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Schweinfurt
Tourismus: Online informieren und gleich buchen
Die Tourismusbranche im Landkreis hat in den ersten neun Monaten mehr Übernachtungen gezählt.
Foto: Andreas Hub / laif | Die Tourismusbranche im Landkreis hat in den ersten neun Monaten mehr Übernachtungen gezählt.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:55 Uhr

Immer häufiger buchen Urlaubsgäste ihre Unterkunft übers Internet, weil es einfach ist und schnell geht. Auch beim Tourismus-Zweckverband Schweinfurt 360 Grad weiß man, wie wichtig die Digitalisierung ist und investiert in Homepage, digitales Marketing und in ein neues Online-Gastgeberportal.

Noch müsse aber Überzeugungsarbeit bei manchen kleineren Vermietern geleistet werden, das frankenweit eingeführte Online-Reservierungssystem "Tomas" auch zu nutzen, erläuterte der Geschäftsführer des Zweckverbandes von Stadt und Landkreis Schweinfurt, Christoph Schmitz, in der Verbandsversammlung im Landratsamt. 57 internetaffine Gastbetriebe sind aktuell dabei und mit "Tomas" zufrieden, viele andere aber würden noch auf telefonische oder schriftliche Buchung setzen.

Einen stärkeren Fokus legte die Tourist-Info im zu Ende gehenden Jahr auf Themen, sagte Schmitz in seinem Rückblick: Kunst und Kultur, Naturerlebnis, Familien, kulinarische Genüsse. Neue Gästeführer wurden ausgebildet, neue Angebote - etwa den "Biermichl" mit Bierverkostung - und fremdsprachige Führungen intensiviert. Bereits beworben wurde auch das Bayerische Landesturnfest in Schweinfurt vom 30. Mai bis 2. Juni 2019.

Zum Jahr 2018 nannte Schmitz viele Zahlen. Bei den Übernachtungen hat die Branche von Januar bis September zugelegt: um 2,7 Prozent in der Stadt Schweinfurt, um 10,5 Prozent im Landkreis. Weiteren Bedarf an Beherbergungsbetrieben gebe es durchaus, meinte er auf die Nachfrage von Verbandsrat Thomas Vizl. Gerade der Landkreis bräuchte im Bereich von drei bis vier Sternen noch Bettenangebote.

5000 Gäste mehr als 2017, nämlich gut 29.000 Personen, informierten sich in der Tourist-Info im Schweinfurter Rathaus - plus 6000 Telefonanrufer. 500 Gästeführungen mit 9200 Teilnehmern wurden wahrgenommen, etwas weniger als im Rückert-Jahr 2017, aber so viele wie im langjährigen Mittel. Auch von den Passagierschiffen auf dem Main kämen mittlerweile mehr Teilnehmer, ergänzte Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé.

Im Wandel befinde sich der E-Bike-Verleih, so Schmitz: Die zurückgegangenen Tagesausleihen - von 434 auf 296 - rührten vor allem daher, dass ein bisheriger Radreisen-Veranstalter nun eigene E-Bikes biete. Die privaten Tagesleihen seien aber gestiegen. Als Konsequenz sollen statt der sechs nun vier Elektro-Räder zur Ausleihe bereit stehen.

Im kommenden Jahr, voraussichtlich im März, soll der Internet-Relaunch fertig gestellt werden. Prominent wird die Unterkunft-Suche auf der Homepage platziert werden, führte Schmitz der Verbandsversammlung unter anderem vor. Teilbarrierefrei wird die Seite sein, sagte der Geschäftsführer auf Nachfrage von Ralf Hofmann, mit möglicher Veränderung der Textgröße, aber noch ohne Vorlesefunktion.

Mit dem Pfund Georg-Schäfer-Museum als Kunsthöhepunkt in der Stadt solle man künftig noch stärker wuchern, wünschte OB Remelé. Schließlich sei es die größte private Gemäldesammlung deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts, vergleichbar der Münchner Pinakothek und der Berliner Nationalgalerie. Dabei sehe er dieses Kunstangebot als Ergänzung zum Naturgenuss im Landkreis.

Als richtige Strategie lobte dies der Tourismus-Zweckverbandsvorsitzende Landrat Florian Töpper: Zum beiderseitigen Nutzen von Stadt und Land müssten die Angebote verbunden werden, in Kommunikation mit den vier Gemeindeallianzen im Landkreis. Beim Naturerlebnis punkte der Kreis mit dem Ellertshäuser See, mit Main und Wein. Diese Themen ergänzten trefflich die städtischen Angebote bei den touristischen Kurzaufenthalten.

Auch deutschlandweit bemerkenswerte Sonderausstellungen, wie derzeit im MGS die Egon Schiele-Schau, zögen Massen in die Stadt und die Region, wusste Verbandsrat Klaus Rehberger. Entsprechend sollten sie auch nach außen beworben werden.

Auf der Ebene des Tourismusverbands Franken, in dessen Versammlung sowohl Töpper für den Landkreis als auch Remelé für die Stadt Mitglied sind, müsse man noch mehr Augenmerk auf die Region lenken, nannte der Verbandsvorsitzende einen Arbeitsauftrag. Gelöst werden sollte auch das Problem der fehlenden Trägerschaft des 2014 eröffneten "2-Franken-Radwegs" zwischen Würzburg und Bamberg, wünschte Thomas Vizl.

Im kommenden Jahr soll zudem das Leader-Projekt "Tourismuskonzept Schweinfurt - Stadt-Land 2030" formell auf den Weg gebracht werden. Dabei geht es darum, wie sich die Region mit welchen Themen, Berührungspunkten und Alleinstellungsmerkmalen mittel- bis langfristig aufstellen will. Im Frühjahr soll der Leader-Förderantrag gestellt werden.

Den Haushalt für 2019 plant der Tourismus-Zweckverband mit einem Gesamtvolumen von 600.000 Euro. Größter Posten sind naturgemäß die Personalkosten mit 333.000 Euro, für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sind 102.000 Euro geplant. Einstimmig war das Gremium auch mit dem Stellenplan von 5,7 Stellen einverstanden, so viel wie 2018.

 
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