
Jedes fünfte Kind zwischen sechs und zehn Jahren kann nicht schwimmen: Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Im Landkreis sind es nun etwa 550 weniger, die in diese Statistik fallen könnten. Denn sie haben an einem der Schwimmkurse teilgenommen, die der Landkreis Schweinfurt aktiv mit Zuschüssen fördert. Das ist die Bilanz, die das Jugendamt dem Jugendhilfeausschusses des Landkreises vorgestellt hat.
Das Landratsamt bewertet die Ergebnisse aus den Jahren 2021 und 2022 als äußerst positiv, nachdem es ein ganzes Paket an Maßnahmen mit Geld unterstützt. Es geht an Gemeinden, die in ihren Schwimmhallen die Öffnungszeiten für Kurse ausdehnen. Die Kommunen, so Bettina Stampf aus dem Jugendamt, hätten das Budget zu 100 Prozent ausgeschöpft und etwa 1400 so genannte Wasserzeiten geschaffen. Allerdings seien die Kapazitäten inzwischen ausgeschöpft.
Gemeinden ziehen voll mit
Die Gemeinden haben auch die Förderung in vollem Umfang abgerufen, wenn sie selbst Schwimmkurse anbieten. Sie sei ein wichtiger Anreiz, um das Thema voranzubringen, bilanzierte Stampf. Zudem werden Organisationen wir DLRG oder die Wasserwacht des Roten Kreuzes finanziell unterstützt, die Kindern das Schwimmen beibringen. Ebenso positiv bewertete die Kreisjugendpflegerin Bettina Stampf die Teilnahme am Rettungsschwimmabzeichen in Silber. 88 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mitgemacht und können so selbst Gruppen im Wasser betreuen.
Schleppend laufen allerdings die Säulen des Förderprogramms, wonach Grundschulen zusätzliche Aufsichtskräfte oder Personen aus dem Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilligen Sozialen Jahr engagieren können, die bei den Schwimmkursen assistieren.
Erste Schwimmwochen sind in Reichmannshausen gebucht
Gar nicht funktioniert hat demnach das Angebot, im Karl-Beck-Haus in Reichmannshausen komplette Schwimmwochen anzubieten. Das sei der Corona-Pandemie geschuldet gewesen. Zudem sei 2022 die Einrichtung als Quartier für ukrainische Flüchtlinge vorgesehen gewesen. Für 2023 sieht Stampf die Lage ganz anders: Drei Buchungen liegen vor, womit der Etat von 10.000 Euro aufgezehrt ist.
Noch sind zwei Schwimmbäder geschlossen
"Schwimmförderung lohnt sich. Man muss nur am Ball bleiben", sagte Bettina Stampf. Einen weiteren Anstieg von Teilnehmenden erwartet sie, wenn die beiden Hallenbäder in Dittelbrunn und Werneck, die derzeit saniert werden, wieder ihre Pforten öffnen. Teilweise seien die Kapazitäten der beiden Bäder auf andere verlagert worden. Keine stichhaltige Aussage konnte sie machen, inwieweit Wartelisten existieren. Der Tenor im Ausschuss lautete allerdings, dass man von langen Wartezeiten ausgeht.
Insgesamt investiert der Landkreis pro Jahr 100.000 Euro in die Schwimmförderung.