Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Horst Herbert, eröffnete laut einer Pressemitteilung der Bank die Vertreterversammlung der VR-Bank Gerolzhofen eG. Wegen der Corona-Pandemie war die Versammlung verschoben worden und konnte am Donnerstag wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden.
Direktor Klaus Henneberger berichtete der Mitteilung zufolge über aktuelle Themen sowie über das Geschäftsjahr 2020, in dem sich die Bank wieder positiv weiterentwickelt habe. Die einzige selbstständige Bank in Gerolzhofen konnte das betreute Kundenvolumen um acht Prozent oder 70 Millionen Euro auf 960 Millionen Euro steigern. „Dies zeigt, dass uns die Mitglieder und Kunden vertrauen“, erläuterte Henneberger.
Die Einlagen der Kunden seien um 10,3 Prozent auf 305 Millionen Euro gestiegen. Die Kredite an Kunden wuchsen um 19 Millionen Euro oder 6,2 Prozent auf 335 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis sei wegen der anhaltenden „Nullzinsphase“ rückläufig gewesen, liege aber noch über dem Landesdurchschnitt, ist der Pressemitteilung zu entnehmen.
Die Substanz der Genossenschaft wird darin als solide beschrieben und habe durch die Zuführung des Ergebnisses gestärkt werden können. Das erwirtschaftete, versteuerte Eigenkapital liege bei circa zehn Prozent der Bilanzsumme. Das Verhältnis von Rücklagen zu Geschäftsanteilen sei günstig. "Auch in diesem Jahr ist es wieder möglich, eine Dividende von vier Prozent an die knapp 6000 Mitglieder auszuschütten", teilt die VR-Bank mit.
Die Digitalisierung des Bankgeschäftes schreite immer schneller voran, die Kundenfrequenz am Schalter gehe immer mehr zurück, heißt es weiter. Nur noch ein Drittel der Kunden nutzten die Filialen. Die Erreichbarkeit am Telefon wurde deutlich ausgebaut, die Berater stehen den Kunden von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung, berichtet die Bank.
Für soziale und gemeinnützige Projekte spendete diese im vergangenen Jahr circa 40 000 Euro. Das Vermögen der Bank-Stiftung beträgt eine Million Euro. Die Erträge werden an gemeinnützige Institutionen im Geschäftsgebiet ausgeschüttet.
Henneberger dankte den Vertretern, allen Mitgliedern und Kunden, den Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie bei den 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Versammlungsleiter Herbert berichtete über die Tätigkeit des Aufsichtsrats sowie über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand sei der Mitteilung zufolge stets konstruktiv, vertrauensvoll und einvernehmlich gewesen. Der Genossenschaftsverband GVB habe dem Vorstand und Aufsichtsrat eine ordnungsgemäße Tätigkeit bestätigt und das Testat für den Jahresabschluss 2020 erteilt. Der Jahresabschluss sei bereits im Juni durch den Aufsichtsrat festgestellt worden.
Nach den Bestimmungen der Satzung schieden turnusgemäß Horst Herbert und Peter Herbig aus dem Aufsichtsrat aus. Herbert wurde durch die Vertreter wieder gewählt. Für den aus Altersgründen ausscheidenden Aufsichtsrat Herbig wurde Martin Habersack aus Dingolshausen in das Gremium gewählt.
Herbert verabschiedete Herbig und dankte ihm für seine 33-jährige verdienstvolle Tätigkeit. In dieser Zeit war Herbig an zahlreichen, für die Bank wichtigen Entscheidungen beteiligt, heißt es in der Pressemitteilung.
Als weiterer Punkt stand die Information über die Zukunft der Bank an. Henneberger informierte die Vertreter über die geplante Fusion mit der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim und erläuterte ausführlich die Gründe für dieses Vorhaben. Im Anschluss daran seien dieser wichtige Punkt mit den Vertretern eingehend diskutiert worden, teilt die Bank mit. Das Fusionsvorhaben solle im Mai 2022 durch die Vertreter der beiden beteiligten Banken beschlossen werden.