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Gerolzhofen
Wasserrohrbruch in Gerolzhofen: Betroffener Abschnitt der Bahnhofstraße bleibt vorerst gesperrt
Wegen eines Lecks im Untergrund sprudelte am Montagabend Wasser aus der Straße. Das Loch in der über 100 Jahre alten Leitung ist geflickt, das Ausmaß des Schadens noch unklar.
In der Bahnhofstraße in Gerolzhofen, auf Höhe der Hausnummer 13, ist am Montagabend ein Wasserrohr gebrochen. Am Dienstagmorgen liefen die Reparaturarbeiten weiter.
Foto: Michael Mößlein | In der Bahnhofstraße in Gerolzhofen, auf Höhe der Hausnummer 13, ist am Montagabend ein Wasserrohr gebrochen. Am Dienstagmorgen liefen die Reparaturarbeiten weiter.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 12.02.2024 09:33 Uhr

Wer am Pfingstmontag kurz vor 18 Uhr unter der Dusche stand, dürfte unter den Ersten gewesen sein, die von dem Rohrbruch in der Bahnhofstraße in Gerolzhofen etwas mitbekommen haben: Innerhalb weniger Sekunden kam erst weniger Wasser aus dem Duschkopf, dann stoppte der Wasserstrom komplett und es kam kein Tropfen mehr. Dieser kurzzeitige Ausfall der Wasserversorgung betraf zumindest weite Teile der Gerolzhöfer Altstadt, die in den vergangenen Jahren immer wieder von Rohrbrüchen betroffen war. Besonders anfällig war zuletzt die Spitalstraße gewesen.

Auf beiden Seiten der Fahrbahn sprudelte am Montagabend in der Bahnhofstraße das Wasser aus dem Untergrund. Grund war ein Wasserrohrbruch.
Foto: Polizei | Auf beiden Seiten der Fahrbahn sprudelte am Montagabend in der Bahnhofstraße das Wasser aus dem Untergrund. Grund war ein Wasserrohrbruch.

Doch dieses Mal lag der Grund für die versiegende Wasserversorgung in der Bahnhofstraße, genauer gesagt rund zwei Meter tief unter deren Fahrbahnoberfläche, im Erdreich. Später, nachdem mit Hilfe eines Ortungsgeräts die genaue Stelle gefunden war, wo das Unglück sich ereignet hatte, wurde bekannt, dass dort an einer der großen Wasserleitungen der Altstadt mit einem Innendurchmesser von 125 Millimetern ein mehr als faustgroßes, etwa zehn Zentimeter langes Loch klaffte. Durch dieses schossen große Mengen Trinkwasser ins umgebende Erdreich. Dort suchte sich das Wasser seinen Weg an die Oberfläche. Der damit verbundene Druckabfall sorgte dafür, dass die Versorgung im gesamten mit dieser Leitung verbundenen Rohrnetz gestört wurde.

Deutlich zu erkennen ist das große Loch in der Wasserleitung. Mitarbeiter des Stadtbauhhofs haben noch am Montagabend das beschädigte Teilstück der Leitung ausgebaut und geflickt.
Foto: Marco Klebrig/Stadt Gerolzhofen | Deutlich zu erkennen ist das große Loch in der Wasserleitung. Mitarbeiter des Stadtbauhhofs haben noch am Montagabend das beschädigte Teilstück der Leitung ausgebaut und geflickt.

Der Rohrbruch am Montagabend ereignete sich auf Höhe des Anwesens mit der Hausnummer 13. Doch das Wasser sprudelte nicht nur dort, sondern auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Rand der Asphaltdecke zwischen den Pflastersteinen des Rinnsteins und dem Gehweg hervor. Erst als Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die Wasserleitung im dem Bereich der Bahnhofstraße, der zwischen der Kreuzung zur Dreimühlenstraße und dem Floriansbrunnen an der Kreuzung zur Marktstraße und zur Entengasse liegt, abgedreht hatten, floss im restlichen Stadtgebiet das Leitungswasser wieder ungestört das. Dies war gegen 18.30 Uhr der Fall.

Anwohner saßen stundenlang auf dem Trockenen

Betroffen vom Absperren der Wasserleitung war allerdings auch die Grabenstraße, ab der Einmündung zur Bahnhofstraße bis zur Kreuzung zur Bürgermeister-Weigand-Straße. Dort saßen die Anwohner ebenfalls wie abgesperrten Abschnitt der Bahnhofstraße auf dem Trockenen.

Gegen 23.30 Uhr funktionierte die Wasserversorgung in allen Bereichen wieder. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hatten bis eilig daran gearbeitet, um das defekte Wasserrohr zu flicken. Anschließend musste die Leitung noch gespült und wieder mit Wasser gefüllt werden.

Am Dienstagmittag war noch unklar, wie stark das aus der Wasserleitung ausströmende Wasser den Unterbau der Bahnhofstraße beschädigt hat. Womöglich muss die Straße in den kommenden Tagen noch großflächiger geöffnet werden, um den Untergrund zu reparieren.
Foto: Michael Mößlein | Am Dienstagmittag war noch unklar, wie stark das aus der Wasserleitung ausströmende Wasser den Unterbau der Bahnhofstraße beschädigt hat.

Nach Auskunft von Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann ist die vom Rohrbruch betroffene Wasserleitung aus Metall im Jahr 1903 in Betrieb gegangen. So steht es zumindest in den vorliegenden Unterlagen. Weshalb das Wasserrohr ausgerechnet an dieser Stelle und zum jetzigen Zeitpunkt aufgeplatzt ist, darüber kann nur spekuliert werden. Der Rost nagt mit der Zeit an der Rohrwand und irgendwann reicht beispielsweise eine leichte Druckerhöhung oder ein Rückstoß im Leitungsnetz, um das Rohr an seiner schwächsten Stelle platzen zu lassen.

Straße bleibt vorerst für Verkehr gesperrt

Unklar ist außerdem noch, in welchem Umfang das ausströmende Wasser den Straßenuntergrund ausgewaschen hat. Dies muss noch untersucht werden, berichtete die Stadtbaumeisterin am Dienstagmittag. Vom Ergebnis der Untersuchung hänge es dann auch ab, in welchem Umfang die Straße aufgebaggert und deren Unterbau ausgebessert werden muss. Auf den ersten Blick zu erkennen war, dass sich der Asphalt der Straße bereits gewölbt hat. Sicherheitshalber bleibt die Bahnhofstraße in dem Abschnitt zwischen der Dreimühlenstraße und der Grabenstraße für den Verkehr vorerst gesperrt.

Noch in der Nacht hatte ein Gerolzhöfer Bauunternehmer die Straße dort aufgegraben, wo sich der Rohrbruch befand. Um die exakte Stelle von Rohrbrüchen möglichst schnell zu finden, hat sich einmal mehr ein vor einigen Jahren vom Stadtbauhof angeschafftes Leckortungsgerät bezahlt gemacht. Dieses misst über Mikrofone die Strömungsgeräusche in der Wasserleitung und berücksichtigt dabei deren Material und Länge. Ein Computer berechnet dann anhand von Abweichungen im Geräuschmuster des fließenden Wassers ziemlich genau die Stelle, wo sich das Leck befinden muss. Dies hat am Montagabend augenscheinlich gut funktioniert.

Auf beiden Seiten der Fahrbahn sprudelte am Montagabend in der Bahnhofstraße das Wasser aus dem Untergrund. Grund war ein Wasserrohrbruch.
Foto: Polizei | Auf beiden Seiten der Fahrbahn sprudelte am Montagabend in der Bahnhofstraße das Wasser aus dem Untergrund. Grund war ein Wasserrohrbruch.

Neben einer Streife der Gerolzhöfer Polizei war am Montagabend auch eine Fahrzeugbesatzung der Feuerwehr Gerolzhofen am Schadensort, um den vom Rohrbruch betroffenen Bereich abzusperren.

 
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