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SCHWEINFURT
Wald oder nicht Wald
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:02 Uhr

Wald statt Landesgartenschau, das fordert Ulrike Schneider, Stadträtin der Schweinfurter Liste/Freie Wähler. Sie hat als Privatperson mit Mitstreitern ein Bürgerbegehren initiiert, das wohl in einen Bürgerentscheid mündet. Bei der Stadtratssitzung, bei der das Angebot die Landesgartenschau 2026 auszurichten, mit großer Mehrheit angenommen wurde, nahm die Verwaltung zu dem Wald-Vorschlag Stellung.

Stadtrat sagt Ja zur Landesgartenschau 2026

Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) betonte in einem teils hitzigen Wortgefecht mit Schneider, er habe versucht, ihre Idee nachzuvollziehen. Aus seiner Sicht habe Schneider „den Konversionsprozess nicht begriffen.“ Er sei nach längerem Nachdenken überzeugt, dass der geplante Park und die Landesgartenschau per se die bessere Idee sei, denn „ein Wald ist etwas für ein Individuum, ein Park für die Gemeinschaft.“

Acht Hektar kein Stadtwald

Baureferent Ralf Brettin hatte sich im Auftrag des OB mit den Waldplänen auseinandergesetzt. Laut Schneider handelt es sich um 2500 Bäume für gut zehn Hektar, die am Ende dort stünden. Brettin kritisierte die Idee deutlich. Die Stadt besitze innerhalb des Stadtgebietes 500 Hektar Wald, außerhalb der eigenen Grenzen noch einmal gut 1500 Hektar. Die anvisierten 9,5 Hektar in Ledward seien kein Stadtwald. Es sei eine „hoffnungslose Insellage“, umgeben von Bebauung, die Artenvielfalt beeinträchtigt. Die aus Sicht Brettins rund 350 mal 250 Meter große Fläche sei in wenigen Minuten durchschritten, außerdem würde die Verlegung einer Fernwärmehauptleitung – sie verliefe direkt durch den Wald und muss frei zugänglich sein – eine Million Euro kosten. Als Beispiel für den geplanten Park im Rahmen einer Landesgartenschau nannte Brettin die Wehranlagen-Gestaltung als Vorbild.

Zeitplan für die LGS

Nächster Schritt in Sachen Landesgartenschau nach dem positiven Votum des Stadtrats – unabhängig von einem Bürgerentscheid – ist der Durchführungsvertrag mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, gefolgt von der Gründung einer Durchführungs-GmbH in 2019. Nächstes Jahr soll der städtebauliche Wettbewerb für die Gestaltung der Flächen ausgeschrieben, bis 2022 das Konzept ausgearbeitet werden und dann zwischen 2022 bis Frühjahr 2026 die Bagger rollen. Ende April 2026 wäre Eröffnung der Landesgartenschau, die sich dann bis in den Oktober zieht.

 
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