Maskierte Piraten haben beim Überfall auf ein Segelschiff in der Karibik den Segler Martin G. aus dem Raum Schweinfurt ermordet. Die Tat geschah auf St. Vincent in jener Bucht, in der Szenen des Piraten-Films „Fluch der Karibik“ gedreht wurden.
Der getötete Segler soll in Begleitung seiner Familie gewesen sein. Nach Angaben aus Seglerkreisen ankerte das Schiff am Freitag, 4. März in St. Vincent in der malerischen Walilabou Bucht.
Nach Angaben aus Regierungskreisen auf St. Vincent enterten zwei maskierte Piraten das Schiff gegen 1.35 Uhr. Ein deutscher Segler wurde dabei getötet und der Kapitän verletzt. Die Täter entkamen und sollen noch auf freiem Fuß sein. Das melden mehrere Zeitungen auf St. Vincent.
Wallilabou Bay ist eine romantische Ankerbucht an der Küste des karibischen Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen. Sie liegt im Südwesten der Hauptinsel St. Vincent und hat an Popularität gewonnen, seit viele Szenen des ersten Teils von “Fluch der Karibik” hier gedreht wurden.
Premier-Minister nimmt Stellung
Premier-Minister Ralph Gonsalves nahm am Tag darauf in einer Radio-Ansprache Stellung zu dem Überfall. Er habe sich mit weiteren Mitgliedern der Besatzung getroffen und im Namen seines Landes sein Mitgefühl ausgedrückt. “Das ist ein schrecklicher Schandfleck auf unserem Land. Dieser kriminelle Akt der beiden maskierten Eindringlinge stört den Frieden der Menschen auf ihren Yachten und kostet Millionen. Denn wir verkaufen Frieden, Sicherheit und Erholung.” Es seien Vorkehrungen getroffen worden, um die Personen und den verletzten Skipper nach Martinique auszufliegen. Von dort werden sie nach Frankreich und schließlich nach Deutschland ausgeflogen. Man habe entschieden, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken.
Der Premierminister sagte: Es seien schon einige Anstrengungen unternommen worden um die Attraktivität des Landes für Touristen zu sichern und dadurch Jobs zu schaffen. Aber solche einzelnen Kriminellen, fügen dem Land großen Schaden zu. “Ich werde der deutschen Kanzlerin Angela Merkel schreiben, um meine Trauer auszudrücken über das Geschehene.”
Für solche Angriffe sind St. Vincent und die Grenadinen eigentlich nicht bekannt. Es ist 13 Jahre her, dass bei dem Ort Barrouallie ein Verbrechen auf einer Yacht mit Todesfolge passierte. In den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes heißt es allerdings, dass Raubüberfälle auf ankernde oder sich in Küstennähe befindende Schiffe und Fälle von Piraterie in der Ostkaribik sporadisch vorkommen. “Dies gilt insbesondere für Ankerplätze an der Leeward-Seite (Westküste der Insel St. Vincent) .” Die gesamte Region habe eine Zunahme der Gewaltkriminalität zu verzeichnen. “Es wird daher grundsätzlich zu Vorsicht bei Spaziergängen in wenig belebten Vierteln bzw. Parks und Siedlungen sowie an Stränden, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, geraten“