Es war ein Spektakel der besonderen Art, das bei Einheimischen und Touristen für großes Aufsehen sorgte: Das 59. Pfingsttreffen der Deutschen Interessengemeinschaft Schwimm- und Geländewagen. Das internationale Rendevouz der Wasserautos fand im Museum für Militär und Zeitgeschichte in Stammheim (Lkr. Schweinfurt) statt. Dazu waren über 100 Besitzer der Vehikel aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien angereist.
Schwimmautos haben einen hohen Seltenheitswert. Dementsprechend hoch ist ihr Preis. Vom bekanntesten Schwimmwagen, dem einst von Ferdinand Porsche entwickelten VW Typ 166 Schwimmwagen, wurden in den 1940er Jahren für militärische Zwecke 14.000 Stück gebaut. Er war nach dem VW-Käfer und dem VW-Kübelwagen die dritte Fahrzeugentwicklung von Porsche für die Deutsche Wehrmacht im Auftrag des nationalsozialistischen Regimes.
Stammheims Museumsleiter Günter Weißenseel betont: "Es gibt nicht mehr allzu viele davon." Er schätzt, dass es weltweit vielleicht noch maximal 50 fahr- und schwimmbereite VW 166 sind.
In Stammheim waren 23 von dem schwimmfähigen Geländewagen mit Allrandantrieb am Start. Dazu drei Amphi-Cars, Amphibienwagen also, sowie einige andere Prototypen von Schwimmfahrzeugen. Komplettiert wurde die Armada von verschiedenen Geländefahrzeugen, wie allen voran dem bereits erwähnten VW-Kübelwagen.
Obwohl es sich bei dem häufig als VW Schwimmer bezeichneten VW 166 ursprünglich um ein Wehrmachtsfahrzeug gehandelt hat, so legen die Mitglieder der Interessengemeinschaft Wert auf die Feststellung, dass sie mit Militär- oder Kriegsverherrlichung nichts am Hut haben. Es ist die Faszination an der Technik, die sie zusammenführt. Die Freude am nicht alltäglichen Erlebnis, mit einem Auto von der Straße abzubiegen, um eine Runde im See oder, wie beim Treffen in Unterfranken, im Altmain zu drehen.
Zwischen Astheim und Escherndorf (Lkr. Kitzingen) bestand auf Höhe einer Kiesgrube die Möglichkeit, über die dortige Zufahrt für Pionierfahrzeuge der Bundeswehr, in den Altmain zu gleiten und an der Schleuse bei Gerlachshausen wieder an Land zu gehen. Dort hatte sich früher ein Nato-Übungsplatz befunden.
Die Geländefahrzeuge fuhren weiter über Neuses am Berg in Richtung Gerlachshausen. Bei einem Fotostopp in den Weinbergen hoch über Köhler bot sich ein idealer Blick auf die auf unten auf dem Altmain vorbeiziehenden Schwimmautos. Wieder zurück in Stammheim führte Museumsleiter Günter Weißenseel die Gäste durch das Museum und erklärte, garniert mit vielen Anekdoten, die Exponate.
Die zweite Ausfahrt begann am nächsten Tag in Stammheim selbst. Hierzu wurde die Slipanlage der örtlichen Feuerwehr als Mainzugang genutzt. Von dort wurde auf dem Fluss bis zum Wohnmobilstellplatz an der Mainlände bei Volkach geschwommen. Hier ging es über die alte Anlegestelle der einst hier zwischen Astheim und Volkach verkehrenden Fähre wieder an Land.