Auf der Karibikinsel St. Vincent hat die Polizei nach dem Mord an dem deutschen Segeltouristen Martin G. aus Sennfeld (Lkr. Schweinfurt) einen Verdächtigen befragt. Er ist aber bisher nicht festgenommen, sagte Superintendant Ruth Jacobs der Nachrichtenagentur AP.
Der 48-Jährige Familienvater G. sei am Freitagmorgen getötet worden, nachdem zwei Maskierte die Jacht geentert hatten, die im Südwesten der Insel St. Vincent gewesen sei, teilte die Polizeibeamtin mit. Ein weiterer Mann und der Jachtkapitän seien verletzt worden. Laut Jacobs befanden sich insgesamt zehn Deutsche an Bord der Jacht, als sich die Schießerei ereignete. Es seien Geld und Kreditkarten gestohlen worden, sagte sie.
Die Witwe sowie die 17 und 19 Jahre alten Kinder von Martin G. sind inzwischen zurück in Sennfeld. In ihrer Umgebung ist das Entsetzen groß, aber auch die Hilfsbereitschaft. „Mir fehlen die Worte“, sagte Bürgermeister Emil Heinemann (60) der „Bild“-Zeitung. „Er war im Ort sozial engagiert und trat im Kindergarten als Nikolaus auf.“ Er will den Hinterbliebenen jetzt seine Unterstützung anbieten.
Indessen warnen auf dem Reiseportal „tripadvisor“ andere Segler vor Übernachtungen in der Wallilouba bucht. „Bereits beim Abendessen hatten wir den Eindruck, dass wir jemanden beim Diebstahl unseres angeschlossenen Dinghis bei der Rückkehr überrascht hatten," schreibt beispielsweise Wolfgang B. Ein Dinghi ist ein kleines Beiboot. Weiter heißt es: „Das Schloss war abgezwickt. Nachts wurde uns dann das Dinghi geklaut und wieder die Kette durchtrennt und die Leine gekappt. 3.000 USD Schaden!"
Er rät: „Wenn man die Bucht per Yacht besuchen will (z.B. wegen des Sets zu ,Fluch der Karibik', dann nur bei Tag. Von einer Übernachtung ist dringend abzuraten!" Ähnlich äußern sich zwei andere Segler.