Nach dem Flugzeugabsturz am Montagabend in Hettstadt sind weiter Fragen offen. Die Polizei Würzburg-Stadt und die Kriminalpolizei hatten noch am Abend die Ermittlungen aufgenommen. Auch ein Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung war vor Ort. Unklar ist derzeit, wie es zu dem Absturz kommen konnte.
Am Montagabend gegen 16.50 Uhr war ein Kleinflugzeug in der Nähe des Flugplatzes Hettstadt auf eine Landstraße gestürzt und auf dem Dach gelandet. Die Maschine hatte sich offenbar bereits im Landeanflug befunden, als es zum Unfall kam. Der 76-jährige Pilot konnte sich nach dem Absturz selbstständig aus dem Flugzeug befreien. Er erlitt leichte Verletzungen und wurde vor Ort vom Rettungsdienst versorgt.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen am Flugplatz in Hettstadt (Lkr. Würzburg)
Bei dem Unfall streifte das Flugzeug außerdem den VW eines 56-jährigen Fahrers. Er blieb unverletzt, heißt es im Polizeibericht. Die Landstraße am Flugplatz war bis 4 Uhr morgens gesperrt. Das Flugzeug wurde von der Polizei und den Mitarbeitern der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sichergestellt. Weitere Untersuchungen müssen folgen. In dem Polizeibericht heißt es, dass man nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht von einem technischen Defekt der Maschine ausgehe, sondern von einem Fehler des Piloten.
Wilhelm Ott hingegen mahnt davor, voreilige Schlüsse aus dem Unfall zu ziehen. Er ist der erste Vorsitzende des Vereins "Fluggruppe Hermann Köhl", dem der Flugplatz gehört. "So schnell kann man häufig nicht sagen, wo der Fehler wirklich liegt", sagt er und weist auf die hohen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flugplatz hin.
Keine Aussagen zur Unfallursache von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung
Der Verein habe vier eigene Flugzeuge, die von Mitgliedern ausgeliehen werden können, aber auch Mitglieder mit eigenen Flugzeugen. "Es war keine unserer Maschinen, die abgestürzt ist", sagt Ott. Er erklärt außerdem, dass Kleinflugzeuge keine Flugdatenschreiber hätten, was die Auswertung des Unfallhergangs langwierig mache. Bis eine verlässliche Ursachenanalyse vorliege dauere es in der Regel lange.
Das bestätigt auch Germout Freitag, Pressesprecher Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, auf Nachfrage dieser Redaktion. Bis zu einem Jahr könne es dauern, bis die Behörde einen abschließenden Bericht rausgeben könne.
Auch er mahnt zur Zurückhaltung, was Aussagen über die Unfallursache angehen. "Wir geben nichts raus, wenn die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind." Er schätzt die Zusammenarbeit mit der Polizei, sagt jedoch auch, dass nicht auszuschließen sei, dass vorläufige Ergebnisse am Ende wieder zurückgenommen werden müssten, sobald ein abschließender Bericht seiner Behörde vorliege. "Flugzeuge sind sehr komplex."
Das Klein-Flugzeug hat beim Anflug einen Baum rasiert. Noch Fragen ?
Gott sei Dank wurde niemand schwer verletzt !