Über der Tür des kinderärztlichen Sprechzimmers im Geldersheimer Ankerzentrum hängt eine bunte Girlande. "Welcome" ist da in große Buchstaben zu lesen. Im Wartezimmer am Ende des Flurs wartet eine Handvoll Menschen auf ihre Behandlung. Mehr als 4800 Patientinnen- und Patientenkontakte gab es hier alleine im November, sagt Dr. Özlem Anvari, die seit zwei Jahren das medizinische Versorgungsteam des St. Josef-Krankenhauses in der Ankereinrichtung leitet. "Viele Menschen sehen hier zum ersten Mal einen Arzt", sagt sie.
Wie sie Arbeit hier erlebt, möchte der Würzburger Bischof Franz Jung wissen. "Erfüllend. Ich glaube, man kann hier wirklich einen Unterschied machen. Und das bekommen wir von den Bewohnern auch zurück, dass sie dafür sehr dankbar sind", sagt Dr. Anvari.
Medizinische Versorgung, Sicherheit, Betreuung, Integration – das Ankerzentrum in Geldersheim bei Schweinfurt muss viel für seine aktuell rund 1500 Bewohnerinnen und Bewohner leisten. Viele Menschen, die hier ankommen, sind medizinisch unterversorgt und mit den Formalitäten ihrer Asylantragstellung überfordert.
Würzburger Bischof Jung erhält Einblick in die Arbeit des Ankerzentrums
Diese Menschen aufzufangen, sie medizinisch zu versorgen und bei ihrem Weg in die Gesellschaft zu unterstützen sind wichtige Aufgaben – nicht nur für das Ärztezentrum, sondern auch die Flüchtlings- und Integrationsberatung der unterfränkischen Ankereinrichtung.
Um sich von dieser Arbeit ein Bild zu machen, war nun erstmals der Würzburger Bischof Franz Jung in der Schweinfurter Flüchtlingsunterkunft zu Besuch. Denn auch die Kirche unterstützt die Arbeit mit den Geflüchteten in Geldersheim. So ist seit 2015 das Krankenhaus St. Josef unter der Trägerschaft der Würzburger Kongregation der Schwestern des Erlösers im Auftrag der Regierung von Unterfranken für die kurative Versorgung aller Bewohnerinnen und Bewohner des Ankerzentrums verantwortlich. Das Team der Flüchtlings- und Integrationsberatung setzt sich aus Mitarbeitenden der Caritas und der Diakonie Schweinfurt zusammen.
Ankerzentrum bereitet sich auf steigende Flüchtlingszahlen vor
"Es ist wie eine Stadt in der Stadt – das war mir vorher so nicht präsent", zeigt sich Bischof Jung bei seinem Rundgang über das Gelände beeindruckt. Eine Station seines Besuchs führt ihn auch in die Kapelle des Ankerzentrums. Seit Kurzem reihen sich hier rund 90 zusätzliche Schlafplätze in Form von Stockbetten aneinander.
"Die haben wir aufgestellt, um einfach vorbereitet zu sein. Wir haben in den letzten Monaten gesehen, dass die Zugangszahlen, die schon auf einem sehr hohen Niveau waren, noch einmal angestiegen sind", sagt Benjamin Kraus, Leiter der Ankereinrichtung Unterfranken.
Von zuvor 500 bis 600 Zugängen pro Monat sei die Zahl im November auf über 9oo gestiegen. "Wir haben im Hintergrund immer noch die Frage: Was ist mit der Ukraine? Wenn eine neue Welle kommt, dann wollen wir vermeiden, dass Leute vor der Tür stehen, die wir nicht unterbringen können", sagt Kraus. Auch ein paar Dachgeschossräume und zwei Wärmehallen auf dem Gelände seien mit Betten aufgestockt worden.
Geflüchtete finden in Geldersheim Ansprechpartner und Unterstützung
Die steigenden Ankunftszahlen und die mittlerweile kurzen Aufenthaltszeiten der Bewohnerinnen und Bewohner der Ankereinrichtung stellen auch die Mitarbeitenden der Flüchtlings- und Integrationsberatung zunehmend vor Herausforderungen. "Ein großes Problem mit der kurzen Verweildauer sind die Dolmetscher. Auf einmal sind sie weg, und neue zu finden ist gar nicht so einfach", sagt Christine Steinmüller, Leitung Soziale Dienste der Caritas Schweinfurt.
Was denn die größten Sorgen der Bewohnerinnen und Bewohner seien, möchte Bischof Jung wissen. "Perspektivlosigkeit", ist Steinmüllers Antwort. "Wir geben hier Orientierungshilfe. Wir versuchen zu erklären, wie das Leben in der Ankereinrichtung funktioniert. Und wir helfen bei Konflikten", sagt sie.
Es sei schön zu sehen, dass die geflüchteten Menschen hier Ansprechpartner und Unterstützung fänden, sagt Bischof Jung gegen Ende seines Besuchs in der Ankereinrichtung. "Es war wirklich toll für mich zu sehen, was hier geleistet und geboten wird."
Aktuell ist das Ankerzentrum mit seinen 1500 Plätzen voll ausgelastet. In Zukunft sollen sie abgebaut werden. Laut Regierung von Unterfranken sollen ab 2025 rund 400 Plätze wegfallen.
Möglicherweise könnte man so einen Besuch gerade vor Weihnachten als plakativ bezeichnen.
Was aber ganz sicher plakativ ist, ist die fortwährende Forderung, dass die Kirche ihre Mittel für dies und jenes einzusetzen hat weil sie angeblich über genug Gelder verfügt. Man darf sich auch die Frage stellen wer von den Personen die so etwas fordern überhaupt Mitglied der Kirche ist? Wer so argumentiert bläst ins selbe Horn wie irgendwelche verwirrte Linke die Deutschland am liebesten verschenken würden bzw. sich alles vom Staat bezahlen lassen wollen.
GERADE die Kirche hätte Mittel, Möglichkeiten und Gelder noch und nöcher, sich um Flüchtlinge zu kümmern. Allein in Würzburg mehrere zu 95 % leerstehende Klöster, zehntausende Quadratmeter, um Asylsuchende unterzubringen.
Würde die Kirche ihrem Anspruch und ihrer Lehre nachkommen, so bräuchte man gar kein Ankerzentrum, das Herr Jung nun medienwirksam durchschreitet.
So negativ würde ich die Rolle der Kirche in den Flüchtlingsdramen des 21. Jahrhunderts nicht sehen.
In Bayern regelt der Staat die Unterbringung in diesen Ankerzentren, da hat die Kirche keinen Einfluss.
In brisanten Einzelfällen haben Kirchenmänner und -frauen ja schon Rückgrat bewiesen und sogar Gerichtsverfahren riskiert um bedrohten Menschen zu helfen. Auch die Schwestern in der Ebracher Gasse in Würzburg haben schon kurzfristig iund unbürokratisch geholfen.
Die negative Rolle in Bayern hat die Partei, die das "C" im Namen führt, aber vergessen hat, dass das für Christlich steht und nicht für Corrupt, wie es den Anschein hat.