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SCHWEINFURT/GÖTEBORG
SW-Göteborg: Johannes Reichert radelt 1371 Kilometer
Johannes Reichert am einzigen Palmenstrand Dänemarks.
Foto: Johannes Reichert | Johannes Reichert am einzigen Palmenstrand Dänemarks.
Von unserem Redaktionsmitglied Hannes Helferich
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:19 Uhr

Der Schweinfurter Johannes Reichert hat seine weltweiten Radl-Touren fortgesetzt und kam jetzt von der ersten Etappe von Schweinfurt nach Göteborg in Schweden zurück. Diesen 1371 Kilometern wird im Juni 2018 der „Rest“ zum norwegischen „Olavsweg“ folgen.

Eine schwere Erkrankung hatte Reichert 2007 auf die verrückte Idee gebracht, alleine auf Tour zu radeln. In Etappen fuhr er in seinen Sommerurlauben 2007 bis 2010 die 3369 Kilometer von Schweinfurt nach Santiago de Compostela in Spanien. 2011 und 2012 folgten zwei Etappen nach Rom. 2013 und 2014 fuhr er 1230 Kilometer durch Israel. Über die Touren veröffentlichte der Schweinfurter drei Reisetagebücher, hielt viele Vorträge.

2015 nahm er die erste Etappe in Polen unter die Pedale, radelte 787 Kilometer nach Breslau. Dabei folgte er der „Via Regia“, dem Jakobsweg aus dem Osten.

2016 folgte der zweite polnische Teil von Breslau bis Warschau. Nun also Teil eins bis Göteborg mit dem Endziel „Olavsweg“. Dieser alte Pilgerweg im Norden Europas führt in Norwegen bis nach Trondheim.

Von Schweinfurt aus radelte Reichert über die Schwedenschanze in der Rhön über Fulda (Dom, Bonifatius-Gruft), Bad Hersfeld (Grab von Konrad Duden, Stiftsruine), Rotenburg an der Fulda in die „documenta-Stadt“ Kassel. Bei Hannover-Münden wechselt Reichert vom Fulda- auf den Weser-Radweg durch Bad Karlshafen (Hugenottenstadt), am Kloster Corvey vorbei (Grab Hoffmanns von Fallersleben), über Bodenwerder (Münchhausenstadt) nach Hameln (Rattenfängerstadt). Übernachtet wird in Jugendherbergen oder Gasthäusern, die tägliche Fahrzeit beträgt anfangs acht Stunden.

Über die letzten Höhenzüge der Mittelgebirge erreicht er Bückeburg. Dort beginnt die Norddeutsche Tiefebene. Am Steinhuder Meer ergattert der Radfahrer aus Schweinfurt das letzte freie Zimmer in der Jugendherberge. Am nächsten Tag geht die Reise über Nienburg und Verden an der Aller (Dom) weiter nach Rotenburg an der Wümme. Tags drauf mit Passieren von Stade bringt kurz vor Brunsbüttel eine Fähre „Ross und Reiter“ über den Nord-Ostsee-Kanal.

Über Friedrichstadt (Klein Amsterdam des Nordens) und Husum erreicht Reichert am nun elften Tag die Grenze zu Dänemark.

Die weiteren Stationen sind als erste dänische Stadt Tonder am Logumkloster vorbei über Ribe (Dom) nach Esbjerg. Tags darauf passiert er auf der Weiterfahrt nach Norden die markante Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“.

Jetzt verlässt Reichert die Nordseeküste und somit auch den starken Westwind. Seine Annahme vom weitgehend flachen Dänemark stellt sich als falsch heraus. Es gibt viele kleinere bis mittlere Anstiege, „die überwunden werden wollten“, schildert der Radfahrer. Über Brande erreicht Reichert die Domstadt Viborg, durch die Rebilder Berge (Nationalpark Rebild Bakker) gelangt er zur Ostsee und radelt an deren Küste nach Frederikshavn. Von hier aus Autofähre nach Göteborg. Dort trifft Reichert SKF-Kollegen aus Schweinfurt und verbringt mit ihnen einen „sehr schönen Abend“.

Nach erneut über zwei Wochen alleine „On Tour“ nennt Reichert auch diese Rad-Fahrt ein „wohltuendes, wenngleich intensives Erlebnis“. Das Wetter hat weitgehend mitgespielt, die Technik am Rad funktionierte größtenteils, es gab keine Pannen oder Krankheiten, die Menschen waren hilfsbereit und auch die logistischen Herausforderungen ließen sich meistern. „Ich muss auf meinen Touren alles alleine managen“, erklärt Reichert. Das heißt: Kein Begleitfahrzeug transportiert das Gepäck, er organisiert die Übernachtungen vor Ort. Das Schöne: „Es gibt immer hilfreiche Hände am Wegesrand, das ist eine erfreuliche Gewissheit, der Glaube an das Gute im Menschen“.

Im Juni 2018 setzt sich die Rad-Story von Johannes Reichert von Göteborg durch Norwegen bis zum Nidarosdomen in Trondheim und dem Ziel Olavsweg fort.

Bei Esbjerg am Meer steht die markante Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“ mit neun Meter hohen Figuren aus weißem Beton.
Foto: Johannes Reichert | Bei Esbjerg am Meer steht die markante Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“ mit neun Meter hohen Figuren aus weißem Beton.
Vor der SKF-Zentrale in Göteborg. Reichert arbeitet bei SKF in Schweinfurt.
Foto: Johannes Reichert | Vor der SKF-Zentrale in Göteborg. Reichert arbeitet bei SKF in Schweinfurt.
 
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