
Seit August gibt es für die meisten Jugendliche aus dem Landkreis Würzburg das 365-Euro-Ticket für 165 Euro. Über 3000 dieser Fahrkarten wurden laut dem Verkehrsbetrieb des Landkreises APG bislang verkauft.
"Mit der Einführung des 365-Euro-Tickets, der ersten verbundweiten Fahrkarte für Jugendliche im Ausbildungsbereich, ist uns schon im Jahr 2020 ein Quantensprung in der Tarifstruktur gelungen,“ erklärt Landrat Thomas Eberth in einer Pressemitteilung. Durch die Bezuschussung des Tickets in Höhe von 200 Euro sei die finanzielle Attraktivität des ÖPNV für Jugendliche nochmal gesteigert und ein Alleinstellungsmerkmal für den Landkreis Würzburg geschaffen worden.
Ob die Senkung des Preises zu einer höheren Nachfrage geführt hat, kann die APG noch nicht sagen. Denn im Gegensatz zur Anzahl der Tickets, die 2021 verkauft wurden, ist die Anzahl derer von 2020 nicht bekannt. APG-Pressesprecherin Madeleine Wohlfeil erklärt das damit, dass das 365-Euro-Ticket 2020 über die Vorverkaufsstellen des Verkehrsverbundes Mainfranken (VVM) verkauft wurde, deren regional aufgeschlüsselten Verkaufszahlen noch nicht vorhanden sind, da das bezuschusste 165-Euro-Ticket nur von der APG verkauft wurde. "Daher können wir hier unsere eigenen Verkaufszahlen veröffentlichen."
Das 365-Euro-Ticket war 2020 in Stadt und Landkreis für Schüler ab der 11. Klasse und Berufsschüler eingeführt worden. Für Jüngere werden die ÖPNV-Kosten sowieso übernommen, sofern der Schulweg länger als drei Kilometer ist.
Im Landkreis Würzburg wurden die Kosten für das Ticket heuer um 200 Euro gesenkt. Weil Landkreis und 49 der 52 Gemeinden einen Zuschuss geben, kostet es ihren jugendlichen Einwohnern nur 165 Euro. "Wir sehen es als unsere Aufgabe an, uns auch finanziell am ÖPNV zu beteiligen", so Andrea Rothenbucher, Vorsitzende des Gemeindetages und Vertreterin der 52 Gemeinden des Landkreises Würzburg. Denn das Thema ÖPNV nehme bei den Gemeinden eine immer stärkere Rolle ein.
Auszubildende werden mit Studenten gleichgestellt
Das Zuschussmodell und die Eigenbeteiligung von 165 Euro wurden nicht zufällig gewählt. „Wir wollten einen Gleichklang zwischen Auszubildenden und Studenten im Verkehrsverbund Mainfranken schaffen“, so Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg (KU). Im Vergleich zu Studenten mussten Schüler selbst nach Einführung des regulären 365-Euro-Tickets immer noch mehr als das Doppelte für eine Fahrkarte mit Netzwirkung bezahlen. "Durch den Zuschuss des Landkreises und der beteiligten Gemeinden gibt es nahezu eine komplette Annäherung an den Preis des Semestertickets", so Schraml.