Ein überpünktlicher Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat am Mittwochabend mit dem Griff zum Spaten den autobahnähnlichen Ausbau der Bundesstraße 286 zwischen Schweinfurt und Schwebheim offiziell gestartet. Der Bund investiert in die schnellere, leisere und sicherere Fahrt nach und aus Schweinfurt 43 Millionen Euro auf 4,3 Kilometern.
Gebaut als Autobahnzubringer
Begrüßt wurde der Bundesverkehrsminister musikalisch von den zehn Bläsern der Amtskapelle des Staatlichen Bauamts Schweinfurt, das für den Ausbau des in den 1970er Jahren gebauten Autobahnzubringers nach Wiesentheid (zur A 3) verantwortlich zeichnet.
Begrüßt wurden die Gäste auch von Holger Bothe, dem langjährigen Leiter des Staatlichen Bauamts, der zum Monatsende in den Ruhestand geht. Dieser freute sich über zahlreiche Prominenz, darunter die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Staatssekretär Gerhard Eck, Landrat Florian Töpper, Oberbürgermeister Sebastian Remelé, die Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus Schwebheim, Röthlein, Sennfeld und Grafenrheinfeld, Vertreter des Bezirkstags, der Polizei, der IHK sowie der am Bau beteiligten Firmen.
Dringend notwendig
Andreas Scheuer stufte den Ausbau der B 286 als „besonders großes und dringend benötigtes“ Projekt ein. Bei Schweinfurt seien auf der Bundesstraße aktuell bereits täglich 22 000 und in wenigen Jahren 25 000 Fahrzeuge unterwegs, darunter starker Schwerlastverkehr, auf den besonders die Großindustrie angewiesen sei.
Unternehmen und Pendler würden nach dem Ausbau schneller und vor allem sicherer nach Schweinfurt kommen. Außerdem werde der Bund für einen besseren Lärmschutz auf Neubauniveau (2,5 Meter hohe und zwei Kilometer lange Schutzwand) sorgen, so der Minister, der die Bedeutung der B 286 als Verbindung zwischen der A 70 und der A 3 hervorhob, auf welcher es aktuell zu Fahrzeugkolonnen und riskanten Überholmanövern komme.
„Hauptschlagader“
Für Staatssekretär Gerhard Eck ist die Bundesstraße eine „Hauptschlagader“ im fränkischen und damit im europäischen Verkehrsnetz, die der Region Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und Wohlstand sichere. Der besondere Dank des Staatssekretärs des Inneren ging an Anja Weisgerber, die in Berlin unermüdlich für den Ausbau gekämpft habe.
Landrat Florian Töpper erinnerte an das Engagement auf allen politischen Ebenen für eine weitere positive Entwicklung der Region und an den Gewinn an Sicherheit, der angesichts vieler tödlicher Unfälle besonders schwer wiege. Oberbürgermeister Sebastian Remelé sprach ebenfalls von einem Nutzen für die ganze Region, besonders jedoch für Schweinfurt, das verkehrstechnisch mit der Anbindung an gleich vier Autobahnen optimal angebunden sei – auch für die täglich knapp 40 000 Einpendler.
Sechs Brücken auf 4,3 Kilometer
Der offizielle Spatenstich des Großprojekts fand nach den ersten Brückenbauarbeiten entlang der Strecke statt. Seit Monaten laufen zudem die Vorbereitungen entlang der Bundesstraße. Die eigentlichen Straßenarbeiten beginnen mit dem Neubau der zweiten Richtungsbahrbahn stadteinwärts im Frühjahr 2019. Beendet wird die Maßnahme voraussichtlich im Frühjahr 2021 mit der Anlage des Betts des Unkenbachs. Zum Jahresende 2020 soll der Verkehr vierstreifig sowohl über die neue Fahrbahn nach Schweinfurt als auch über die grunderneuerte Fahrbahn in Richtung Gerolzhofen rollen.
Anzupassen sind auf der 4,3 Kilometer langen Strecke sechs Brücken und mehrere kleinere Durchlässe.