1939 Besucherinnen und Besucher strömten am Freitagabend anlässlich des alljährlichen Mozartfestes zur Würzburger Residenz. Nachdem das Wetter tagsüber ziemliche Kapriolen gespielt hatte, konnte sich der ehemals fürstbischöfliche Hofgarten am Abend zur Freude aller bei recht milden Temperaturen und klarem Himmel in einen lebendigen Freiluft-Konzertsaal verwandeln.
Bei der diesjährigen Nachtmusik konnte Musik der Meininger Hofkapelle – eines der ältesten und traditionsreichsten Orchester Deutschlands – unter der Leitung von Philippe Bach sowie des Hornisten Radovan Vlatković gelauscht werden. Gespielt wurden Hornkonzerte von Mozart (Nr. 3 Es-Dur KV 447) und Strauss (Nr. 1 Es-Dur op. 11), Regers Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 sowie selbstverständlich Mozarts bekanntestes Werk: "Eine Kleine Nachtmusik" (Serenade Nr. 13 G-Dur KV 525). Die sanften Klänge vermischten sich mit Vogelgezwitscher. Hier und da ein leises Flüstern. Auf den Kieswegen liefen Zuhörerinnen und Zuhörer ganz behutsam, um so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
„Mozart? Ein Fest für alle“
"Mozart? In Würzburg ein Fest für alle", wie es auf der offiziellen Website des Mozartfestes steht. Das Programm kann und soll jeden ansprechen. So war am Freitagabend auch ein bunt gemischtes Publikum anzutreffen: Zwischen jung und alt, feiner Abendgarderobe, Verbindungsbändern oder Bier aus Plastikbechern und mitgebrachten Campingstühlen.
Für manche war das Event das erste Mal, für manch andere eine alteingesessene Tradition, wie ein Besucher gegenüber der Redaktion äußerte: "Einmal kommen wir wegen der unverwechselbaren Atmosphäre hier her und dann natürlich wegen der Musik. Man trifft sich hier jedes Jahr aufs Neue mit Bekannten, das ist ein Muss!" So waren nicht nur Würzburgerinnen und Würzburger von der festlichen Stimmung begeistert: Auch Erasmus-Studierende von außerhalb nahmen den Weg auf sich, um das Konzert im von Kerzen beleuchteten Hofgarten zu genießen. Besonders gut gefallen habe ihnen, dass sie der melancholischen Musik zusammengekuschelt auf Decken und unter freiem Himmel lauschen konnten – "It was just amazing!", "es war toll", sagten sie.
"Für so einen Abend ist es selbst für Studierende preislich okay", sagte Nils Villmann. Er selbst studiert schon seit mehreren Jahren in Würzburg, das Mozartfest ist für ihn jedoch dieses Jahr das erste Mal. "Für mich mit meinen Erfahrungen im kulturellen Betrieb war es anfangs ungewohnt, weil alles eher stilvoll war, aber es hat mich auf jeden Fall abgeholt. Ein sehr schönes Ambiente! Für jemanden, der mal was Neues ausprobieren möchte, ist das Mozartfest auf jeden Fall eine gute Sache."
Bis Ende Juni steht die Stadt im Zeichen der Musik
Die Nachtmusik findet ein zweites Mal am 15. Juni um 21 Uhr ebenfalls im Hofgarten statt. Dieses Mal mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg unter der Leitung von Gábor Hontvári und dem Solo-Englischhornist Dominik Wollenweber der Berliner Philharmoniker.
Weitere Veranstaltungen sind auf der Website des Mozartfests www.mozartfest.de zu finden. Dort gibt es einen ständig aktualisierten Überblick über die Kartensituation bei den einzelnen Konzerten.
