Während die politische Diskussion um eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn wieder Fahrt aufnimmt, werden auf einem Teilstück der Strecke bereits Tatsachen geschaffen: Direkt an der Gemarkungsgrenze zwischen Großlangheim und Kitzingen hat auf dem Gebiet der Stadt Kitzingen der Abbau der alten Trasse begonnen.
Zur Erklärung: Die Stadt Kitzingen hat bereits nach einem entsprechenden Antrag bei der zuständigen Bezirksregierung von Mittelfranken erreicht, dass die stillgelegte Bahnstrecke auf ihrer Gemarkung von Bahnzwecken entwidmet wird. Damit hatte die Trasse dort ihren rechtlichen Sonderstatus verloren. Klagen gegen diese Entwidmung führten bei Verwaltungsgerichten letztinstanzlich zu keinem Erfolg. Die übrige Strecke zwischen Großlangheim und Sennfeld ist hingegen nicht entwidmet, allerdings wollen dies alle Anrainergemeinden außer Gerolzhofen ebenfalls erreichen.
Eigentümer baut ab
Die gesamte Trasse der Steigerwaldbahn, auch das Teilstück auf Kitzinger Gemarkung, wurde nach einem öffentlichen Bieterverfahren in zwei getrennten Verfahren an die private Firma Meißner Gleisrückbau aus Dörzbach in Baden-Württemberg verkauft. Diese Firma ist Spezialist bei der Beseitigung nicht mehr gebrauchter Bahnstrecken und hat bereits zahlreiche Trassen in Deutschland und in europäischen Nachbarländern entfernt. Ein Bautrupp von Meißner Gleisrückbau hat mit Beginn dieser Woche nun die Abbauarbeiten begonnen.
Die Firma verwertet im Recyclingverfahren den Stahl der Gleise und will dann das freigeräumte Trassen-Grundstück weiterverkaufen. Die Stadt Kitzingen ist sich mit dem neuen Eigentümer offenbar schon einig geworden. Nach Auskunft von Pressesprecherin Claudia Biebl werde die Stadt Kitzingen demnächst die Flächen innerhalb ihrer Stadtgrenzen kaufen. Dies ermögliche es der Stadt dann endlich, „das letzte Teilstück der Nordtangente fertigstellen zu können“.
Mit Informationen von Andreas Brachs