Seit vergangenem Donnerstag ist es in der Region zu heftigen Unwettern gekommen. Dabei wurden die Menschen vor allem von dicken weißen Körnern überrascht. „Ringsum Schweinfurt kam es zu starken Hagelschlägen“, sagt Joachim Dömling, Pflanzenbeauftragter beim Schweinfurter Amt für Landwirtschaft. Ebenfalls soll es einzelne Erdabschwemmungen gegeben haben. „Gerade die nordöstliche Stadtgrenze war stark betroffen“, so Dömling. Die Schäden seien aber noch nicht gut zu überschauen, da man offiziell „noch nicht viel gehört“ habe. Ähnliches vermeldet auch Manfred Kraus vom Bayerischen Bauernverband. Demnach sei es vor allem in Oberwerrn und Niederwerrn zu Hagelschlägen gekommen. Ansonsten sind ihm keine größeren Schäden bekannt. „Ich war an den Feldern unterwegs und habe an den einzelnen Kulturen fast nichts gesehen“, so Kraus.
Die Sturmsicherung hat geholfen
Glimpflich davon gekommen ist auch die Gärtnerei Benkert in Waigolshausen. „Wir waren überhaupt nicht betroffen“ sagt die Inhaberin Hildegard Benkert erleichtert. Die Sturmsicherung des eigenen Klimacomputers habe dafür gesorgt, dass die Dächer nicht aufgingen. „Natürlich haben wir alles in das Treibhaus gestellt, was draußen war, aber wir sind verschont geblieben“, so Benkert.
Weniger Glück hatte Martin Kupfer mit seiner Erdbeerplantage an der Heeresstraße. Wie bereits berichtet, fällt die komplette Ernte aufgrund des Hagelschlages aus. „Das Erdbeerfeld gibt es schon seit 40 Jahren, jetzt wird es in Scheinfurt keine Erdbeeren mehr geben“, sagt Kupfer und rechnet mit einem finanziellen Verlust von knapp 15.000 Euro. „Ich hätte niemals mit so einem Unwetter gerechnet. Das letzte mal hat der Hagel vor 15 Jahren vergleichbaren Schaden angerichtet“, so Kupfer.
Insgesamt wenige Schäden bekannt
„Ich habe kaum Schäden gesehen, beispielsweise waren meist die Blattwerke nicht zerstört“, sagt Manfred Kraus vom Bayerischen Bauernverband. Demnach habe es nur an vereinzelten Orten heftigen Niederschlag gegeben. „Bei 25 Gemeinden im Landkreis Schweinfurt sind nur ganz lokale einzelne Stellen betroffen gewesen“, so Kraus. Außerdem schätzt er die Situation allgemein überschaubar ein: „Ich kann nur Vermutungen aufstellen aber ich denke wir sind insgesamt relativ verschont geblieben.“
“Froh um jeden Tropfen“
Nicht für alle bedeutete der Niederschlag ein Schadensrisiko. Die Forstwirtschaft konnte sich nach einem heißen April über ein wenig Bewässerung freuen. „Wir sind froh um jeden Tropfen“, sagt Stephan Thierfelder, Stellvertretender Bereichsleiter im Schweinfurter Forstamt. Nach dem der Vormonat nur die Hälfte des normalen Niederschlags geboten hatte, nahm man nun den Niederschlag dankend an. Gleichzeitig betont Thierfelder aber, dass die Unwetter sehr unterschiedliche Ausmaße annahmen. „In der einen Ortschaft gab es drei Liter, etwas weiter weg waren es 35.“