Wenn am 26. September der Innenstaatssekretär Gerhard Eck die Unterfrankenmesse auf dem Volksfestplatz eröffnet, ist alles anders: Hygienekonzept, Maskenpflicht und weniger Besucher als sonst werden die Messe, veranstaltet von der Sandner GmbH, im Corona-Jahr 2020 prägen. Und es fehlt noch etwas Traditionelles: ein Teil der Stände der Partnerstädte Schweinfurts.
Kürzlich gab Uwe Walther, der Vorsitzende des Vereins Freunde von North Lanarkshire, dem Bezirk, in dem die schottische Partnerstadt Motherwell liegt, bekannt, dass es weder von schottischer als auch von finnischer Seite mit der Schweinfurter Partnerstadt Sejnäjoki eine Beteiligung an der Ufra geben werde. Lediglich der Freundeskreis Chateaudun werde laut Walther "nach derzeitigem Stand gemeinsam mit dem Partnerschaftskomitee aus Chateaudun mit einem Stand an der Ufra teilnehmen".
Der Grund für die Absage, die Walther schmerzt, ist klar: die Corona-Pandemie. Ein Projekt zwischen der OBA und einer Selbsthilfegruppe in North Lanarkshire sowie eine Bürgerreise aus Schottland konnten nicht stattfinden, informiert der Vorsitzende in seiner Rundmail an alle Schottland-Freunde in der Stadt. Wegen der Pandemie können die schottischen Freunde nicht nach Deutschland reisen, die Deutschen aber auch keine Einkaufstour in Schottland machen, um die bewährten Produkte am Stand in Schweinfurt zu verkaufen.
Walther beschreibt auch das Hygienekonzept der Messegesellschaft. Am Stand müsse das Personal Mund-Nasen-Schutz tragen, man müsse Trennwände bauen, bei längeren Aufenthalten von Interessenten Kontaktdaten erheben und den Stand regelmäßig desinfizieren. "Diese Auflagen widersprechen einem offenen Konzept, bei dem der Gedankenaustausch und die Information über die Städtepartnerschaften und Schottland im Allgemeinen im Mittelpunkt stehen", so Walther. Die Darbietung von Kostproben, Whiskey-Tastings und ein gemeinsames schottisches Bier am Stand seien "praktisch nicht möglich".
Außerdem empfänden die Aktiven im Verein das ständige Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für die ehrenamtlichen Kräften am Stand als nicht zumutbar. Hinzu kämen aufgrund der Hallensituation mögliche Gefahren für Risikopersonen, abendliche Gemeinschaftsveranstaltungen seien auch fraglich. Walther sprach sich bei der Absage für die diesjährige Ufra mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft sowie dem Amt für Wirtschaftsförderung ab.
Am Dienstag, 15. September, stellt die Ufra-Geschäftsführung bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit der Stadt das Hygienekonzept für Besucher und Aussteller noch einmal ausführlich vor. In Sozialen Medien gibt es gleichwohl Kritik darüber, dass die Messe – angesichts der Corona-Pandemie und durch Reiserückkehrer bedingt wieder steigende Infektionszahlen – von den Behörden genehmigt wurde. Katherina Köhler, Geschäftsführerin des Veranstalters Sandner GmbH, betonte im Gespräch mit dieser Redaktion, man halte sich strikt an die Vorgaben des bayerischen Infektionsschutzgesetzes und habe sich intensiv mit dem Gesundheitsamt ausgetauscht: "Die Messe ist wichtig für die Region", so Köhler, "es war immer unser Ziel, es zu machen."
Niemand braucht heut zu Tage noch Verkaufsmessen bei denen man über den Tisch gezogen wird.
Geld regiert die Welt.
Beide Gruppen werden eher "locker" unterwegs sein und sich nicht immer an die Sachen halten. Gleichzeitig gibt es genug Personen die aus genau diesen Gründen gar nicht erst die Ufra besuchen werden. Gibt ja auch genug Aussteller die ihr knappes Geld nicht bei solch einer fragwürdigen Messe verschwenden wollen... Wenige Aussteller gehen dann auch einher mit weniger Besuchern...
Würde mich jetzt interessieren wie sich das auf die Eintrittspreise auswirkt - scheinbar wird ja weniger Verboten bei gleichzeitg vielen "Restriktionen". Da verzichte ich gerne auf die Ufra - das Konzept hat sich m.M. nach eh schon seit Jahren "überlebt" - siehe Besucherzahlen letze Jahre