
Gut aufgelegt war er womöglich nicht immer - sicher aber hat er immer gut aufgelegt: Nun feiert Claus Altenhöfer ein gut klingendes Jubiläum: Seit 40 Jahren sorgt der Musikfan in Kneipen und bei öffentlichen Feiern als DJ für Musik. Sein Jubiläum feiert der Würzburger (Jahrgang 1967) in der Musik-Kneipe "Tscharlie" in der Sanderstraße beim Weiberfasching an diesem Donnerstag mit Chefin Lore Weigand, die mit fast 80 Jahren noch immer aktiv ist.
Aufgewachsen ist Claus Altenhöfer ganz in der Nähe, in der Landwehrstaße zwischen den Kneipen "Caveau" und "Nachtwächter". Ursprünglich hat er Bäcker im Café Pröschel in der Eichhornstraße gelernt, dann hat er nach vier Jahren Bundeswehr umgeschult auf Groß- und Außenhandel, später auf Objekt- und Personenschutz.
Kein Freund von Techno und Volksmusik
Was hat ihn zur Musik gebracht? Als jüngster Sohn von drei Kindern erlebte er seinen Vater als Jazz-Fan, seine ältere Schwester liebte Pop, sein Bruder Soul und Diskomusik. Sein Vater hat ihn schon als als jungen Burschen mitgenommen ins "Caveau" und ins "Aqualung" in der Augustinerstraße, wo es damals noch viel Live-Musik gab. "Ja, die Musik hat mich früh ergriffen. Mein Ding waren damals AC/DC aus Australien und die englische Band "Led Zeppelin", sagt er. Auch andere Musikrichtungen hat er geschätzt, nur Techno und Volksmusik waren nie seins.

Schon früh wurde Claus Altenhöfer zum Plattenfan und ist es heute noch. Den ersten Plattenspieler kaufte er sich bei Neckermann gegenüber vom Kaufhof. Bei ihm zuhause stehen 3000 große und kleine Schallplatten. Dann hat er selbst Kassetten aufgenommen, angeregt von BR-Rundfunkmoderator Fritz Egner. Und dann kamen die CDs. Inzwischen stehen davon auch 3000 Stück bei ihm: "Das Zimmer steht voll." Noch immer ist Altenhöfer ein Fan von Schallplatten und CDs. Musik aus dem Computer mag er nicht, denn "der Gast will auch gerne sehen, was du machst."
Die erste Schallplatte öffentlich aufgelegt hat Claus Altenhöfer im "Schwarzen Schaf" an einem Freitag vor 40 Jahren. Was war sein erster Song dabei? "Oh du grüne Neune, du fragst mich ein Zeug", antwortet er lachend. Im "Tscharlie" steht er seit fast 30 Jahren wöchentlich am Plattenspieler. Der hat seinen Platz auf dem Holzkohle-Grill gefunden, wo früher statt Schallplatten Steaks ausgelegt wurden, denn vor der Musik-Kneipe war das "Tscharlie" der "Puszta-Grill". Die beiden Kneipen verbindet auch etwas sehr Menschliches: Im "Schwarzen Schaf" hat Claus Altenhöfer seine erste Frau kennengelernt, im "Tscharlie" seine zweite.
Als DJ war Altenhöfer in verschiedenen Würzburger Clubs und auch bei Großveranstaltungen. Den ersten Auftritt hatte er bei der damaligen "Sport- und Spielstraße an der Mergentheimer Straße", die sein Vater als damaliger Vorstand im BLSV organisiert hatte. Nächste Großveranstaltung war bei der Landesgartenschau 1990 an der Festung. Über lange Jahre war Altenhöfer auch DJ bei der After-Show-Party nach der Gala-Prunksitzung der KaGe Elferrat im Congress Centrum Würzburg.
Seine Auftritte haben Altenhöfer auch schöne Erlebnisse beschert. So kam im "Schwarzen Schaf" um 3 Uhr morgens die berühmte englische Rockband "Jethro Tull" nach ihrem Auftritt im Congress Centrum zu ihm an die Theke. "Leadsänger Ian Anderson hat zu mir gesagt, ich könne alles machen, bloß kein Jethro Tull spielen."
Viele Prominente kennen gelernt
Im "Tscharlie" hat er viele Prominente erlebt wie den Würzburgs Basketball-Weltstar Dirk Nowitzki, dessen Stammkneipe das einmal war, oder den bärtigen Sterne-und Fernsehkoch Stefan Marquardt, der sich Rockmusik von ihm wünschte.
Jetzt wird der Plattenaufleger bald 60. Wie geht es weiter? "Normal wird man im Alter ruhiger, ich werde es halt nicht. Musik hält jung und verbindet auch Generationen. Schön, dass ich so viele Menschen kennenlernen durfte", sagt er.

Hatte denn das Schwarze Schaf zu Zeiten von Jethro Tull überhaupt eine Schanklizenz bis 3.00 Uhr früh? :-)))))