Spätestens die am vergangenen Freitag erlassenen Ausgangsbeschränkungen im Freistaat haben die Städte leer werden lassen. Wer kann, bleibt zuhause – und das ist gut so. Doch unter der Situation leiden auch die Tauben der Städte. Auch wenn die Essensreste, die Krümel, die für sie abfallen, keine artgemäßge Ernährung sind – die Schweinfurter Stadttauben leben davon. Denn auch hier gilt, wie vielerorts, ein generelles Fütterungsverbot. Das, so fordern Tierschützer, muss man nun aufbrechen. Denn die Lage ist dramatisch: Schweinfurts Stadttauben verhungern, schreibt die Initiative White Angels in einem Brief an die Stadt – OB Sebastian Remelé, das Ordnungsamt und den Bürgerservice der Stadt. Auch in den Sozialen Medien haben die White Angels mit Jasmin Poyotte an der Spitze, ihre Forderung öffentlich gemacht.
Eine Aufhebung des Fütterungsverbots insofern, dass die Stadttauben zumindest für die Dauer der Coronakrise gezielt an speziellen Stellen gefüttert werden. Dazu sollte vom Ordnungsamt und/oder Veterinärmamt bestimmten Personen eine Erlaubnis ausgestellt werden. Die White Angels würden die Kosten für die Fütterung übernehmen, schreibt Poyotte und unterstreicht eindringlich die Gründe: das fehlene Nahrungsangebot, gerade jetzt, zur Brutzeit der Tiere. "Die Straßentauben drohen vor unseren Augen zu verhungern ... es muss schnell gehandelt werden", heißt es in dem Brief an OB und Verwaltung. Die Stadt sehen die White Angels einerseits durch den Tierschutz in der Pflicht für die "heimatlosen Haustiere der Stadt", andererseits berufen sie sich auf das gesetzlich verankerte Recht und die Pflicht, Hilfe zu leisten. In diesem Fall eben für die Stadttauben.
Nun hoffen die Tierschützer auf das Einlenken der Stadt. Nicht nur in Schweinfurt, wo es bisher noch keinen einzigen betreuten Schlag für die rund 600 Stadttauben gibt. Auch in Städten wie Würzburg, das zwar betreute Schläge hat, reicht das Futterangebot nicht mehr aus. Schließlich bricht in den jetzigen Geisterstädten das normale Futterangebot durch Essensreste komplett weg. Deutschlandweit haben Initiativen deshalb eine Online-Petition gestartet. Das Ziel: das Fütterungsverbot in den Städten aufheben, zumindest für die Dauer der Corona-Krise. Denn: die Tauben werden in den Städten bleiben. Sie sind ortstreu, verlassen ihr normales Umfeld nicht. Auch, wenn sie dort keine Nahrung mehr finden.
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Schweinfurt ist keine Betonwüste, es gibt Grünanlagen und den Wildtierpark. Halten die genannten Tierschützer die Tauben für so degeneriert, wenn der Magen knurrt, trotzdem auf dem Pflaster vor der Kirche auszuharren, statt ein paar hundert Meter weiter zu fliegen, in Gärten, Grünanlagen und Tierpark? Kaum ein gesundes Tier, die Spinne im Netz vielleicht ausgenommen, ist so ortstreu, dass es bis zum bitteren Hungertod stur auf dem versiegelten Marktplatz bleibt.
In der Regel sind Tauben bei Hochzeiten gemietet und fliegen in den heimischen Schlag zurück. Wäre es anders, wäre es illegal, weil es dem Aussetzen von Haustieren gleich käme. Wenn Tauben aber so fett oder krank sind, dass sie nicht mehr ein paar hundert Meter fliegen können, dann sollte die Natur ihren Lauf nehmen dürfen. Der Bestand würde gesunden! Lassen wir die Kirche im Dorf.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin auch für Tierschutz. Gerade was in der industriellen Maßentierhaltung teilweise abgeht (die evtl. für Corona mitverantwortlich ist), ist ein riesiger Skandal! Aber hier scheint mir doch das rechte Maß völlig abhanden gekommen zu sein.
Diese ausgesetzten Haustiere nun auch noch verhungern zu lassen wäre einfach nur grausam. Bitte schafft ein Taubenhaus mit Populationskontrolle durch Eieraustausch!
Und bis dahin gebt bitte auch diesen liebenswerten Lebewesen Essen! Sie haben Hunger!
Danke!
Erstaunlich, dass so ein Kommentar von einem CATWEAZLE kommt. Diese überaus liebenswerte Fernsehfigur hat sehr viel Empathie für Menschen, Kröten und sonstige Tierchen. Vielleicht schauen Sie sich die alten Folgen noch einmal an? Auf Youtube werden Sie fündig und können dann vielleicht ein bisschen fröhlicher in die Welt hinausgehen. Ich wünsche es uns allen.
Aber sowas von!
Danke den Taubenschützern für ihren Einsatz und ich hoffe die Stadtväter entsinnen sich, dass sie in der Pflicht sind den Ärmsten in unserer Gesellschaft zu helfen. Dazu gehören auch die Stadttauben! Bitte dann auch Möglichkeit bekanntgeben wie man ggf. durch Futterspenden helfen kann, für diejenigen die auch ohne Corona wissen dass man teilen muss.......
Und ihre Frage ob bei mir auch Zecken, Läuse, Mäuse usw. eine Chance haben kann ich klar mit ja beantworten. Jedes Tier, bzw. jedes Krabbeltier hat seinen Platz hier auf unserem Planeten sonst wäre es nicht hier. Und wenn was aus dem Ruder läuft dann hat es der Mensch vergeigt, so wie bei den Stadttauben - wo wir wieder beim Thema wären.
Wenn der Mensch nicht bislang versagt hätte, dann gäbe es auch kein Drama um die Tauben. Bitte bleibt hartnäckig - für unsere Tauben!
Wenn Sie all diese liebevollen Lebewesen unterstützen wollen, dann nehmen Sie sie doch bei sich zuhause auf.
Dort sind sie dann auch viel sicherer.
Sie werden dann auch garantiert Ihren Spaß haben ...
Bei verletzten Tieren (was ja leider dank dem Menschen auch häufig vorkommt) da sieht es anders aus, die habe ich dann zuhause bis sie wieder fit sind.
Und ob sie es glauben oder nicht - ich hab meinen Spaß mit ihnen, denn sie sind ganz liebenswürdige und dankbare Tierchen.
Mal ne andere Frage Catweazle - hoffen sie nicht auch auf staatliche Hilfe wenn sie durch Corona ggf. ihren Job verlieren und nichts mehr zu essen haben oder ihre Miete nicht mehr zahlen können? Soll man ihnen dann helfen oder sie im Stich lassen?
Und im Übrigen geht sie Sie auch nichts an ...