Laut aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Deutschland aktuell rund 75 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert. Zu wenig, sagen manche. Immer mehr Politiker fordern deshalb, dass eine Impfung für alle zur Pflicht wird. Sie begründen dies damit, dass nur so eine erneut drohende Coronawelle im Herbst verhindert werden könne.
Anderen hingegen geht eine allgemeine Impfpflicht nach wie vor zu weit. Vor allem in Schweinfurt haben letztere in den vergangenen Monaten immer wieder, wegen teils gewaltsamer Ausschreitungen bei ihren Aufmärschen, für Aufsehen gesorgt. Doch was halten die Schweinfurterinnen und Schweinfurter von der Debatte? Braucht es eine Impfpflicht, um die Pandemie langfristig zu beenden?
Lena Schönwitz (19), FOS-Schülerin
"Ich finde es schwierig. Eigentlich kann man die Impfpflicht nicht einführen, aber im Endeffekt führt man sie ein, indem man für nicht Geimpfte alles verbietet. Ich verstehe auch die Leute, die für die Impfpflicht sind, weil im Endeffekt schützt sie ja nicht nur einen selbst, sondern auch die anderen. Es ist schwierig Verständnis aufzubringen für Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, weil sie nicht genau wissen was passiert."
Igor Ivanov (20) - FOS-Schüler
"Ich bin der Meinung, dass alle sich impfen lassen sollten, aber ich bin gegen eine Pflicht. Die Leute müssen eine Möglichkeit haben zu wählen, was sie möchten."
Birgit Geier (59), Marktfrau
"Ich bin auf jeden Fall für eine Impfplicht, wenn die Intensivstationen wieder voll laufen. Aktuell denke ich allerdings nicht, dass eine Impfpflicht etwas bringt. Im Moment, würde ich sagen, ist alles im grünen Bereich, da fast alle genesen, geimpft oder geboostert sind."
Denise Binder (37), Kosmetikerin
"Eine Impfpflicht bei Kindern gegen Mumps, Masern und Röteln finde ich richtig, da diese Krankheiten mit der Impfung ausgemerzt werden. Beim Thema Corona hingegen finde ich, dass es keine Impfpflicht braucht, weil jeder der sich impfen lässt, sollte sich eigentlich sicher sein, dass einem nichts passiert, wenn man geimpft ist. Deshalb verstehe ich nicht, wieso Geimpfte sagen: 'Ihr Impfgegner gefährdet uns'. Weil jeder, der geimpft ist, kann sich doch eigentlich relativ sicher fühlen."
Alfred Gerlach (75) - Rentner
"Meine Meinung ist, dass die Impfpflicht kommen muss, weil ich die einrichtungsbezogene Impfpflicht für schlecht halte. Die Entscheidung sollte möglichst bald kommen. Ich bin auch für eine Impfpflicht ab 18, nicht erst ab 50, weil ich das für die sicherere Variante halte. Keiner weiß, was im Herbst auf uns zu kommt, deshalb denke ich, dass das der beste Schutz für die Allgemeinheit ist."
Monika und Karl-Heinz Klare (75, 74), Rentner
"Wir sind beide absolut für die Impfpflicht und würden jedem empfehlen, sich impfen zu lassen. Wir haben auch ein bisschen ein Verantwortungsgefühl für andere. Es stecken sich natürlich auch Geimpfte an, aber die Auswirkungen sind nicht so schlimm, wenn man geimpft ist. Deshalb sind wir absolut dafür."
Tobias Reißner (38), Einzelhändler
"Jeder muss das selbst entscheiden. Ich selbst bin geimpft, habe jedoch lange gebraucht, weil ich gegen den Zwang war. Doch durch einige Fälle im Bekanntenkreis, und um nicht komplett eingeschränkt zu sein, habe ich mich dann doch impfen lassen. Im Pflegebereich, bei älteren oder schwer kranken Menschen erachte ich eine Impfpflicht als sinnvoll, aber im Generellen nicht. Das sollte die Entscheidung eines jeden sein. Trotzdem muss man, wenn man sich gegen eine Impfung entscheidet mit Einschränkungen rechnen und darf dann nicht sonntags marschieren und die Polizei angreifen."
sobald Sie z. B. am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen wollen, gelten für Sie die Verkehrsregeln wie für alle anderen auch und Sie können nicht sagen, da wo 30 steht fahr ich 50 und es ist Ihnen egal, inwieweit Sie damit sich und andere gefährden.
Haupthintergrund der Impfung und der flankierenden Maßnahmen ist, zu verhindern, dass die Intensivstationen "überlaufen", und wer da nicht mitzieht, handelt unsolidarisch.
Was für eine Gesellschaft wollen Sie haben, eine wo man Rücksicht aufeinander (und somit auch auf Sie) nimmt, oder eine wo jede/r macht was gerade gefällt (und ### auf die anderen)?
Es gibt auch eine Gurtpflicht im Auto obwohl in ganz ganz wenigen Fällen der körperliche Schaden des Verunfallten ohne Gurt möglicherweise geringer wäre.
Sind Sie da auch für die freie Entscheidung des Einzelnen und lehnen Sie hier die Kontrolle des Staates ab weil es Ihr Körper ist, den Sie der mutmaßlichen mehr als 1000fachen Gefahr aussetzen?
Und zur Pockenimpfung: Nennen Sie doch mal konkrete Zahlen über die Schadensfälle, die anerkannt sind und in denen der Staat zahlt.
Fakt ist jedenfalls, dass die Pocken bei uns auf Grund der Impfung ausgerottet werden konnten.
Und zur Toleranz und Verantwortungsgefühl. Sind denn die Ungeimpften verantwortungsbewusst und zeigen Sie Toleranz, wenn sie in ungeordneten sogenannten "Spaziergängen" andere Menschen gefährden und gemeinsam mit Nazis und Demokratiefeinden auf die Straße gehen. Wer mit Demokratiefeinden marschiert kann nicht behaupten tolerant zu sein.