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Bergrheinfeld
Stromtrassen: Lokale Politiker protestierten in Berlin
Landräte und Abgeordnete aus der Region Schweinfurt haben ihren Widerstand gegen weitere Stromtrassen in Berlin artikuliert. Das Wirtschaftsministerium hielt sich bedeckt.
Unterfränkischer Anti-Stromleitung-Protest in Berlin (vorne von links): Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Bareiß, Landrätin Sabine Sitter (Main-Spessart) sowie (hinten) Bürgermeister Ulrich Werner (Bergrheinfeld), Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann, Landrat Thomas Habermann(Rhön-Grabfeld), Landrat Florian Töpper (Schweinfurt) und  Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen).
Foto: Carolin Marx | Unterfränkischer Anti-Stromleitung-Protest in Berlin (vorne von links): Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Bareiß, Landrätin Sabine Sitter (Main-Spessart) sowie ...
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 19.10.2020 09:36 Uhr

Kommunalpolitiker der Region haben den Protest gegen die geplante Stromleitung P43 bei Berg nach Berlin getragen: Wie CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (Schwebheim) mitteilt, seien auf Initiative von ihr sowie von ihren Kollegen Dorothee Bär und Alexander Hoffmann die Landräte Florian Töpper (Schweinfurt, SPD), Thomas Bold (Bad Kissingen), Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) und Sabine Sitter (Main-Spessart) sowie Bergrheinfelds Bürgermeister Ulrich Werner (alle CSU) nach Berlin gereist, um ihren Widerstand gegen die geplante Wechselstromleitung P43 mit Endpunkt in Bergrheinfeld zu bekunden.

"Große Hartnäckigkeit"

In einem über zweistündigen Gespräch mit Thomas Bareiß (CDU), dem Parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, brachten die Kommunalpolitiker und die Abgeordneten die Argumente gegen die Stromleitung "erneut mit großer Hartnäckigkeit an höchster Stelle" vor, wie es in der Mitteilung heißt. An dem Austausch habe auch die Abgeordnete Sabine Dittmar (SPD) aus Maßbach teilgenommen. Die zusätzliche Freileitung P43 mit großen Masten würde zu einer enormen Belastung des Netzknotens bei Bergrheinfeld sowie von weiten Teilen Unterfrankens führen, hieß es.

Im vergangenen Jahr habe Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit seinen Ministerkollegen vom Bund und aus Hessen sowie Thüringen verhandelt, dass P43 mit Endpunkt in Bergrheinfeld gebaut werden soll. „Die Einigung der Energieminister, die Minister Aiwanger für Bayern ausverhandelt hat, entspricht nicht der Einigung von 2015. Dort wurde die Bundesnetzagentur aufgefordert, Alternativen zu entwickeln, damit die beiden als Neubau geplanten Freileitungen P43 und P44 entfallen können. Deshalb werden wir weiterhin das Projekt P43 mit Nachdruck ablehnen“, wird die Aussage der unterfränkischen Delegation gegenüber dem Wirtschaftsministerium in Weisgerbers Mitteilung zitiert. 

Forderung: Leitung P44 endgültig streichen

Demzufolge habe Staatssekretär Bareiß erläutert, dass die Region Unterfranken bereits durch die vorgesehene Erdverkabelung der Gleichstromleitung Südlink, die von der Nordseeküste nach Süddeutschland führen soll, entlastet worden sei. Zudem hätten sich die Energieminister darauf verständigt, dass die bislang geplante Wechselstromleitung P44 von Thüringen nach Grafenrheinfeld entfallen soll. Die unterfränkische Delegation habe daher gefordert, den Worten nun auch Taten folgen zu lassen und die Leitung P44 abschließend und rechtsverbindlich aus dem Bundesbedarfsplan zu streichen, wie es in der Mitteilung heißt. Darüber hinaus müsse auch die Trassenvariante P43mod, die Unterfranken weitaus weniger belasten würde, im Bundesbedarfsplan als mögliche Alternative dargestellt werden.

Zuletzt hatte Weisgerber nach einem Gespräch mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zum gleichen Thema Kritik von den Grünen geerntet, weil sie die CSU mitverantwortlich für die Planung der Stromtrassen machen.

 
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