@gmx.de
    DIese Aufregung über einen Überschallknall ist typisch deutsch! Als Kind des kalten Krieges war man das gewohnt, da gab es sowas sehr viel öfter. Es war normal. Aber heute muss ja jeder vor Angst die Polizei anrufen....Kopfschüttel.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Heutzutage gibt es ja auch gegen jeden Schxxxx eine BI, nur weil sich irgendwelche Möchtegernpolitiker profilieren wollen, haben aber keine weiteren politischen Programme, außer vielleicht ein paar Bäumchen zu pflanzen oder auf Abgaswerten herum zu reiten, etc. traurig
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  • ra.kellermann@gmx.de
    ausländische Piloten sollten zumindest sowas wie ne Art Einweisung bekommen, bevor sie losfliegen... zwinkern
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  • schlassenracht
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Na also, somit war ja der gestrige Überschallflug vollkommen berechtigt, da es ja zu unser aller Sicherheit beitrug, auch zu deren, welche immer negativ gegen den Fluglärm auftreten! Deshalb: "Jet noise- the sound of freedom" grinsen
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Jetzt müssen halt diese Ägyptischen Piloten Kehrdienst auf der Startbahn machen. Zum international rumfliegen sind sie anscheinend weniger tauglich.
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