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SCHWEINFURT
Wie geht es Deutschlands dickstem Luchs?
Das schmeckt: Luchs Rufus aus dem Schweinfurter Wildpark ist wohl einer der dicksten Luchse Deutschlands. Beim Verzehr von frischem Rindfleisch lässt er sich deshalb nicht stören.
Foto: Nicolas Bettinger | Das schmeckt: Luchs Rufus aus dem Schweinfurter Wildpark ist wohl einer der dicksten Luchse Deutschlands. Beim Verzehr von frischem Rindfleisch lässt er sich deshalb nicht stören.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:59 Uhr

„Rufus ist nach wie vor fett, aber gesund“, sagt Thomas Leier, Leiter des Städtischen Wildparks in Schweinfurt. Der mittlerweile 13-jährige Luchs ist die Attraktion auf dem Gelände. Nachdem ein Foto des übergewichtigen Tieres im April in den Medien kursierte und sogar die New York Post über die Raubkatze berichtete, erfreute sich Rufus immer größerer Bekanntheit. Einer der dicksten Luchse Deutschlands sei Rufus mit Sicherheit, mutmaßte Thomas Leier damals. Anlass genug, um sich nach dem aktuellen Zustand des moppeligen Bewohners zu erkundigen.

„Es geht ihm gut, er ist dick aber gesund“, sagt Leier und versichert die permanente tierärztliche Überwachung. Bei aller Aufregung über sein Gewicht, welches im April zwischen 40 und 50 Kilogramm geschätzt wurde, dürfe man sein Alter nicht vergessen, bekräftigt der Wildparkleiter. „Wir können ihn nicht einfach so wiegen, deswegen wissen wir es nicht, aber er hat vielleicht sogar ein bis zwei Kilo abgenommen“, sagt Leier optimistisch. Das genaue Wiegen ist nur unter Narkose möglich. Diese sei ohne weiteren Grund nicht gerechtfertigt.

Mehr Bewegung für Luchs Rufus

Susanne Zirkel kennt Luchs Rufus schon seit seiner Ankunft in Schweinfurt 2006. Damals war er ein Jahr alt. Die Tierpflegerin wird nun häufig von Kindern gefragt, wo denn der Dicke Luchs sei. „Rufus hat schon ein paar Kilo abgenommen“, sagt sie und wirft ihm ein Stück Rindfleisch vor die Pfoten. Mit ihrer Beschäftigungstherapie versucht sie den Luchs zur Bewegung zu animieren. „Ich trage das Fleisch manchmal vor ihm her oder wir schmeißen es weiter weg, damit er mehr läuft“, so Zirkel.

Gibts da was zum Fressen? Luchs Rufus ist bereit für die nächste Fütterung.
Foto: Nicolas Bettinger | Gibts da was zum Fressen? Luchs Rufus ist bereit für die nächste Fütterung.

Die Luchse bekommen rund 800 Gramm Fleisch am Tag. Neben Rindfleisch gibt es meistens Futterküken. Aber auch Meerschweinchen oder Kaninchen stehen gelegentlich auf dem Speiseplan. Gerade deren Fell sei gut für die Darmflora.

Das Problem bei Rufus ist laut seiner Tierpflegerin die Fressgewohnheit. „Er frisst sehr schnell und stibitzt dann immer auch Fleisch von seiner Gattin oder den Kindern“, so Zirkel. Rufus ist nun mal der Clan-Chef in seinem Gehege.

Keine Diät bei Katzen

Der Vater von Luma und Schörschle wurde 2013 kastriert. Seit dem neigt er durch die hormonelle Umstellung zu Übergewicht. 2015 kam dann noch der Bruch seines Mittelfußknochens an der Vorderpfote hinzu, weswegen er zur Behandlung separiert werden musste. So hatte er weniger Bewegung und nahm weiter zu. Die lang anhaltende Hitze hat nun nicht wirklich beim Abnehmen geholfen. „Genau wie wir Menschen, hat er viel Schatten gesucht und sich nicht viel bewegt“, so Tierparkleiter Thomas Leier.

Viel könne der Tierpark also gar nicht tun, um das Gewicht des gemächlichen Luchses zu reduzieren. Immerhin sei er ja auch gesund. Laut Leier ist eine Diät bei Katzen ohnehin unüblich. Lediglich beim Fleisch versuche man auf zu viel Fett zu verzichten. „Unsere Tierpfleger versuchen schon, das sichtbare Fett wegzuschneiden“, so Leier.

So dick wie auf dem Foto im April sieht Rufus dennoch nicht mehr aus. Ohnehin handelte es sich laut der Tierpflegerin damals um eine optische Täuschung. „Er saß da einfach ungünstig. Wenn wir Menschen so da sitzen, haben wir auch ein paar Röllchen mehr als im Stehen“, so Zirkel.

Weg damit: Hier verschlingt Rufus ein ganzes Küken.
Foto: Nicolas Bettinger | Weg damit: Hier verschlingt Rufus ein ganzes Küken.
Schwere Kost: Rufus muss gut kauen, um den Rindfleisch-Happen runterzuschlucken.
Foto: Nicolas Bettinger | Schwere Kost: Rufus muss gut kauen, um den Rindfleisch-Happen runterzuschlucken.
 
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