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Gerolzhofen
Vorsitzende des Geomed-Fördervereins: Alle sind verpflichtet, Kliniken dauerhaft am Leben zu erhalten
Irmgard Krammer wurde im Juli zur Vorsitzenden des Fördervereins der Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen gewählt. Das Foto von ihr stammt aus dem Jahr 2020.
Foto: Gerald Effertz | Irmgard Krammer wurde im Juli zur Vorsitzenden des Fördervereins der Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen gewählt. Das Foto von ihr stammt aus dem Jahr 2020.
Gerald Effertz
 |  aktualisiert: 03.09.2023 03:48 Uhr

Vor wenigen Wochen haben die Mitglieder des Fördervereins der Geomed-Kreisklinik Irmgard Krammer zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie folgte Lieselotte Feller nach, die das Amt 21 Jahre lang begleitete. Krammer ist zudem seit dem Jahr 2016 ehrenamtliche Patientenfürsprecherin der Gerolzhöfer Klinik.

Im Interview spricht die frühere Bürgermeisterin von Gerolzhofen über Erfolge in der Mitgliedergewinnung, wem die Klinik am meisten nützt und weshalb der Förderverein unentbehrlich ist.

Frage: Wo sehen Sie Ansätze, die Geomed-Klinik als Förderverein zu unterstützen?

Irmgard Krammer: Der Förderverein hat bisher die Patientinnen und Patienten am Valentinstag, in der Advents- und in der Osterzeit besucht. Dies soll beibehalten und damit den Patientinnen und Patienten eine Freude bereitet und ihnen vermittelt werden, dass man sich ihnen besonders während dieser besonderen Fest- oder Gedenktage zuwendet und sie in ihrer schweren Situation begleitet. Für das Klinikpersonal sollen weiterhin Anschaffungen ermöglicht werden, die unterstützen und ihre Arbeit für die Patientinnen und Patienten erleichtern. Denkbar wäre beispielsweise auch, für betriebliche Veranstaltungen, auch im Hinblick auf Fort- und Weiterbildung, einen Beitrag für Wünsche zu leisten, der das Budget der Klinik übersteigt.

Beabsichtigt ist außerdem, wie bisher, die Beteiligung an der Organisation der Vorträge des ärztlichen Teams. Interessierte Patientinnen und Patienten können sich informieren und die Klinik und das ärztliche Personal kennenlernen. Zugleich sind sie als eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit zu sehen, den Kontakt und die Kommunikation zwischen Bürgerinnen, Bürgern und Klinikpersonal zu fördern und für die Klinik zu werben.

Sie übernahmen einen intakten Verein mit circa 170 Mitgliedern. Was wollen Sie fortsetzen und wo sehen Sie neue Möglichkeiten? Wie kann man neue Mitstreiter gewinnen?

Krammer: Ich übe in der Klinik auch das Amt der Patientenfürsprecherin aus und habe mich in dieser Funktion stets mit Überzeugung und Herzblut für die Klinik eingesetzt. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg im Zeitraum der letzten Monate ungewöhnlich an, um circa 70 Prozent. Das ist sehr erfreulich und ich hoffe, ich habe ein wenig dazu beigetragen. Selbstverständlich werde ich auch künftig die Werbetrommel bei allen, sich mir bietenden Möglichkeiten, rühren.

Zu den Zielen: Das 25-jährige Vereinsjubiläum, das geplant ist, angemessen zu feiern, soll unter anderem dazu dienen, den Verein der Freunde und Förderer der Geomed-Klinik bekannter zu machen, neue Fürsprecherinnen und Fürsprecher, Spenderinnen und Spender zu gewinnen.

Dass Krankenhäuser schließen, ist eine Tatsache. Was spricht aus Ihrer Sicht für das Gerolzhöfer Krankenhaus?

Krammer: Vor allem, dass es als Ergänzung der Krankenhäuser in der Stadt Schweinfurt und im nördlichen Landkreis Schweinfurt zu sehen ist und ein entsprechendes Einzugsgebiet hat. Es bietet besonders den Menschen im südlichen Landkreis eine schnell erreichbare Notfallversorgung rund um die Uhr und eine unvergleichliche familiäre Atmosphäre.

Die junge Generation informiert sich hauptsächlich über moderne Medien. Sollte sich der Förderverein dort auch präsentieren?

Krammer: Soweit möglich und sinnvoll können wir künftig auch die modernen Medien für die Präsentation des Vereins nutzen.

Warum ist die Zusammenarbeit von Förderverein, Klinikleitung, Ärzten, Pflegepersonal und weiteren Mitarbeitern der Klinik so wichtig?

Krammer: Der Betrieb eines Krankenhauses ist sehr vielschichtig und funktioniert nur, wenn alle Genannten miteinander im Gespräch sind und wohlwollend und wertschätzend zusammenarbeiten. Der Verein der Freunde und Förderer der Geomed-Klinik sollte ebenfalls mit allen in Verbindung stehen und vor allem auch als Bindeglied zwischen der Klinik und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Ebenen und den Menschen außerhalb der Klinik dienen.

Wie kann die Politik, auch auf kommunaler Ebene, kleine Krankenhäuser unterstützen?

Krammer: Alle Ebenen müssen sich bewusst machen, welche Bedeutung auch kleinere Krankenhäuser für die Bevölkerung haben. Für alle muss es auch Verpflichtung sein, sich mit allen Mitteln dafür einzusetzen, dass die Krankenhäuser sich dauerhaft auf eine gesicherte und auskömmliche Finanzierung verlassen können.

Der Landkreis Schweinfurt gleicht mit Haushaltsmitteln seit Jahren das nicht unerhebliche Defizit unserer Klinik, das der Tatsache geschuldet ist, dass notwendige politische Entscheidungen nicht längst getroffen wurden, aus. Dies zeigt, dass der überwiegende Teil der Kreistagsmitglieder die Geomed-Kreisklinik als eine unverzichtbare Einrichtung unseres Landkreises sehen.

 
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