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SCHWEINFURT
Über 600 Gäste beim Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post
Über 600 Gäste beim Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post       -  Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post in Schweinfurt. Im Bild von links: Matthias Faller, Michael Reinhard, TJ Wheels, Sebastian Remelé, Sina Trinkwalder und Geschäftsführer David Brandstätter.
Foto: Martina Müller | Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post in Schweinfurt. Im Bild von links: Matthias Faller, Michael Reinhard, TJ Wheels, Sebastian Remelé, Sina Trinkwalder und Geschäftsführer David Brandstätter.
Peter Krones
 und  Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:35 Uhr

Über 600 Vertreter aus Politik, Medien und Wirtschaft waren am Mittwochabend zu Gast beim Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post im Casino der Schaeffler AG in Schweinfurt.

Die Veranstaltung, die im jährlichen Wechsel zwischen Würzburg und Schweinfurt stattfindet, verbindet stets Information und Unterhaltung. Moderiert wurde sie vom Geschäftsleiter Anzeigen und Mitglied der Geschäftsführung, Matthias Faller. Alles im Fluss - das ist nicht nur ein gutes Bild für die Medienlandschaft und die heutige Welt generell, auch die beiden Artisten Till Schleinitz alias TJ Wheels mit seiner Rollschuh-Akrobatik in der Halfpipe als auch Anatoli Salewski mit atemberaubenden Verrenkungen zeigten, dass wahrlich alles im Fluss ist.

Lesen Sie hier ein Interview mit Sina Trinkwalder

Impressionen vom Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post im Mitarbeitercasino der Schaeffler AG
Foto: Anand Anders | Impressionen vom Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post im Mitarbeitercasino der Schaeffler AG

Dass alles fließt und sich verändert, wisse man seit Jahrtausenden, betonte Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter. Doch heutzutage habe die Dynamik der Veränderung eine ganz neue Dimension angenommen, in der sich nicht nur für die Medienschaffenden immer wieder die Frage nach Vertrauen und Wahrhaftigkeit stellt. Angesichts des weltweit zu beobachtenden zunehmenden Populismus warnte Brandstätter vor der in Ländern wie der Türkei oder auch Polen ersichtlichen Erosion des Rechtsstaates und der Demokratie.

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Dass in den USA mit Präsident Donald Trump der "Schöpfer einer ganz eigenen Redlichkeit und Wahrhaftigkeit" ins wichtigste politische Amt der Welt kam, war für Brandstätter ein Silberstreif, der Mut macht - Mut für den Berufsstand der Journalisten, denn die Wahl Trumps sorgte nachweislich für eine Renaissance des Qualitätsjournalismus in den USA, da die Menschen seriös recherchierte Informationen nachfragten. Eine Entwicklung, die auch mit einer Studie der Universität Würzburg für Deutschland übereinstimmt, wo nach das Vertrauen in die Presse auf 55,7 Prozent von einstmals nur 40 gestiegen ist.

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Vertrauen in die Zeitung

Brandstätter betonte, wie wichtig die Mediengruppe Main-Post für alle ihre Vertriebskanäle - ob gedruckte Zeitung, Online oder soziale Medien - das Themen Vertrauen nehme. "Wir Medienleute sind in der Pflicht, uns immer wieder um das Vertrauen der Menschen zu bemühen", erklärte er. Journalisten seien gut beraten, den Menschen aufmerksam und gut zuzuhören. Für die Mediengruppe gelte uneingeschränkt, dass sie sich für die Verteidigung der Demokratie, Menschlichkeit, Freiheit und Toleranz einsetze. Und auch wenn die Fießgeschwindigkeit der Nachrichten gerade durch das Internet heute höher als jemals zuvor sei, gelte für Main-Post-Journalisten das Motto "lieber richtig als schnell." Damit einhergehend ist offene Kommunikation und Transparenz als Redaktion den Lesern gegenüber eine Selbstverständlichkeit.

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Dankbarkeit im Saal der Jugend

Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé hieß die 600 Gäste, darunter auch sein Würzburger Amtskollege Christian Schuchardt, mit einem launigen Grußwort willkommen. Im Saal der Jugend, so heißt der Raum im Schaeffler-Werk, sei sein persönliches Motto für das Jahr 2018 nach viermonatiger Krankheit "Dankbarkeit", so der OB, der erst vor einer Woche wieder seinen Dienst antrat. Dankbar sei er aber nicht nur, wieder gesund zu sein, sondern durchaus auch dafür, in einem Land mit einer reichen und vor allem freien Medienlandschaft zu leben. "Auch wenn sich Politiker und Medien durchaus auch mal aneinander reiben", fügte er schelmisch lächelnd hinzu.

Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Foto: Anand Anders | Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé.

Das Main-Post-Motto "Tradition Heimat Zukunft" lobte Remelé, denn "Heimat bietet Tradition, ist immer Antrieb und Aufbruch", gerade in Zeiten der Globalisierung, die Identität und Verwurzelung raubt. In diesem Zusammenhang dankte der OB auch für die lokale Berichterstattung inbesondere aus der ländlichen Region und den Vereinen.

Im Medientalk mit der Unternehmerin Sina Trinkwalder erörterte Chefredakteur Michael Reinhard unter anderem die Themen soziale Gerechtigkeit in der freien Wirtschaft. Die 39-jährige Augsburgerin hatte 2010 die Textilfirma manomama gegründet, in der mittlerweile 150 Menschen, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance hätten, Kleidung für Männer und Frauen sowie Einkaufstaschen herstellen. Trinkwalder, die zunächst mit einer Werbeagentur großen finanziellen Erfolg hatte, änderte nach einer Begegnung mit einem Obdachlosen in Wuppertal ihr Leben von einem Tag auf den anderen, weil sie etwas "für die Gesellschaft und nicht für mein Konto tun" wollte.

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In launiger Talkrunde offenbarte Trinkwalder ihr soziales Herz, ihre heimliche Fußballleidenschaft Schalke 04 und moralische Standfestigkeit: "Populismus schürt Angst, aber mit Angst löst man keine Probleme", erklärte sie auf eine Frage nach Streitgesprächen mit dem designierten bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) in verschiedenen TV-Talkshows.

Die begeisterte Läuferin, die für ihr überdurchschnittliches Engagement auch schon das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen hat, erzählte dem beeindruckten Publikum aber auch viel über ihre Firmenphilosophie und ihre Art der Mitarbeiterführung, die ganz bewusst "Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen", wie es im Jargon der Arbeitsagentur heißt, in den Mittelpunkt stellt.

Bei ihrem neuesten Projekt "Brichbag"spielt auch die Firma Warema Firma aus Marktheidenfeld eine Rolle. Die "Brichbag" ist ein wasserfester Rucksack für Obdachlose, schon 1200 wurden davon produziert und verschenkt. Aus Textilresten der Sonnenschutzindustrie werden die Upcycling-Rucksäcke hergestellt, die in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Dachverband an Obdachlose verteilt werden. Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter ließ es sich nach der Erzählung nicht nehmen, 30 Stück zu kaufen, die nun in Schweinfurt und Würzburg verteilt werden.

 
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