In St. Johannis geschehen immer wieder besondere Dinge. In der Kirche gibt es Mittagessen, man kann sich den Blutdruck messen lassen, sich Tipps zum Energiesparen holen, wie bei der Vesperkirche. Massagebällchen und duftendes Öl sind dann aber doch eher ungewöhlich, genauso wie die Klangschalen auf der Empore: Das sind zwei der Angebote bei der ökumenischen Segensfeier für Paare am Valentinstag.
Eine schöne Idee: den Valentinstag, den Tag der Liebenden, vom Kommerz-Aspekt lösen, klar machen, was das schönste Geschenk ist: Sich Zeit füreinander nehmen, sich nahe sein. Und ein bisschen nachzudenken über das Geschenk der Liebe, "den Weg als Paar zu feiern." Pastoralreferent Ullrich Göbel, Gabi Treutlein und Pfarrer Andreas Grell machen sich Gedanken über die Bibliothek der Liebe, die sich als roter Faden durch den Gottesdienst zieht. Schließlich gibt es hier viele Anknüpfungspunkte zum Thema Beziehungen. "Eine Buch hat viele Seiten, ein Mensch auch. Es gibt viel zu entdecken, wenn man dran bleibt."
Die Bibliothek gibt Anregungen zum Weiterdenken. Das Kochbuch regt an, darüber nachzudenken, ob man sich genug Zeit nimmt, um miteinander zu essen und zu trinken. Ullrich Göbel und Gabi Treutlein haben in ihrem Gespräch noch einen Tipp: "Es gibt kein Patentrezept für Paare, jeder ist einzigartig. Das Rezept muss jeder für sich alleine finden."
Das Sparbuch steht für die Frage, wie wichtig Geld in der Beziehung ist. Das Medizinbuch thematisiert, wie man in Zeiten der Krankheit miteinander umgeht. Das Telefonbuch hat auch eine Botschaft: Welche Bedeutung haben Verwandte, Bekannte und Freunde in der Beziehung. Und die Bibel steht für die Frage, welche Rolle Gott in der Beziehung spielt.
Liebe, Beziehung, das heißt auch Suchen und Finden. Andreas Grell regt an, dieses Suchen und Finden nie aufzugeben in der Beziehung, sich immer zu fragen, was beschäftigt den anderen. "Suchen und finden muss man in jeder Lebensphase neu."
Viele Paare nahmen die Gelegenheit war, sich segnen zu lassen und die verschiedenen Stationen auszuprobieren. Und wer wollte, konnte dann nachher noch ganz romantisch auf den Valentinstag anstoßen: am kleinen Tischchen in der romantisch ausgeleuchteten Kirche, stilecht mit einer roten Rose auf dem Tischchen. Da macht es doch noch viel mehr Spaß, "Ich sage ja zu Dir zu sagen", wie im Lied von Ursula Friedrich und Eberhard Fasel so schön vorgeschlagen. Und wer noch ein bisschen Gesprächsstoff braucht: Über die Sprüche zur Liebe, die auf den kleinen bunten Kärtchen stehen, kann man sich schön gemeinsam freuen, gemeinsam lachen, gemeinsam nachdenken und gemeinsam dankbar sein.