Für Freitag hatte die IG Metall alle Schichten der Schweinfurter Großindustrie aufgefordert, drei Stunden früher ins Wochenende zu gehen. Weil damit auch die Mehrarbeit am Samstag ausfällt, trifft der Warnstreik die Betriebe ganz empfindlich. Auf eine neuerliche Kundgebung verzichtete die IG Metall, denn "es gibt nichts Neues zu verkündigen", so der erste Bevollmächtigte Peter Kippes im Gespräch mit der Redaktion.
Bayernweit hatte die Gewerkschaft Beschäftigte in 94 Betrieben mobilisiert, um ein "unmissverständliches Signal an die Arbeitgeber auszusenden", so Johann Horn, IGM-Bezirksleiter Bayern. Betroffene Firmen in Schweinfurt sind: ZF, SKF, Schaeffler (auch das Werk in Eltmann), Bosch Rexroth und Ewellix. Das Ende der Früh-, Tag- und Spätschichten wurde auf 11, 19 und 3 Uhr festgelegt. Betriebsangehörige, die mobil tätig sind, wurden aufgefordert, die Arbeit für drei Stunden zu unterbrechen. Laut Gewerkschaft beteiligten sich an dem Warnstreik bei ZF in Schweinfurt 2700 Mitarbeiter, bei SKF 1800, bei Schaeffler 1350 und bei Bosch Rexroth in Schweinfurt 340.
Produktion soll komplett ruhen
Mit dem Arbeitskampf fordert die Gewerkschaft eine Beteiligung der Arbeitnehmer an der wirtschaftlichen Erholung und die Honorierung der Leistung in der Corona-Krise sowie Garantien für sichere Arbeitsplätze. Besonders schmerzhaft für die Betriebe in Schweinfurt sei, dass die Leute, die am Freitag früher gehen, auch nicht zur Mehrarbeit am Samstag bereit seien, weshalb die Produktion ab Samstag, 3 Uhr, komplett auf Null gefahren werde, so Kippes.