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Schweinfurt
Von Grettstadt nach Amerika: Warum ein 16-Jähriger für ein Jahr als Kulturbotschafter in die USA reist
Für ein Jahr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten leben, ist für viele ein Traum. Für Constantin Ankenbrand aus Grettstadt geht dieser nun in Erfüllung.
Constantin Ankenbrand und Anja Weisgerber vor seinem Abflug in die USA, wo er ein Jahr als Austauschschüler leben wird.
Foto: Marina Ludwig | Constantin Ankenbrand und Anja Weisgerber vor seinem Abflug in die USA, wo er ein Jahr als Austauschschüler leben wird.
Marco Karaschinski       -  Marco Karaschinski ist in Lübeck geboren und aufgewachsen. Nach seiner schulischen Ausbildung zum Kaufmännischen Assistenten mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und seinem Abitur zog es ihn 2019 nach Würzburg. Hier studierte er Political and Social Studies und arbeitete als freier Mitarbeiter in der Würzburger Lokalredaktion. Marco Karaschinski ist seit April 2024 Volontär bei der Main-Post.
Marco Karaschinski
 |  aktualisiert: 20.08.2024 02:45 Uhr

Über ein Jahr weit weg von zu Hause, ein neues Land und seine Kultur kennenlernen und in einer Gastfamilie leben – das ist der Wunsch von vielen jungen Menschen. Mit der Hilfe des Austauschprogramms des Deutschen Bundestages in Kooperation mit dem US-Kongress können sich einige von ihnen diesen Traum erfüllen und als "Kulturbotschafter" für ein Jahr in die Vereinigten Staaten reisen und dort leben.

In diesem Jahr wurde das Stipendium an einen jungen Mann aus Grettstadt vergeben. Er wird für ein Jahr nach St. Louis im US-Bundesstaat Missouri reisen und bei einer Gastfamilie leben. Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber unterstützt dieses Programm und übernimmt für die Dauer des Aufenthalts von Constantin Ankenbrand (16 Jahre) die Patenschaft.

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Im Auswahlverfahren für das Stipendium haben die beiden sich kennengelernt. Die Abgeordnete schlug den jungen Mann dann persönlich für das Stipendium vor. "Constantin ist ein engagierter, kompetenter junger Mann, der sicherlich einen tollen Job als Juniorbotschafter in den USA machen wird", erklärte Weisgerber in einer Pressemitteilung.

So bereitet sich Constantin auf seine Reise vor

Einen Tag vor seinem Abflug schilderte Constantin dieser Redaktion, wie es ihm geht und was ihn besonders bewegt. Die Aufregung und Vorfreude des 16-Jährigen ist am Telefon deutlich spürbar.

Er habe sich in den vergangenen Tagen und Wochen von Familie und Freunden verabschiedet, sagt er. "Vor einigen Wochen habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht, was es eigentlich bedeutet, alle für so eine lange Zeit nicht mehr zu sehen, jetzt kommt es langsam an", sagt Constantin. Er sei zwar ein bisschen traurig, aber die Vorfreude auf das vor ihm liegende überwiege. "Wenn ich erstmal da bin, dann verfliegt das ganz schnell, ich bleibe locker und lass erstmal alles auf mich zukommen", meint der 16-Jährige.

Vorbereitet habe er sich privat, indem er viele Bücher gelesen und sich tiefer mit dem politischen System der USA beschäftigt habe. Ebenso organisierte seine Reiseorganisation Youth for Understanding eine Vorbereitungswoche in Hamburg, bei der er andere Austauschschülerinnen und -schüler kennenlernen durfte. In der Woche wurden ebenfalls Kenntnisse über die örtliche Politik, das Land und die Kultur gelehrt, sodass er sich nun bestens vorbereitet fühlt, ezählt Constantin.

Zudem stehe er bereits seit längeren im engen Kontakt mit der Gastfamilie. "Wir haben schon mehrmals telefoniert und schreiben über WhatsApp", sagt er. Was ihn besonders freue, seien die gemeinsamen Interessen. Besonders das Thema Sport und Fußball verbinde ihn schon jetzt mit seinem Gastvater. "Ich kann es kaum abwarten, die alle kennenzulernen."

Mit deutschen Klischees und Vorurteilen aufräumen

Seine Gastfamilie bestehe nur aus den Gasteltern, da die Kinder bereits erwachsen und ausgezogen seien, jedoch habe die Familie bereits mehrfach Austauschschüler aufgenommen und sei erfahren, sagt er. Am meisten freut sich Constantin auf den Einblick in die Kultur und den Schulalltag, den normale Touristen nicht erleben, sagt er. "Ich möchte auch unbedingt vor Ort mit deutschen Klischees und Vorurteilen aufräumen und dort den Menschen meine Kultur näherbringen".

Das Auswahlverfahren für das Stipendium im kommenden Jahr laufe bereits, erklärt Weisgerber. Noch bis zum 13. September können sich Jugendliche für das Programm bewerben. Die vergebenen Stipendien sind sogenannte Vollstipendien, welche die gesamten Kosten für Reise, Versicherung sowie die Organisation und Betreuung beinhalten. Alle Informationen zum Projekt, sowie die Bewerbung an sich, können auf der Website des Bundestages gefunden werden.

 
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