Ein fünfstelliger Betrag mit einer Vier vornedran: Mit einem großen Scheck kamen die Chefs der vier Würzburger Druck- und Medienhäuser am Samstagabend auf die Bühne. Zum elften Mal hatten Koenig & Bauer, Mediengruppe Main-Post, Robert Krick Verlag und Vogel Business Media zum Benefizkonzert geladen. Wieder im Vogel Convention Center VCC, in der Halle, in der früher die Druckmaschinen ratterten und heute Veranstaltungen und Konzerte unterschiedlichster Art stattfinden können. Ein geeigneter Ort der Transformation also, meinte Stefan Rühling, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vogel Business Media.
Nach zehn Jahren großer Klassik - „da ging kaum noch mehr“
Nach zehn Jahren großer klassischer Konzerte mit und bekannten Orchestern aus Prag, Weimar, Salzburg, Sankt Petersburg und Bamberg und großen Solisten sei ein Formatwechsel nötig gewesen, sagte David Brandstätter, Geschäftsführer der Mediengruppe Main-Post.
Im vergangenen Jahr, beim Zehnjährigen, war Pianist Martin Stadtfeld da gewesen – „da ging kaum noch mehr“, gestand schmunzelnd auch Claus Bolza Schünemann, Vorstandsvorsitzender von Koenig & Bauer und quasi der Intendant und Programmmacher der Benefizkonzerte. „New Yorker Philharmoniker oder Chicago Symphony Orchestra vielleicht.“
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Erstes Crossover-Benefizkonzert
So entschieden sich die Chefs der vier Medienhäuser für Abwechslung etwas Neues: Crossover statt reiner Klassik. Am guten Zweck des gesellschaftlichen und musikalischen Ereignisses freilich sollte sich auch im elften Jahr nichts ändern. Der gesamte Erlös der Konzertreihe fließt traditionell in Förderprojekte in Würzburg und Mainfranken: „Wir möchten Menschen in Not helfen – grundsätzlich, vor allem aber in der Region“, sagte Verleger Klaus D. Mapara vom Robert Krick Verlag. Und so baten die vier Unternehmensleiter am Samstag Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Jürgen Bode, stellvertretender Hauptgeschäftsführer IHK Würzburg-Schweinfurt auf die Bühne zur Scheckübergabe.
Herausforderung der Zeit: Integration von Flüchtlingen im Arbeitsmarkt
„Ohne Sprache keine Integration“, sagt Klaus D. Mapara, „so einfach ist die Gleichung.“ Und so entschieden sich die vier Druck- und Medienhäuser in diesem Jahr ein Projekt zu fördern, das erstens das dominierende Thema des vergangenen Jahres betrifft und zweitens angesichts vieler offener Stellen auch den Unternehmern selbst am Herzen liegt: die berufliche Integration von Flüchtlingen.
40.000 Euro um künftigen Azubis und Studenten zu helfen
40 000 Euro – angesichts dieser Summe ging ein anerkennendes Raunen durch die Publikumsreihen im VCC. Das Fördergeld soll – in Zusammen mit dem Sozialreferat der Stadt Würzburg und der IHK – konkreten Projekten zugute kommen: der Unterstützung von jungen Flüchtlingen beim Studienstart an der Uni Würzburg, Sprach- und Integrationskursen für künftige Azubis und Studenten, dem berufsorientierten technischen Praktikum für schulpflichtige Flüchtlinge im Landkreis Main-Spessart und dem Aufbau eines regionalen Job-Coach-Projekts für Flüchtlinge in Ausbildungsverhältnissen. „Es geht nämlich nicht nur darum Sprachfertigkeiten zu vermitteln“, sagte Mapara. „Es geht auch um 'Nachsorge', nach den Sprachkursen muss es weitergehen.“