Der Gelbe Sack hat nach fast 30 Jahren ausgedient. Ab dem 1. Januar 2021 werden im Landkreis Würzburg die Wertstoffe des Dualen Systems Deutschland (DSD) in Gelben Tonnen gesammelt und 14-tägig abgefahren. "Ein Großteil der Orte im Landkreis wollte die Gelbe Tonne haben", erklärt Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg. Der Landkreis habe hier das Recht, entsprechende Vorgaben zu machen, was die Behältnisse oder den Abfuhrrhythmus betrifft. Umzusetzen ist die Umstellung dann vom privatwirtschaftlichen DSD-Auftragnehmer. Dieser trägt auch die Investitionen.
Im Landkreis Würzburg war der für das DSD tätige Entsorger die letzten drei Jahre die Firma Knettenbrech + Gurdulic Franken mit Sitz in Rödelsee (Lkr. Kitzingen) und Mutterhaus in Wiesbaden. Sie hat, wie Disponent Christian Hohenstadt bestätigt, die Ausschreibung auch für den nächsten Drei-Jahres-Turnus für sich entschieden und wird in den Landkreisen Würzburg und Kitzingen sowie ab dem kommenden Jahr auch im Landkreis Neustadt/Aisch die Gelben Säcke bzw. Tonnen einsammeln bzw. leeren. In Neustadt/Aisch sei die Verteilung der Tonnen bereits abgeschlossen.
Gelbe Tonnen bieten Schutz vor Ungeziefer
Ab Februar laufe die Planung für die Umstellung im Landkreis Würzburg an. Es geht im Standard um 240-Liter-Gefäße, die laut Hohenstadt üblicherweise aus Recyclingmaterial gefertigt sind und mit normalen Müllautos geleert werden. Im Landkreis Kitzingen werden Wohnanlagen mit 20 und mehr Personen auf Antrag ab dem nächsten Jahr Gelbe Container mit 1100 Litern zur Verfügung gestellt. Der Gelbe Sack bleibt.
Aus hygienischen Gründen und zum Schutz vor Ratten, die sich gerne aus den Säcken bedienten, sei die Einführung der Tonne nur zu begrüßen, so Schraml. Auch für Igel seien die Säcke oft zur tödlichen Falle geworden. Letztlich sprächen aber auch die Handhabung und das Straßenbild für den Wechsel. Säcke, die tagelang herumliegen, und zerrissene Säcke, deren Inhalt verweht, sorgten immer wieder für Ärger. Gerade auch die größeren Orte wie Ochsenfurt und Veitshöchheim hätten sich für die Gelbe Tonne ausgesprochen.
Anders in Eibelstadt: Dort hatten bei einer Umfrage, die vor gut einem Jahr über das Mitteilungsblatt in die Haushalte ging, 208 Vertreter der mehr als 1500 Haushalte Rückmeldung gegeben. Die deutliche Mehrheit von 129 hatte sich laut Stadtverwaltung für die Beibehaltung der Gelben Säcke ausgesprochen, 79 dagegen. Immerhin sind die Kapazitäten des Gelben Sackes unbegrenzt. Gegenargument ist vor allem bei verdichteter Bebauung, einen Platz für diese vierte Abfalltonne zu finden.
Erfahrungswert: Akzeptanz Gelber Tonnen ist hoch
"Die Akzeptanz ist aktuell sehr gut", ist Hohenstadts Erfahrung. Es seien nur wenige Bürger, die sie nicht möchten. Sie schwenkten später teilweise um, weil es doch sauberer sei. Schraml verweist auf Tonnengemeinschaften, die bei Platzproblemen eine Lösung darstellen könnten. Der Verbraucher hat mit dem Kauf eines Produktes mit Grünem Punkt die Entsorgung über das DSD bereits mitbezahlt. Eine Verpflichtung zur Nutzung der Tonne gebe es laut Hohenstadt aber nicht. Allerdings gibt es dann auch keine Alternative.
Ob es die Gelbe Tonne auch in der Stadt Würzburg geben wird, ist dort noch nicht entschieden. "Was wir aktuell prüfen, ist die Frage, ob und wie die enormen Volumen und Flächen der Gelben Tonnen insbesondere im Innenstadtbereich unterzubringen wären", erklärt die Pressestelle. Eventuell könnte auch eine sukzessive Einführung der Tonnen die Ideallösung sein, was in den nächsten Monaten noch abgewogen werde.
Jetzt habe ich dann nur noch eine Tonne, draußen. Wo sammel ich in der Zwischenzeit den Müll, man läuft ja nicht wegen jedem Joghurtbecher zur Mülltone raus? Dafür kann man sich dann wohl wieder Plastiktüten (wie beim Restmüll) kaufen und das dann paketweise zur Tonne bringen? Das macht doch nur noch mehr Müll. Und wenn man ausnahmsweise mal mehr Müll als eine gelbe Tonne voll hat? Was mache ich damit? Die Entsorgung ist ja bereits bezahlt durch den Kauf. Ich hoffe dass an der Entscheidung noch was geändert werden kann. Hat jemand Lust auf eine Onlinepetition?
Aner die vielen Fehlwürfe bei den gelben Tonnen sind nicht ohne.
Weniger Verpackungsmüll. Das wäre doch eine bessere Lösung.
Und wegen Stellplatz: Ist sicherlich ein Argument, dass in dichter Bebauung dies manchmal schwierig ist. Aber in anderen Landkreisen hat es auch funktioniert. Ggf. bietet sich ja auch eine Tonnengemeinschaft mit den Nachbarn an. Immerhin sind das ja 240-Liter-Tonnen. Das entspricht 4 gelben Säcken in zwei Wochen. Muss man erst mal schaffen, die zu füllen. Und wer das momentan hin bekommt, kann vielleicht die Umstellung auf Tonnen zum Anlass nehmen, auch sein individuelles Verhalten hinsichtlich der Erzeugung von Verpackungsmüll zu überdenken.
Mein Garten sieht dann aus wie ein Bauhof, und was kommen für Tonnen in
Zukunft noch. (Glas,Metall ........)
in ein paar Jahren kommt bestimmt noch die Glas- und Metalltonne, weil es einfach Leute bestimmen die von der Realität weit weg sind. Wo soll ein Reihenhausbesitzer die Tonnen hinstellen, der gar keinen Platz auf seinem Grundstück.