Wird es 2021 wieder ein Varietéfestival geben, im roten Zelt auf der Sennfelder Freizeitanlage. Es wäre das siebte mittlerweile, bei der sechsten Auflage hatten sich 12 000 Besucher verzaubern lassen. Veranstalter Dirk Denzer hofft, dass er es schaffen wird. Trotz Corona.
Die lange Zwangspause, die vielen Beschränkungen, treffen die Veranstaltungsbranche hart. "Corona hat für einen totalen Kahlschlag in meiner Branche gesorgt, aber auch im Konzert/Tournee-Bereich. Da geht fast nichts mehr." Weltweit keine Veranstaltungen, geschlossene Säle, Theater, abgesagte Festivals. "So etwas gab es noch nie". Denzers Hoffnung: Dass es langfristig möglich sein wird, in Deutschland Veranstaltungen für über 500 Zuschauer zu machen.
Langfristige Planung schwierig
Eine Veranstaltung wie das Internationale Varietéfestival ist nichts, das man von heute auf morgen plant, sagt Denzer. Nachdem noch nicht abzusehen ist, wann die Bedingungen wieder so gut wie normal sein werden, sei alles schwierig. Normalerweise würde der Vorverkauf für das Festival 2021 heuer Anfang November starten. Das könnte schwierig werden, wenn Veranstalter wie Denzer vielleicht erst im Oktober wissen, für wie viel Leute sie überhaupt unter welchen Bedingungen spielen können werden. Generell läuft in der Veranstaltungsbranche alles mit längerem Vorlauf. Gut zwei Jahre Vorplanung seien die Regel, meint Denzer. Wie beim Theater auch. Langfristig planen ist eben im Moment schwierig. "Wir sind abhängig von Gesetzgebung und Infektionsgeschehen."
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Dirk Denzer ist ein positiver, ein optimistischer Mensch. Deswegen schaut er erstmal auf das Erreichte. "Ich bin dankbar und glücklich, dass ich das Festival sechsmal veranstalten konnte." 2004 hat er das erste mal das rote Zelt, mittlerweile das Markenzeichen, aufgebaut. In diesem Festival steckt viel von ihm, viel Energie, viel Leidenschaft, viel Kreativiät. Und natürlich viel Teamgeist. Auch familiärer. Die Eltern haben viel mitgeholfen, ihn unterstützt. Darüber ist Dirk Denzer auch sehr dankbar und glücklich. Eine Sache bedauert er aber: Dass er kein Gästebuch ausgelegt hat, um die Erinnerungen festzuhalten, an die magischen Momente mit Besuchern und Künstlern.
Show weiterentwickelt
Die Mitarbeiter von Denzers Firma "Performing Arts" sind in Kurzarbeit, alles ist ruhiger. Trotzdem gibt es viel zu tun. Denzer arbeitet an einer neuen Spirit Dreams Show. Er freut sich, dass der Druck mal weg ist, es Zeit und Muße gibt. Zum Gitarrespielen zum Beispiel. Oder für Marketing. "Man muss zeigen, dass man noch da ist", meint Dirk Denzer. Es weiß, dass die Situation für viele Künstler sehr schwierig ist und auch Existenzen bedroht sind. Viele seien mega-depressiv, auch weil sie mega-sensibel seien.
Zusammensein, sich treffen: Für Dirk Denzer ist das ein Grundbedüfnis der Menschen. Er ist sicher, dass die Leute wieder in Veranstaltungen gehen wollen. "Das Live-Erlebnis ist durch nichts zu ersetzen."
Wie wird's weitergehen? Und vor allem, wann? Das weiß Dirk Denzer nicht. Aber für ihn ist eines klar: Es wird große Veränderungen geben. Er sieht die Zeit jetzt als Aufforderung, offen und flexibel zu sein, um neue Wege zu finden und zu gehen. "Veränderte Zeiten erfordern veränderte Lösungen." Sein Wunsch: "Wir hoffen, dass wir trotz der aktuellen Corona-Beschränkungen das Winter Varieté Fulda heuer vom 26. bis 30.Dezember und das 7. Internationale Varietéfestival in Sennfeld im Landkreis Schweinfurt erfolgreich inszenieren können."