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Schweinfurt
Wenn die SPD vor der Tür steht
Wenn es an einem Samstag gegen 14 Uhr klingelt, könnte ein SPD-Stadtrat vor der Tür stehen. Was sich die Schweinfurter Sozialdemokraten von dieser Aktion versprechen.
Wo gibt's Probleme? Lena Hose, Marianne Prowald, Erhan Akdag, Johannes Petersen, Joachim Schmidl, Marion Both, Norbert Lenhard, Marietta Eder, Peter Hofmann und Berkant Akgün (von links), fragten im Musikerviertel im Rahmen ihrer monatlichen Stadtviertel-Tour nach.   
Foto: Susanne Wiedemann | Wo gibt's Probleme? Lena Hose, Marianne Prowald, Erhan Akdag, Johannes Petersen, Joachim Schmidl, Marion Both, Norbert Lenhard, Marietta Eder, Peter Hofmann und Berkant Akgün (von links), fragten im Musikerviertel im ...
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:23 Uhr

 Tür-zu-Tür heißt die Aktion, mit der die Schweinfurter SPD neue Wege gehen will. Im vergangenen Jahr ging die Aktion los, bei der jeweils am ersten Samstag im Monat Stadträte und Mitglieder durch Stadtviertel ziehen und die Leute fragen, wo sie der Schuh drückt.

Niederschwellig soll das Angebot sein, möglichst viele Leute erreichen, auch gleichzeitig einen Blick in die verschiedenen Stadtteile ermöglichen. Deutschhof, Gartenstadt, Oberndorf, Gebiet um Schelmsrasen, Gebiet um Franz-Liszt-Straße, Gebiet um Landwehrstraße, Harald-Hamberg-Straße, Bergl, Eselshöhe und Musikerviertel standen schon auf dem Programm. Wichtig war den Organisatoren, bewusst in einer Zeit anzufangen, in der kein Wahlkampf ist, so Peter Hofmann damals bei der ersten Klingel-Runde  durch die Gartenstadt.

Im Musikerviertel ergibt sich ein relativ homogenes Bild. Viele Leute leben gerne hier, sind zufrieden. "Wir haben alles hier in der Nähe." Ab und an kommen Klagen über zu wenig Parkplätze, schließlich parken hier auch viele Schüler und Studenten. Eine Lösung könnte sein, statt parallel zum Gehsteig schräg dazu zu parken, eventuell Einbahnregelungen zu machen, wäre dazu eine Idee von  Peter Hofmann. 

Wer nicht da war bei der Tür-zu-Tür-Aktion, bekam einen Zettel an die Haustür. 
Foto: Susanne Wiedemann | Wer nicht da war bei der Tür-zu-Tür-Aktion, bekam einen Zettel an die Haustür. 

"Mehr größere, bezahlbare  Wohnungen", sagt ein Mann spontan auf die Frage, was fehlt in diesem Viertel und in der Stadt generell. "Eine Vier-Zimmer-Wohnung zu finden, ist so gut wie unmöglich." Den SPD-Leuten ist aufgefallen, was einige der Bewohner ansprechen: man scheint hier eher für sich zu leben. Da spielen sicher auch Sprachbarrieren mit, zeigt sich. Bei der Schweinfurter SPD gibt es Leute, die türkisch sprechen oder auch russisch: Das kommt bei diesen Runden immer gut an.      

Was steht noch auf der Wunschliste? Ein zweiter Lebensmittelmarkt, zum Beispiel. Es sei immer ganz schön viel los bei Lidl, meint eine  Frau. Eine Familie spricht Probleme im Sommer mit feiernden Jugendlichen in den Grünanlagen an, Dreck liege rum, es sei laut, es flögen auch mal Flaschen durch die Gegend.     

Als sich nach der zweistündigen Tour die Truppe wieder trifft, zeigt sich, dass auch ein Problem öfter angesprochen wurde, das in den Mehrparteienhäusern im Musikerviertel wohl nicht selten ist: Leute, die die Hausordnung nicht machen. Da kann dann auch die  SPD nicht helfen. Aber, wenn bei jemand Schimmel in der Wohnung ist, gibt die SPD-Truppe  das gerne an den Vermieter weiter.  Und bei der nächsten Tour wollen alle wieder daran denken, einen roten Schal umzulegen, das Erkennungszeichen bei der Auftakttour.  

 
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