Auch Ehrungen und Verabschiedungen fallen während der Corona-Epidemie anders aus als gewohnt: In der letzten Sitzung des Stadtrats der Wahlperiode 2014 bis 2020 zeichnete Oberbürgermeister Christian Schuchardt drei Frauen und drei Männer für 30 Jahre Mitgliedschaft im Stadtrat mit dem Tanzenden Schäfer aus. Dabei trugen alle Beteiligten Masken vor dem Gesicht, hielten auch für das obligatorische Foto Abstand und verzichteten auf die Übergabe der Auszeichnung und den üblichen Handschlag.
Mit Lob und Anerkennung für Helga Hoepffner (CSU), Marion Schäfer-Blake (SPD), Benita Stolz (Grüne), Kurt Schubert (CSU), Matthias Pilz (Grüne) und Hans-Werner Loew (SPD), die alle 1990 zum ersten Mal in den Stadtrat und danach viermal wiedergewählt wurden, sparte der OB nicht. Sie alle haben die Arbeit des Stadtrats in den vergangenen 30 Jahren mit ihren Persönlichkeiten und mit eigenen politischen Schwerpunkten geprägt.
Schuchardt fand für jeden auch ein persönliches Wort – zum Beispiel habe er die Stimme des ehemaligen SPD-Abgeordneten Loew schon aus den Fernsehübertragungen der Landtagssitzungen gekannt, ehe er 2007 seine Stelle als Stadtkämmerer antrat und sie im Stadtrat hörte, erzählte der OB.
Die Verabschiedung muss warten
Mit Hoepffner, Stolz und Loew war es für drei der Geehrten gleichzeitig ihre letzte Sitzung, denn sie sind im neuen Stadtrat, der am Montag mit der konstituierenden Sitzung seine Arbeit aufnimmt, nicht mehr vertreten. Das gilt auch für 16 weitere Stadträtinnen und Stadträte, die von Schuchardt offiziell verabschiedet wurden. Er sprach ihnen den Dank des Gemeinwesens aus, "das sie mit ihrer verantwortlichen Stimme und ihren Beiträgen mitgestaltet haben".
Aufgrund der großen Zahl und der Abstandsregelungen war ein gemeinsames Foto nicht möglich. Schuchardt versprach aber, alle 19 ausgeschiedenen Stadträtinnen und Stadträte nach dem Ende der Corona-Einschränkungen zu einem Umtrunk ins Rathaus einzuladen.
Zuvor hatte der OB eine positive Bilanz der vergangenen sechs Jahre Kommunalpolitik gezogen und dabei unter anderem festgestellt, dass es in dieser Zeit durch den Abbau der städtischen Schulden von 223 Millionen Euro auf 207 Millionen Euro gelungen sei, die zukünftige Handlungsfähigkeit zu erhöhen und "Weichen für eine gute Zukunft unserer Stadt" zu stellen.