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Verkehrsclub: Die Steigerwaldbahn nicht kaputtreden
Die Kreisgruppe Kitzingen im Kreisverband Mainfranken-Rhön des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) wendet sich in einer Pressemitteilung "gegen Versuche, die Steigerwaldbahn buchstäblich kaputtzureden". Der neue Eigentümer der Bahntrasse, der Unternehmer Timo Meißner, hatte in einem Interview mit der Main-Post den Zustand der Bahnstrecke als "desolat" schlecht beschrieben und von kaputten Betonschwellen und abgefahrenen Gleisen gesprochen. „Von einem Schrotthändler ist natürlich nicht zu erwarten, dass er den Verkehrswert einer Eisenbahnstrecke erkennt, er wird darin nur Schrott sehen. Das ist so, wie wenn ein Vegetarier einen Metzger nach Ernährungstipps fragen würde“, schreibt Peter Brandner vom VCD Kitzingen. Entscheidend ist nach Meinung des VCD nicht der Zustand der Schienen und Schwellen, denn diese würden im Falle einer Reaktivierung ohnehin erneuert. "Entscheidend ist vielmehr der Zustand des Oberbaus und der Brücken - diese aber sind noch durchgehend intakt."
Das Endstück der Steigerwaldbahn kurz vor Kitzingen.
Foto: Frank Weichhan | Das Endstück der Steigerwaldbahn kurz vor Kitzingen.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Die Kreisgruppe Kitzingen im Kreisverband Mainfranken-Rhön des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) wendet sich in einer Pressemitteilung "gegen Versuche, die Steigerwaldbahn buchstäblich kaputtzureden". Der neue Eigentümer der Bahntrasse, der Unternehmer Timo Meißner, hatte in einem Interview mit der Main-Post den Zustand der Bahnstrecke als "desolat" schlecht beschrieben und von kaputten Betonschwellen und abgefahrenen Gleisen gesprochen. „Von einem Schrotthändler ist natürlich nicht zu erwarten, dass er den Verkehrswert einer Eisenbahnstrecke erkennt, er wird darin nur Schrott sehen. Das ist so, wie wenn ein Vegetarier einen Metzger nach Ernährungstipps fragen würde“, schreibt Peter Brandner vom VCD Kitzingen. Entscheidend ist nach Meinung des VCD nicht der Zustand der Schienen und Schwellen, denn diese würden im Falle einer Reaktivierung ohnehin erneuert. "Entscheidend ist vielmehr der Zustand des Oberbaus und der Brücken - diese aber sind noch durchgehend intakt."

„Die Tatsache, dass die Instandhaltung der Bahn vernachlässigt wurde, taugt nicht als Argument gegen sie. Wenn eine Straße in schlechtem Zustand ist, muss sie saniert werden; das ist bei Bahnstrecken nicht anders", schreibt der VCD Kitzingen. Die entscheidende Frage sei, ob die Strecke ein Verkehrspotential habe. Diese Frage werde gerade in München untersucht. "So lange sollte man abwarten und nicht den dritten Schritt vor dem ersten tun“, so Peter Brandner.

Nach Ansicht des VCD werde heute jede Bahnstrecke für die Verkehrswende gebraucht. Im Sinne des Klimaschutzes habe die Bundesregierung gerade erst die Mehrwertsteuer für Bahntickets im Fernverkehr gesenkt sowie mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz umfangreiche Mittel auch für Bahnreaktivierungen bereitgestellt. Die Zeiten, in denen Verkehrspolitik im Wesentlichen darin bestand, Straßen zu bauen und Bahnstrecken stillzulegen, seien schon seit Jahrzehnten vorbei. "Diese Erkenntnis sollte endlich auch in Unterfranken angekommen sein."

Etwa 50 Bahnstrecken in Deutschland, die zum Teil in ähnlichem Zustand wie die Steigerwaldbahn gewesen seien, seien laut VCD in den vergangenen zwanzig Jahren mit Erfolg reaktiviert worden. "So ist auch die Steigerwaldbahn eine Zukunftschance für die ganze Steigerwaldregion, die ernsthaft ins Auge gefasst werden sollte."

 
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  • tagblatt_leser
    In der heutigen Ausgabe des Schweinfurter Tagblatt ist dieser Artikel 1 : 1 abgedruckt.
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  • FC05Supporter
    Der VCD hat komplett recht. Jungs ich unterstütze euch und jetzt trete ich euch sogar bei. Steigerwaldbahn jetzt erst recht!
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  • geowiss
    @Boomer: Nur weil einige v.a. ältere Herren meinen, dass ihnen Klimaerwärmung, Verkehrsprobleme und der Rest der Welt egal sind, heißt das noch nicht, dass alle so sehen müssen.
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  • Seht bes doch endlich ein es gibt keine neue Steigerwaldbahn aus und ende.
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  • rebnik
    Wir werden uns mit der Blockadehaltung und dem subtilen Sand-ins-Getriebe-Streuen der örtlichen CSU nicht abfinden. Ich werde mich sehr dafür einsetzen, dass diese Frage vor der Kommunalwahl zu überregionaler Bedeutung kommt. Darauf können Sie sich verlassen!
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  • l.saubert@web.de
    Vom fernen Bamberg aus? Kümmern Sie sich um Probleme vor der eigenen Haustür. Vom Leben auf dem Land haben Sie keine Ahnung.
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  • Wondrak
    Das Pseudonym sagt so einiges. Man sollte vielleicht nicht nur an sich denken - es gibt Menschen, die zwischen KT und SW pendeln. (Gestern wieder die nächste gefährl. Situation, wie fast jede Woche... auf den ausgebauten, breiten, viel zu überfüllten Straßen), es gibt Menschen, die gerne am Wochenende aufs Weinfest oder in die Weinberge fahren, es gibt aber auch Menschen, vor Allem ältere, die genau dort gerne mal einen Zwitschern - und mit Auto und Fahrrad nach Hause fahren... es gibt Menschen, die ziehen aus ihrer Heimat weg, weil andere Städte und Landkreise arbeiterfreundlichere und freizeitflexiblere Verkehrskonzepte haben - und sicherere. es gibt Menschen, die setzen ihre Kinder lieber in einen sicheren Zug, als in einen Bus, der eh im Verkehr steckt, wie alle anderen Straßennutzer=) Es gibt auch Menschen, die verfolgen trotz MP-Artikeln die deutschlandweiten Nachrichten wohl nicht - Politik und Bahn nähern sich tatsächlich an - wohingegen die Automobilindustr. Stellen abbaut
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  • tagblatt_leser
    @ Ich1961

    Es wäre in der Tat zielführend, wenn Sie Ihre Kommentare mit Fakten hinterlegen würden.

    Wenn man keine schlüssige (nachprüfbare!) Fakten für/gegen eine Reaktivierung vortragen kann, wäre es besser, auf Kommentare zu verzichten.
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