
Schweinfurt und den Landkreis mehr auf die Landkarte holen, mehr ins Bewusstsein rücken, was den Tourismus in Schweinfurt und dem Landkreis drumherum betrifft. So in etwa lassen sich die Bestrebungen zusammenfassen, die den Tourismus-Zweckverband "Schweinfurt 360 Grad –Tourismus rund um Stadt und Land" antreiben. Zur Versammlung des Zweckverbandes hatte Geschäftsführer Christoph Schmitz in das Landratsamt eingeladen. Neben Landrat Florian Töpper nahm auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé an der Zusammenkunft teil.
Ohne die Präsenz auf sozialen Netzwerken geht es heute nicht mehr
Nach dem Rückblick auf ein arbeitsreiches Jahr mit zahlreichen Kampagnen und neuen Angeboten, vor allem auch in der Online-Welt, legte Schmitz Zahlen vor die belegen, dass es im wesentlichen gelungen ist, die Region auch im Hinblick auf ihre touristischen Angebote ein Stück voranzubringen. Präsenz auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram werde immer wichtiger, Videosequenzen spielen eine große Rolle, wenn es darum geht, Werbung für die Region zu machen.
Die Übernachtungen in der Stadt sind im Jahresvergleich um 3,5 Prozent gestiegen, der Landkreis hat unterm Strich mit einem Minus von 2,6 Prozent leicht Federn lassen müssen, was vor allem an einem unerklärlich "schwachen September" liege. Zugelegt hat die Zahl der Gästeführungen. 597 wurden binnen Jahresfrist gezählt, 9800 Teilnehmer nahmen dabei das Angebot an. "Die Gästeführungen sind so gut gelaufen wie noch nie, bis zu 28 Leute nahmen jeweils daran teil", so Schmitz.
Prospekte in Papierform werden immer weniger nachgefragt
Stark rückläufig sind dagegen die klassischen Prospektanfragen. Nicht einmal 600 davon gingen ein. Das hat nichts mit weniger Interesse an der Region zu tun, sondern damit, dass sich immer mehr Menschen im Vorfeld einer Reise online informieren. OB Remelé bestätigte diesen Trend auch im Hinblick auf Museumskataloge, die mit viel Aufwand und sicher auch nicht billig hergestellt werden – und dann teils nicht verkauft werden. 2020 wird es auf jeden Fall noch einmal im gewohnten Umfang gedruckte Prospekte geben, wie es dann weitergeht, wird man neu bewerten müssen. Die Überlegung "ob man so etwas überhaupt noch braucht" steht auf jeden Fall im Raum.

2020 wird "Schweinfurt 360 Grad" zehn Jahre alt. Grund für einen Festakt (15. Mai) und sich im Rahmen von zehn besonderen Veranstaltungen (zum Beispiel Schlachtschüssel oder besondere Touren) zu präsentieren. Messen, Ufra, Netzwerke ausbauen, die Zusammenarbeit mit den Verbänden fördern, das sind weitere Aufgaben auf der to-do-Liste des Zweckverbandes. Mit 650 000 Euro bilanziert der Haushalt, 340 000 davon entfallen auf Personalkosten. Im Haushaltsposten, in dem Kosten für Gutachten und Beratungen untergebracht sind (26 000 Euro), findet sich auch die Finanzierung für das Tourismuskonzept 2030. Zur Absegnung eines Haushaltsplanes gehört auch ein Stellenplan. 5,7 Stellen sind es, die unterm Strich die touristische Vermarktung von Stadt und Land voranbringen.
Internetauftritt: Text und Bild müssen stimmen
Richtig schick geworden ist der Internetauftritt, den Christoph Schmitz vorstellte. Kulinarisches, Events, Kultur- Alles schön nach Themen und zielgruppenorientiert aufgebaut. Themenwelten wie "Kunst, Kultur und Wein am Main" oder "Weihnachtliche Glanzlichter" laden ein, sich auf die Angebote der Region einzulassen. Aber eine Internetseite ist nur so gut, wie das Material, das ihr zur Verfügung steht. Es sei deshalb sehr wichtig, dass die Anbieter Qualität in Text und Bild liefern, so Schmitz. Eine englische Version der relevantesten Inhalte ist in Arbeit.
Landrat Florian Töpper dankte Schmitz und seinem Team für die hervorragende Arbeit im Dienst der Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region als touristisches Ziel. Regionale Identitätsfindung, ein Bewusstsein für den Tourismus entwickeln, sich gegenseitig kennenlernen, Kultur und Genüsse, Kunst und Kulinarisches der Region ins Bewusstsein rücken. Alles Bausteine auf dem Weg des "Tourismuskonzept Schweinfurt - Stadt.Land.2030". Analysen und Strategieentwicklung sind geschafft, jetzt geht es an die Umsetzung.
Es braucht dringend einen Masterplan für SW Stadt & Land, der Prioritäten setzt: beste IT-Struktur im Ballungsraum bei gleichzeitiger Schonung(en) von schützenswerten Gebieten, wie SWer Rhön, Mainbogen, etc.