
Die Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen) aus Hammelburg schließt sich der Forderung an, das Gutachten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) über das Verkehrspotenzial der Steigerwaldbahn vollständig offenzulegen. "Wenn zwei verschiedene Gutachten zu so deutlich anderen Ergebnissen kommen, ist die Skepsis der Bevölkerung nachvollziehbar", schreibt sie in einer Pressemitteilung.
Rottmann ist davon überzeugt, dass das abschlägige Gutachten der BEG einen anderen Hintergrund hat als nur das vermeintlich zu geringe Fahrgastpotenzial: "Es ist bekannt, dass die Staatsregierung die Kosten für neue Nahverkehrsverbindungen auf der Schiene scheut, weil sie dafür die Finanzierungsverantwortung trägt. Bleibt es hingegen beim reinen Busangebot, zahlen weiter alleine die Landkreise." Schon im bestehenden Netz in Unterfranken würden zugesagte Taktverdichtungen von der BEG derzeit verschoben.
Geld in die Ballungsräume
"Offenbar werden die für den Schienenpersonenverkehr vom Bund an den Freistaat überwiesenen Regionalisierungsmittel für die Ballungsräume verplant", vermutet die Abgeordnete. "Bei der Steigerwaldbahn geht es letztlich um die Frage, ob der CSU ein neues Nahverkehrsangebot auf dem Land genauso viel wert ist wie das in den Ballungsräumen."
Rottmann hält die für eine Reaktivierung einer Bahnstrecke geforderte Grundvoraussetzung von 1 000 Reisendenkilometern für ungeeignet. "Wie aus einer Antwort der Staatsregierung an die Grünen-Landtagsfraktion hervorgeht, hat die Staatsregierung dieses Kriterium für die Bestellung von Schienenpersonennahverkehrsleistungen recht willkürlich gewählt."
Der Bund verwende dieses Kriterium für Investitionen in Schienenwege. Ob man eine völlig neue Bahnstrecke baut oder ob man einen regelmäßigen Verkehr auf einer gewidmeten Schienenstrecke bestellt, seien jedoch zwei völlig unterschiedliche Fragen. "Das ist, als ob jemand, der in einem Supermarkt einkaufen will, die Frage stellt, ob der Bau des Supermarkts sich lohnt", so Rottmann.
Rottmann verweist darauf, dass der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) in einer Untersuchung im Sommer 2020 zu dem Ergebnis kam, dass die Steigerwaldbahn mit hoher Priorität reaktiviert werden sollte. Der VDV halte diese für notwendig, um in einer bisher unterversorgten Region ein besseres Grundangebot im öffentlichen Verkehr bereitzustellen.
Zudem werde mit Gerolzhofen ein Mittelzentrum an die Schiene angeschlossen. Der VDV orientiere sich damit an strukturpolitischen Kriterien, ähnlich wie die Bundesländer Baden-Württemberg oder Hessen, die die Reaktivierung von Bahnstrecken aktiv und erfolgreich vorantreiben.
Kosten kein Argument
Die Investitionskosten für eine Reaktivierung der Strecke sind nach Ansicht der Bundestagsabgeordneten kein Argument gegen eine Bestellung von Nahverkehr: Zum einen seien die Kosten deutlich geringer als beim Neubau einer Strecke, auch sei kein Planfeststellungsverfahren erforderlich.
Zum anderen fördere der Bund die Reaktivierung von Strecken so hoch wie nie. "Die Steigerwaldbahn zu entwidmen und damit für immer für eine Eisenbahnnutzung zu verlieren, nur weil die aktuelle Staatsregierung derzeit kein Geld für mehr Verkehr auf der Schiene auszugeben, wäre verheerend", so Rottmann.
für München und Umland ist nichts gut genug, da braucht es eine zweite S-Bahn-Stammstrecke und eine dritte Startbahn und wasweißichnoch; hier in Franken baut man stücklesweis' ein paar vierspurige Straßenabschnitte, lässt die LKW's weiter durch die Orte an der Mainschleife rumpeln, speist die Leute mit einem rudimentären Busverkehr ab (für den auch noch die Landkreise bezahlen müssen) und lässt ansonsten nichts aus, für den Rückbau der vorhandenen Bahninfrastruktur zu trommeln (sogar unter Vorspiegelung von Luftschlössern, bei denen selbst die rechtliche Grundlage noch völlig ungeklärt ist).
Wahrscheinlich kriegt der Herr Eck noch den Bayerischen Schottenorden, wenn er es schafft, die Leute hier ruhigzustellen, während die Moneten weiter in der Haupt- und Residenzstadt üppig sprudeln und hier höchstens ein müdes Rinnsal ankommt...
Da hätten wir Bürger noch vor der Wahl die Möglichkeit zu diesem für unsere Region sehr wichtigenThema, ein umfassendes Meinungsbild zu bekommen.
Mit der Hinterzimmerpolitik in Donnersdorfer, muss endlich Schluß sein!
Wer soll mit dieser Steigerwaldbahn denn überhaupt fahren. Bis ich mit dem Auto am Bahnhof bin, bin ich auch schon halb in Schweinfurt oder Kitzingen.
Nur: Für Sie gilt auch nur das eine Gutachten, das Ihnen in den Kram passt, die anderen zwei sind Ihrer Ansicht nach falsch.
Also eigentlich machen Sie genau das Selbe, was Sie den Bahnbefürwortern vorwerfen!
Allerdings gibt es einen gewaltigen Unterschied: die zwei von Ihnen nicht anerkannten Gutachten legen sämtliche verwendete Daten, die Methode der Berechnung etc offen - das Gutachten der BEG verheimlicht all das, sondern veröffentlicht mehr oder weniger nur das Ergebnis, so nach dem Motto: so ist das Ergebnis, das kam raus - mehr hat euch nicht zu interessieren - Punkt!
Der Zug ist abgefahren