Am Morgen danach ist Sabrina Neckov, Rektorin der Friedrich-Rückert-Grundschule, der Schrecken noch anzumerken: Am Montagabend, 25. Juli, tobte ein kurzer, aber heftiger Sturm über Schweinfurt. Gegen 20 Uhr wurde von einer starken Windböe das Kupferdach der Turnhalle der Grundschule an der Schultesstraße abgedeckt. Es liegt nun auf dem Boden, aufgerollt wie eine überdimensionale Sardinenbüchse, nur gestützt von der Steinmauer.
Die Turnhalle ist gesperrt, die Stadt- und Wohnbau (SWG) begutachtet den Schaden. Menschen kamen am Montagabend nicht zu schaden. Laut Neckov war eine Taekwondo-Gruppe am Abend in der Halle, die diese aber rechtzeitig verließ, als das schwere Gewitter, das nach Erzählungen von Schweinfurtern nur wenige Minuten dauerte, über der Stadt niederging.
Das Dach stammt aus der Bauzeit der Schule, warum es sich löste, ist bisher unklar – ebenso die Frage, wann die wegen Einsturzgefahr gesperrte Halle repariert und wieder nutzbar ist. Den Schaden schätzt die Polizei auf 50.000 Euro. Gleichwohl ist das wegen der am Freitag beginnenden großen Ferien für die Schule derzeit kein dringliches Problem. Zunächst soll ein provisorische Abdeckung angebracht werden, damit in den nächsten Tagen bei weiteren Gewittern nicht noch mehr Schäden entstehen.
Die direkt unterhalb der Turnhalle liegende Bahnstrecke Schweinfurt-Bamberg und der Bahnhaltepunkt Schweinfurt-Mitte wurden nicht beschädigt, allerdings mussten auch dort laut Polizei Dachteile beseitigt werden. Unbeschadet blieben auch das gegenüberliegende Landratsamt und die naheliegende Stadtgalerie.
An der Rückert-Schule waren am Montagabend die Feuerwehren aus Dittelbrunn, Geldersheim und Schweinfurt mehrere Stunden im Einsatz. Die heftigen Sturmböen sorgten darüber hinaus für zahlreiche weitere Feuerwehreinsätze in Stadt und Landkreis Schweinfurt. Klaus Wörner von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt sprach von 20 Einsätzen im Stadtgebiet und neun Einsätzen im Landkreis zwischen 19.45 und 22 Uhr.
Bei den meisten anderen Einsätzen mussten die Feuerwehrkräfte umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Äste von den Fahrbahnen entfernen und Bauzäune sichern. In der Region am schlimmsten vom Sturm betroffen war der Karlstadter Ortsteil Heßlar (Lkr. Main-Spessart), wo 38 Häuser beschädigt wurden und eine Scheune komplett in sich zusammenfiel.
Dachkonstruktion bloss liegen lassen, in Kassel sind sie uns jetzt schon neidisch.
Dieses "Geschenk des Himmels" braucht jetzt nur einen Namen.
Wie wär's mit Theseus?!