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Schweinfurt
Unruhige Zeiten und Sturm auf die Schweinfurter Harmonie
100 Jahre Räterepublik: Im April 1919 war auch die Arbeiterhochburg am Main einige Tage lang "sowjetisch". Wie Gorkis Manifest in die Tageszeitung kam.
Werbebüro ausgehoben: Am 26. April 1919 stürmten junge Anhänger der Räterepublik das Harmoniegebäude, wo sie Freikorps-Akten und Werbeplakate in den Main warfen. Ein Feldwebel wurde mit Fenstersturz bedroht.
Foto: Uwe Eichler | Werbebüro ausgehoben: Am 26. April 1919 stürmten junge Anhänger der Räterepublik das Harmoniegebäude, wo sie Freikorps-Akten und Werbeplakate in den Main warfen. Ein Feldwebel wurde mit Fenstersturz bedroht.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:47 Uhr

Als sich das Schweinfurter Tagblatt der Weltrevolution anschloss, am 8. April 1919, hatte Graf Henning eine schlaflose Nacht durchlebt. "Rote Rosen" nannte sich der Fortsetzungsroman von Hedwig Courths-Mahler, in dem es um die Liebeswirren eines aufgewühlten Aristokraten geht. Das Melodram der "Rosamunde Pilcher des Deutschen Reichs" erschien weiterhin auf Seite 2, während der rote "Arbeiter- und Soldaten-Rat" (ASR) die Zeitung als Publikationsorgan nutzte. In München war am Vortag die Räterepublik ausgerufen worden. Auf dem Titelblatt prangte das "Manifest an die zivilisierte Welt", aus der Feder des sowjetischen Schriftstellers Maxim Gorki.

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