Noch steht sie voll, die neue Halle für den Nachsommer: Von der SKF-Halle 410 und 411, elf Jahre Heimstatt des Nachsommers, geht es bekanntlich nur wenige Meter weiter ins ZF-Kesselhaus– ebenso rustikales, alt-ehrwürdiges Industrie-Ambiente, das den besonderen Charme einer besonderen Musikreihe ausmacht. Zum 19. Mal findet in diesem Jahr der Nachsommer statt und ihm wohnt aufgrund der neuen Location so etwas wie der Zauber des Anfangs inne.
Nachsommer-Organisator Clemens Lukas jedenfalls ist sehr glücklich mit den neuen Räumen, die wieder die Bühne, eine Bestuhlung mit ansteigenden Reihen zur besseren Sicht und einen großzügigen Lounge-Bereich mit Getränkeversorgung beinhalten. „Es wird großartig, wir freuen uns sehr, auch wenn wir unser Zuhause verlassen mussten.“ SKF-Geschäftsführer Thomas Burkhardt hatte im Rahmen der Pressekonferenz symbolisch den Nachsommer-Stab an seinen Kollegen Hans-Jürgen Schneider, Standortleiter des ZF-Werkes in Schweinfurt, übergeben und versichert, dass SKF sich weiter dem Nachsommer verpflichtet fühle und deshalb auch Hauptsponsor bleibe. Die Halle 411 wird von SKF aufgrund der guten Auftragslage für weitere Prüfstände gebraucht. Der Ursprung des Festivals war schon 2000 bei SKF, damals noch in er Halle 149, wo heute die Stadtgalerie steht.
Im Herzen der Industrie
Hans-Jürgen Schneider freute sich ebenfalls, stellte die Historie des 101 Jahre alten Gebäudes, der früheren Energiezentrale des Unternehmens, vor. In Zukunft wolle man nicht nur für den Nachsommer Platz bieten, sondern die Halle so umbauen, dass sie auch intern für Feiern und Fortbildungen genutzt werden kann. Im Moment wird sie insbesondere von Handwerkern, die mit Arbeiten auf dem Firmengelände beauftragt sind, genutzt, um dort Geräte und Material zu lagern und notwendige Vorarbeiten zu leisten.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der das ZF-Kesselhaus zum ersten Mal sah, war ebenfalls sehr angetan. Er sei „außerordentlich begeistert“, so der OB. Die helle Halle sei „ja fast für den Nachsommer gebaut.“ Mitten im Herzen der Schweinfurter Industrie sei es ein idealer Standort, den „Nachsommer in die Zukunft zu führen“, zumal sich Industrie und Kultur bedingen.
Michael Wollny kommt nach Hause
Das Programm, das Clemens Lukas vorstellte, verspricht musikalische Leckerbissen. Es ist deutlich jazziger und poppiger geworden, was sicher kein Schaden ist. Los geht's am 7. September mit ONAIR, einer A-cappella-Pop-Show. Einen Tag später folgt Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra mit einer Glen-Miller-Tribute-Show, die schon international für Furore sorgte.
Ein besonderes Anliegen war Lukas die Verpflichtung des international renommierten Jazz-Pianisten Michael Wollny. Der stammt aus Schweinfurt, kehrt nach Hause zurück und ist schon aufgrund seiner musikalischen Grenzüberschreitungen die Idealbesetzung für den Nachsommer im industriellen Ambiente. Wollny spielt am 23. September.
Ein interessantes Experiment wird die „Piano Battle“, bei der zwei Pianisten in sich gegenüberstehenden Pianos eine Art Klang-Wettbewerb ausführen. Das in Schweinfurt am 21. September zu sehende Format fühlt in Asien Stadien und große Hallen. Den Abschluss des Nachsommers macht „London Brass“ am 29. September.
Das Programm im Üerblick:
Freitag, 7. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: ONAIR – „Vocal Legends“ Samstag, 8. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra Freitag, 14. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Alte Bekannte – „Wir sind da!“ Samstag, 15. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Piano Battle Freitag, 21. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Jazzrausch Bigband Samstag, 22. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: „Erdmöbel“ Sonntag, 23. September, 11 Uhr, Kunsthalle: Kunstmatinee mit „Café del Mundo“ Sonntag, 23.9 September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: „Michael Wollny Trio“ Freitag, 28. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: „Terem Quartet“ Samstag, 29. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: „London Brass“
Tickets gibt es ab 21. Juni bei der Geschäftsstellen des Schweinfurter Tagblatts, Schultesstraße 19a, in Schweinfurt sowie der Main-Post im Valentinum in Würzburg. Außerdem unter www.mainticket.de und www.nachsommer.de