
Es war ein warmer Sommertag, der 18. Juni 2022. Am Schweinfurter Baggersee war viel los an diesem Samstag, als am Nachmittag plötzlich Schreie aus Richtung Wasser zu hören waren. Ein junger Mann drohte etwa 20 Meter vom Ufer entfernt zu ertrinken, um ihn herum gestikulierten Personen wild und versuchten, ihn hochzuhalten. Vergebens.
Sebastian Pfister aus Schwanfeld, Werkfeuerwehrmann bei Schaeffler und ehrenamtlicher Bereitschaftsleiter und Rettungsdienst-Fahrer beim BRK, bekam mit, was im Wasser vor sich ging, und eilte zu dem Verunglückten. Auch Alexander Pfarr aus Rottendorf, Fachmann für Qualitätsmanagement, der bereits im See war, wurde darauf aufmerksam und half, den Untergegangenen vom Grund des Wassers nach oben zu stemmen. Dann versuchten sie gemeinsam mit den Freunden des Verunglückten, den jungen Mann über Wasser zu halten.
Ein dritter Helfer schwamm heraus und brachte den Mann ans Ufer
"Fünf, sechs Leute haben versucht, den Bewusstlosen an allen möglichen Körperteilen hochzuhalten, richtig geklappt hat es nicht", schilderte Matthias Salm, ein weiterer Helfer in der Not, die Rettungsaktion damals gegenüber dieser Redaktion. Der Schweinfurter, 1,96 Meter groß, schwamm schließlich ebenfalls heraus, packte den Bewusstlosen und als er nach mehreren Schwimmzügen Richtung Ufer Boden unter den Füßen hatte, zog er den Studenten heraus. Der wachhabende Wasserwachtler verständigte indes schon Rettungswagen und Notarzt. Weitere Helfer übernahmen am Ufer die Erstversorgung.
Für die Hilfsaktion wurden die Männer nun geehrt: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verlieh Matthias Salm und Alexander Pfarr bei einer Zeremonie in der Münchner Residenz die Christophorus-Medaille. Sebastian Pfister, der nicht anwesend sein konnte, wurde ebenfalls ausgezeichnet.
Söder zeichnete Polizisten aus, die einer Frau das Leben retteten
Auch der Polizist Ralf Kaufmann aus Stadtlauringen und die Polizistin Christina Seidl aus Bad Kissingen erhielten die Auszeichnung. Sie waren im April 2022 vor Ort, als in der Fränkischen Saale eine Frau trieb. Sie sprangen sofort in den fünf Grad kalten Fluss, konnten trotz starker Strömung die Frau greifen und sie sicher ans Ufer bringen.

"Sie alle waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben ohne Zögern geholfen und Leben gerettet. Dabei haben sie nicht an die Gefahr für sich, sondern nur an ihre Mitmenschen gedacht", sagte Ministerpräsident Söder. Mit ihrem Einsatz seien sie große Vorbilder und Mutmacher für die Gesellschaft.
Eine öffentliche Belobigung und die Christophorus-Medaille erhält vom Freistaat Bayern, wer jemanden unter besonders schwierigen Umständen aus Lebensgefahr rettet. Mit ihr wurden seit 1983 bislang 1896 Personen ausgezeichnet.