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Dingolshausen
Wie Dingolshausens Bürgermeisterin die Vision einer autarken Gemeinde vorantreiben will
Die anerkannten 12 Kindergartenplätze umzusetzen, das steht ebenfalls auf der Agenda der Gemeinde und ihrer Rathaus-Chefin, Nicole Weissenseel-Brendler.
Foto: Gerald Effertz | Die anerkannten 12 Kindergartenplätze umzusetzen, das steht ebenfalls auf der Agenda der Gemeinde und ihrer Rathaus-Chefin, Nicole Weissenseel-Brendler.
Gerald Effertz
 |  aktualisiert: 15.02.2025 02:33 Uhr

"Ja, ich will", so lautet der bekannte Satz bei einem Heiratsantrag. Und Ja sagt auch Dingolshausens Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler – zur erneuten Kandidatur bei der im Jahr 2026 anstehenden Wahl. Bereits seit geraumer Zeit steht sie – nach ihrer Babypause – wieder in vollem Umfang für ihr Bürgermeisteramt zur Verfügung.

Für das neue Jahre sieht sie besondere Herausforderungen beim Neubaugebiet "Mönchstockheimer Weg IV". "Den notwendigen Satzungsbeschluss haben wir im Jahr 2024 noch unter dem beschleunigten Verfahren auf den Weg gebracht" macht Weissenseel-Brendler deutlich. Investitionen sieht sie, neben dem Neubaugebiet, bei einigen weiteren Punkten.

Sie erwähnt unter anderem "die anerkannten Krippenplätze im Kindergarten, diese sind in Planung und werden umgesetzt, sobald die Behörden ihre Freigaben geben" und auch "die anspruchsvolle Herausforderung mit dem Anschluss der Abwassereinrichtung in Bischwind an die Kläranlage Zeilitzheim".

Trinkwasserbrunnen als Grundlage für autarke Gemeinde

Zudem soll eine Bestandsaufnahme am Trinkwasserbrunnen durchgeführt werden. "Dies gewährleistet die Grundlage einer autarken Gemeinde", so die Bürgermeisterin, die nach eigenen Aussagen auch "unbedingt an der erfolgreichen Jugendarbeit dranbleiben will". Hier kann sie auf das Engagement des "Mach-Mit-Teams"- federführend Gemeinderat Matthias Hauck - setzen.

"Unsere Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft", stellt Weissenseel-Brendler fest. "Sie brauchen Menschen, die ihnen zuhören und an sie glauben", macht sie deutlich. Sie sei "sehr stolz darauf, dass wir die einzigartige Jugendarbeit mit sehr vielen engagierten Kräften ins Leben gerufen haben".

Einen ebenfalls wichtigen Baustein sieht die Rathaus-Chefin auch in der Fortführung der begonnenen sozialen Dorfentwicklung. "Kapellenschoppen, Mehrgenerationen-Cafe oder auch die neue Begrüßungsaktion für Neugeborene", zählt sie als ein paar der vielen Projekte auf. Neu am Anlaufen sei zudem eine sogenannte "Nachbarschaftshilfe". Spricht man Nicole Weissenseel-Brendler an, was sie an ihrer Arbeit begeistert, kommt eine eindeutige Antwort: "Das Miteinander mit den Menschen".

Glasfaserausbau vorantreiben

Auch das Thema Glasfaserausbau in der Gemeinde sei ihr sehr wichtig. "Homeoffice-Plätze sind in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken", so Weissenseel-Brendler. Sie freue sich, dass der erste Teil von Dingolshausen und die Aussiedlerhöfe bereits 2025 ans Netz angeschlossen werden. Zudem gab es den Förderbescheid für die restlichen Haushalte im Dezember 2024.

Ihre am Neujahrsempfang geäußerte Vision einer autarken Gemeinde erklärt sie etwas ausführlicher. "Wir haben bereits einige mutige und erfolgreiche Erzeuger von wertvollen Lebensmitteln in unserer Gemeinde", macht sie deutlich. Zudem hätten sie bereits "in diesem noch jungen Jahr neue Anfragen und Ideen erreicht".

Hier entsteht das Neubaugebiet 'Mönchstockheimer-Weg IV'. Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler sieht dies als ein großes Projekt im Ort Dingolshausen.
Foto: Gerald Effertz | Hier entsteht das Neubaugebiet "Mönchstockheimer-Weg IV". Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler sieht dies als ein großes Projekt im Ort Dingolshausen.

An"Inspirationen und Projektideen aus der Bevölkerung fehlt es uns nicht", sagt Weissenseel-Brendler. Sie sei "sehr gespannt, was noch alles an schöpferischen Gedanken aus unserer Gemeinde an mich herangetragen wird". Es sei zudem "hoch spannend, wie in kurzer Zeit die Autonomie einer Gemeinde wächst und gedeiht", stellt sie fest. Als Beispiele nennt sie Bierbrauer, mit den Eigenheimern einen Verein, der ein Brotbackhaus geschaffen hat, eine Person, die Käse produziert und einiges mehr. Die lokale Wirtschaftsförderung – sie feierte ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum – sehe sie "bei allen unseren wundervollen Vereinen integriert", sagt die Bürgermeisterin.

Auf die Erfahrung der Seniorinnen und Senioren bauen

Das Thema Seniorinnen und Senioren liegt Bürgermeisterin Weissenseel-Brendler sehr am Herzen. "Das Wissen und die Erfahrungen unserer älteren Bevölkerung werden wir weitaus mehr mit einbinden", macht sie deutlich. "Sie verfügen über so manche Lösungsansätze, die wir Jüngeren in unserem Sturm und Drang manchmal übersehen".

Hier in der Straße 'Am Steinbruch' liegen bereits Glasfaserkabel. Dieser Ausbau sei 'wichtig für die Gemeinde', macht Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler deutlich.
Foto: Gerald Effertz | Hier in der Straße "Am Steinbruch" liegen bereits Glasfaserkabel. Dieser Ausbau sei "wichtig für die Gemeinde", macht Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler deutlich.

Stolz macht die Bürgermeisterin die Tatsache, dass das "Mammutprojekt Sporthallensanierung" erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Über 6000 ehrenamtliche Helferstunden seien hier geleistet worden, sagt sie.

"Mich überkommt unendliche Dankbarkeit für das unfassbare Engagement unserer starken Gemeinschaft", ist die Bürgermeisterin "schier sprachlos". Herausforderungen anderer Art sieht Weissenseel-Brendler in der immer größer werdenden Bürokratie. "Man wird mit Bürokratie zugeschüttet, als Bürgermeisterin schlägt man sich damit Nächte um die Ohren und fragt nach dem Sinn", sagt sie.

"Die Zeit, die ich hier investiere, kann ich nicht in die Gemeinde und in konkrete Projekte vor Ort investieren", so das Fazit des Gemeindeoberhaupts. Aber, und das will sie festgehalten haben: "Ich hoffe, auch für das Jahr 2025 tatkräftig und wahrhaftig meiner Gemeinde zu Seite stehen zu können."

 
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