Der Regenschauer in der Nacht zum Montag hat nicht geholfen: Im Bach Pleichach fließt kein Wasser mehr. Während das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg vergangene Woche noch betont hatte, dass der Bach nicht ganz trocken sei, haben viele Bürger inzwischen genau das mit eigenen Augen gesehen: "Im Bach fließt kein Wasser mehr", sagt Julia Wichmann, die mit anderen Versbachern am Wochenende das Ufer abgelaufen ist. "Ich bin total erschrocken." Die Versbacherin wohnt an der Pleichach und hat als Kind in den 1980er Jahren hier gespielt. "Ausgetrocknet war die Pleichach in dieser Zeit niemals."
Besonders erschüttert war die Tierfreundin, als sie in einer Pfütze unterhalb der Brücke am Pleichachtalgrund viele Fische entdeckte. "Große und kleine kamen an die Oberfläche, um hier nach Luft zu schnappen, weil der Sauerstoff in dem Wasserloch anscheinend knapp wurde." Weil die Anwohner befürchteten, dass die Fische nicht mehr lange überleben und nicht wussten, wer die Fische retten könnte, wandte sich Julia Wichmann am Montagmorgen an diese Redaktion.
Mit Netzen konnte man die Fische nicht einfangen
Diese informierte daraufhin Bachpächter Matthias Hampel, der sich mit Eimern und Keschern auf den Weg machte. Vor Ort stellte der Bachpächter fest, dass die Fische nicht mehr lange überleben würden. Sie saßen im 15 Meter langen Loch bei ständig abnehmenden Sauerstoffgehalt in der Falle. Doch mit dem Netz konnte er sie nicht retten. "Der Boden ist voller Schlamm, in den sich Fische verstecken und außerdem voller Äste, die sich im Netz verhaken." Zudem fürchtete Hampel, dass die bereits geschwächten Tiere so noch mehr geschädigt würden.
Also rief Hampel die Fischereifachberatung des Bezirks Unterfrankens zur Hilfe. Eine Stunde später waren Michael Kolahsa mit zwei Kollegen vor Ort. Mit Elektrofischfanggeräten betäubten sie die Fische und sammelten sie dann ein. Es waren 2000 Fische, darunter Gründlinge, Rotfeder und Döbel. In einem Becken mit sauerstoffhaltigem Wasser wurden die Tiere dann in den Oberlauf der Pleichach bei Mühlhausen gebracht.
Weitere Fische hat Bachpächter Hampel aus zahlreiche kleineren Pfützen mit Restwasser gerettet. "Da schwimmen Dutzende von Gründlingen und anderen Fischen." Die Berichterstattung dieser Redaktion über das Problem und seine möglichen Ursachen hat viele Würzburger erschüttert. Sowohl in den sozialen Netzwerken, als auch auf mainpost.de haben sie ihre Meinung zur ausgetrockneten Pleichach und zur Grundwasserproblematik im trockenen Würzburger Norden kundgetan.
Auch bei Hampel haben sich zahlreiche Leute gemeldet. "Viele haben sich total darüber aufregt, was mit der Pleichach passiert," berichtet der Bachpächter. Und nicht wenige würden vermuten, dass neben dem fehlenden Regen die massive Entnahme von Grundwasser im Quellgebiet der Pleichach für das Austrocknen verantwortlich ist. Die Regierung von Unterfranken betonte zuletzt, dass es für diesen Zusammenhang keinen Beweis gebe.
Es sind nur 6 oder 7 Landwirte die Wasserrechte haben, darunter übrigens auch Biobetriebe. Die restlichen 95% der Landwirte schauen auch nur zum Himmel und hoffen auf Regen.
So geht's einfach ned weiter
Kann niemand der illegalen Entnahme durch die Landwirtschaft Einhalt gebieten?
In diesem trockenen Loch Landwirtschaft zu betreiben ist ein Naturfrevel. Egal wie lange sie es schon machen, hier kommt die RECHNUNG, welche die Allgemeinheit zahlen darf und die Natur geht daran zugrunde. WASSERENTNAHME SOFORT verbieten.