zurück
Gerolzhofen
Steigerwaldbahn: Schienen werden herausgerissen
Das südliche Teilstück der Trasse der Steigerwaldbahn gehört der Vergangenheit an. Der neue Eigentümer hat ab Großlangheim mit dem Abbau der Gleise und Schwellen begonnen.
Abschied von der alten Trasse der Steigerwaldbahn: Auf der Gemarkung der Stadt Kitzingen wird seit einigen Tagen die ehemalige Bahnlinie abgebaut. Gleise und Schwellen werden herausgerissen. 
Foto: Barbara Herrmann | Abschied von der alten Trasse der Steigerwaldbahn: Auf der Gemarkung der Stadt Kitzingen wird seit einigen Tagen die ehemalige Bahnlinie abgebaut. Gleise und Schwellen werden herausgerissen. 
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:06 Uhr

Während die politische Diskussion um eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn wieder Fahrt aufnimmt, werden auf einem Teilstück der Strecke bereits Tatsachen geschaffen: Direkt an der Gemarkungsgrenze zwischen Großlangheim und Kitzingen hat auf dem Gebiet der Stadt Kitzingen der Abbau der alten Trasse begonnen.

Zur Erklärung: Die Stadt Kitzingen hat bereits nach einem entsprechenden Antrag bei der zuständigen Bezirksregierung von Mittelfranken erreicht, dass die stillgelegte Bahnstrecke auf ihrer Gemarkung von Bahnzwecken entwidmet wird. Damit hatte die Trasse dort ihren rechtlichen Sonderstatus verloren. Klagen gegen diese Entwidmung führten bei Verwaltungsgerichten letztinstanzlich zu keinem Erfolg. Die übrige Strecke zwischen Großlangheim und Sennfeld ist hingegen nicht entwidmet, allerdings wollen dies alle Anrainergemeinden außer Gerolzhofen ebenfalls erreichen.

Eigentümer baut ab

Die gesamte Trasse der Steigerwaldbahn, auch das Teilstück auf Kitzinger Gemarkung, wurde nach einem öffentlichen Bieterverfahren in zwei getrennten Verfahren an die private Firma Meißner Gleisrückbau aus Dörzbach in Baden-Württemberg verkauft. Diese Firma ist Spezialist bei der Beseitigung nicht mehr gebrauchter Bahnstrecken und hat bereits zahlreiche Trassen in Deutschland und in europäischen Nachbarländern entfernt. Ein Bautrupp von Meißner Gleisrückbau hat mit Beginn dieser Woche nun die Abbauarbeiten begonnen.

Die Firma verwertet im Recyclingverfahren den Stahl der Gleise und will dann das freigeräumte Trassen-Grundstück weiterverkaufen. Die Stadt Kitzingen ist sich mit dem neuen Eigentümer offenbar schon einig geworden. Nach Auskunft von Pressesprecherin Claudia Biebl werde die Stadt Kitzingen demnächst die Flächen innerhalb ihrer Stadtgrenzen kaufen. Dies ermögliche es der Stadt dann endlich, „das letzte Teilstück der Nordtangente fertigstellen zu können“.

Mit Informationen von Andreas Brachs

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Klaus Vogt
Bahngleise
Regierungspräsidien
Schienenstrecken
Stadt Kitzingen
Steigerwaldbahn
Städte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • M. K.
    es ist unglaublich wie rückständig mancherorten heute noch gehandelt wird. Statt dankbar zu sein, dass man hier noch eine option gehabt hat, auch zukünfitg über eine umweltfreundliches Verkehrsmittel zu verfügen, hat man sich wissentlich dagegen entschieden. Es ist zu hoffen, dass die Verantwortlichen noch die Konsequenzen mitbekommen, welchen Schaden sie mit ihrer rückwärts gewandten Politik angerichtet haben. Vermutlich kommt aus deren Mündern dann auch das übliche Gejammer, dass es ja gar keine Alternativen zum individuellen Straßenverkehr gäbe und die davon nun Abhängigen z. B. mit den steigenden Belastungen für die Kfz Nutzung in unsagbarer Härte getroffen werden. Ich hoffe, dass die verursachenden Kommunen eines Tages ihre Entscheidung noch bitter bereuen mögen.....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. S.
    Es ist doch völlig egal, ob die Gleise abgebaut werden. Sollte die Steigerwaldbahn wirklich kommen, müsste der Oberbau eh komplett erneuert werden. Oder glauben Sie, dass man auf diesen maroden Schwellen mit einem Triebwagen mit 120 km/h fahren kann?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. W.
    Die normative Kraft des Faktischen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Wir brauchen eine Verkehrswende. Keine rückwärtsgewandte CSU Verkehrs-Politik
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. E.
    Klassisches Minderheitengeplänkel! Blind einen Pseudomessias hinterherrennen und ein totes Pferd reiten! Man soll Tote ruhen lassen und nach neuen Lösungen suchen, aber ob’s soweit reicht...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten