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SCHWEINFURT
Klinkenputzen mit rotem Schal als Markenzeichen
Auftakt der Tür-zu-Tür-Aktion der Schweinfurter SPD in der Gartenstadt. Von links Peter Hofmann, Julia Stürmer-Hawlitschek, Thomas Bauer, Thomas End, Özcan Durukan,
Foto: Susanne Wiedemann | Auftakt der Tür-zu-Tür-Aktion der Schweinfurter SPD in der Gartenstadt. Von links Peter Hofmann, Julia Stürmer-Hawlitschek, Thomas Bauer, Thomas End, Özcan Durukan,
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:35 Uhr

Sitzt der rote Schal? Eigentlich sollte er ja Marken/Erkennungszeichen sein. Aber es ist kalt am Samstag, als die SPD Schweinfurt in der Gartenstadt mit ihrer Tür-zu-Tür Aktion anfängt. Deswegen ist der rote Schal ein echter Pluspunkt, als sich Peter Hofmann, Thomas End, Julia Stürmer-Hawlitschek, und Özcan Durukan am Parkplatz in der Gartenstadt treffen, um auszumachen, wer in welche Richtung geht, wer in welchen Bereichen klingelt.

„Vor der Wahl macht so was jeder, deswegen wollen wir jetzt raus gehen“, sagt Stadtrat Peter Hofmann. An jedem ersten Samstag im Monat will man in einen Stadtteil gehen, Leute fragen, was ihnen gefällt in Schweinfurt, was ihnen gar nicht gefällt und was ihrer Meinung nach nötig wäre in Schweinfurt. Das Ganze kurz und knapp. Es geht nicht um Grundsatzdiskussionen, sondern um ein Stimmungsbild.

Erstaunlich viele Leute machen auf, ab und an sagt jemand nur „Nein, Danke“ und macht die Tür zu. Peter Hofmann, den wir bei seiner Runde begleiteten, hat dafür Verständnis. Kommt ja auch überraschend, wenn plötzlich jemand vor der Tür steht und wissen will, was er für Anliegen an die Kommunalpolitik hat. Wer will kriegt ein Blatt, auf das er seine Anregungen schreiben und an die SPD schicken kann.

Den Menschen gefällt's in Schweinfurt

„Mir gefällt es gut in Schweinfurt“, das sagen fast alle. Wer in einer Straße mit Baustelle wohnt, wünscht sich, dass es schneller gehen sollte, klagt über Dreck vor der Haustüre. Radwege sind ein Thema, aber auch der Platz vor dem Zeughaus. Zu viel Stein, zu wenig Bäume, kritisiert ein Gartenstadtbewohner. Probleme mit dem Spielplatz hat ein Anwohner. Jugendliche feiern dort, oft recht laut. Er wünscht sich zumindest mal ein Schild mit Verhaltensregeln. Noch ein Wunsch: kostenloser ÖPNV. Eine Frau ist empört, dass Teile der Häuser in Askren Manor abgerissen werden, obwohl sie in ihren Augen top waren. Günstiger Wohnraum fehlt, der Satz fällt öfter bei der Runde durch die Gartenstadt. Mit der großen Politik ist nicht jeder einverstanden. Es gebe zu viele Ausländer, sagt eine Frau. Sie erzählt, dass sie nicht in Deutschland geboren ist, sie sich aber trotzdem unwohl fühlt deshalb.

Wer zur Zeit mit einem SPD-Schal an einer Tür klingelt, muss sich natürlich auch ziemlich viel Kritik an der Bundespolitik und der Bundes-SPD anhören. „Früher habe ich SPD gewählt, jetzt nicht mehr“, sagt ein Mann. „Sag Deiner Partei mal, die soll das nächste Mal eher in die Puschen kommen“, gibt er Peter Hofmann mit auf den Weg. Und das er mit dem Ex-Vorsitzenden Martin Schulz nicht so ganz einverstanden sei.

Eigentlich sollte die Runde zwei Stunden dauern, aber es ist kalt. Und die „Solidarität“ hat nicht auf für eine kleine Aufwärmung zwischendurch. Deswegen macht die Truppe eher Schluss. Fazit: Klinkenputzen ist gar nicht mal so schwer. Nur der Anfang. Aber mit jeder Klingel, die man drückt, kommt die Routine. Und es ist eine interessante Erfahrung, so Thomas End.

 
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