
Der Tipp war gut: Gleich auf Anhieb hat der Markt Stadtlauringen den Zuschlag bekommen und darf in diesem Jahr die Unterfränkischen Kulturtage ausrichten. Nach Niederwerrn (1993) und Werneck (1995) ist es Bürgermeister Friedel Heckenlauer mit seiner Spontanbewerbung somit gelungen, ein drittes Mal dieses kulturelle Großereignis in den Landkreis Schweinfurt zu holen.
16 Tage lang, vom 13. bis 29. September, wird es täglich an verschiedenen Orten in Stadtlauringen oder seinen Ortsteilen Vorträge, Lesungen, Konzerte, Märkte, Feste, Wirtshaussingen, Führungen, Theater und Ausstellungen geben. Über 70 Veranstaltungen stehen im Programm.
Alljährlich richtet der Bezirk Unterfranken gemeinsam mit einem der neun Landkreise und einer Kommune die Unterfränkischen Kulturtage aus. Seit 1987 gibt es diesen nachhaltigen Veranstaltungsreigen für alle Bezirksbürger, bei dem das gesamte kulturelle Schaffen der Region präsentiert wird. Bei einer Pressekonferenz im Stadtlauringer Kunsthandwerkerhof stellten Bürgermeister Friedel Heckenlauer, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Landrat Florian Töpper das gemeinsam ausgearbeitet Programm vor, das die Bedeutung der Kultur im ländlichen Raum unter Beweis stellen soll.
Dabei gehe es nicht nur um das kulturelle Erbe, betont Landrat Florian Töpper, sondern genauso sehr um das kulturelle Leben, das den ländlichen Raum erst lebendig mache. Und diese regionale Kulturarbeit soll durch die Unterfränkischen Kulturtage neuen Schwung bekommen, erläutert Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Dass dies funktioniert, belegt die über 30-jährige Geschichte der Kulturtage. "Das ist ein Selbstläufer," ist sich Dotzel sicher, dass die regionale Kultur auch in Stadtlauringen neue Impulse bekommen und die Identität stärken wird.

Bürgermeister Friedel Heckenlauer ist stolz, dass seine Marktgemeinde in diesem Jahr die Unterfränkischen Kulturtage ausrichten darf. Der Zuschlag kam genau zum richtigen Zeitpunkt, hat die Gemeinde doch mit der Einweihung des Rückert-Poetikums 2017 und der Eröffnung des Kunsthandwerkerhofes 2018 ein Signal für Kunst und Kultur in der Region gesetzt. "Wir haben viel in die Kultur investiert", verweist der Gemeindechef auf Millionenaufwendungen, um die ländlich geprägte Flächengemeinde zukunftsweisend weiter zu entwickeln. "Unsere Kultur ist vielfältig und wichtig", betont Heckenlauer, der mit den Unterfränkischen Kulturtagen einen neuen kulturellen Meilenstein in seiner Gemeinde setzen will.
Landrat Florian Töpper: "Kultur hat hier eine Heimat"
Auch Landrat Florian Töpper ist die Kultur ein besonderes Anliegen, gibt sie einer Region doch erst ihr typisches Gesicht. Für die kulturellen Anstrengungen und das damit verbundene große ehrenamtliche Engagement in Stadtlauringen gibt es deshalb Anerkennung. "Kompliment, wie hier Kultur gefördert wird", lobt der Landkreischef, "Kultur hat hier eine Heimat." Der Landkreis unterstützt deshalb gerne diese Aktivitäten und steuert – wie die Marktgemeinde – 2500 Euro für die Ausrichtung der Unterfränkischen Kulturtage bei. Der Bezirk trägt 7500 Euro der mit 20 000 Euro veranschlagten Kosten. Die Restsumme wird aus Sponsorengeldern finanziert. Etwaige Mehrkosten muss die Gemeinde schultern.
Doch dazu wird es nicht kommen, wenn das Konzept aufgeht, das Bezirksheimatpflegerin Birgit Speckle mit dem Kulturbeauftragten des Landkreises, Frank Deubner, und der gemeindlichen Kulturreferentin Heike Sittig ausgearbeitet hat. Die Veranstaltungen sind vielfältig und abwechslungsreich. "Highlights" sind laut Bürgermeister Heckenlauer die Mundart-Rallye, bei der vier Akteure reihum an vier Orten gleichzeitig auftreten, oder die Lauringer Kellernacht, bei der das Publikum von Keller zu Keller wandert und unterschiedliche Musik hören kann. Ein Schwerpunkt im Programm ist natürlich Friedrich Rückert. 20 Veranstaltungen werden dem Weltpoeten gewidmet, der in Oberlauringen seine Kinderjahre verbracht hat.
Bürgermeister Heckenlauer: "Wir wollen Gäste aus der ganzen Region gewinnen"
"Da ist für jeden etwas dabei", ist Bezirkstagspräsident Dotzel überzeugt, dass dieses abwechslungsreiche Programm nicht nur die Ortsbürger ansprechen wird, sondern Strahlkraft bis in die Landkreise Haßberge und Bad Kissingen und darüber hinaus haben wird. "Stadtlauringen wird 16 Tage lang im Mittelpunkt von Unterfranken stehen", prognostiziert Dotzel.
Bürgermeister Friedel Heckenlauer wird dafür fleißig die Werbetrommel rühren. In allen 29 Landkreisgemeinden und in den Nachbarregionen werden Fleyer verteilt. "Wir wollen Gäste aus der ganzen Region nach Stadtlauringen holen."