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Zabelstein
Baumgeist und Totengräberinnen suchen rote Punkte
Offenbar planen die Bayerischen Staatsforsten Buchen am neuen Zabelstein-Wanderweg zu fällen. Befürworter eines Nationalparks Steigerwald protestieren in Youtube-Video.
Mitglieder des Vereins Nationalpark Steigerwald protestierten im Wald bei Eschenau gegen die geplante Fällung von großen Buchen.
Foto: Uwe Gratzky | Mitglieder des Vereins Nationalpark Steigerwald protestierten im Wald bei Eschenau gegen die geplante Fällung von großen Buchen.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:02 Uhr

Mitglieder des Vereins Nationalpark Steigerwald waren bei Eschenau im Steigerwald unterwegs, um Buchen zu finden, die mit einem roten Punkt markiert sind. Diese Markierung zeigt an, dass die Bäume zum Fällen ausgewählt wurden. Fündig wurden sie am neuen Zabelstein-Rundweg, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Vereins hervorgeht.

"Der beruhigende Zabelstein-Rundweg, der von alten Buchen und tiefen Schluchten geprägt ist, wird von markanten roten Baummarkierungen verunstaltet", stellen die Vereinsmitglieder fest. Die geplanten Fällungen würden die Aura des neuen Zabelstein-Rundwegs zerstören. Erst am 1. März habe der Naturpark Steigerwald nach mehrjähriger Konzeptarbeit mit den Fünf-Sterne-Kommunen sieben neue Steigerwald-Runden zur wandertouristischen Aufwertung ausgewiesen.

Verkleidet als "Baumgeist und Totengräberinnen" wollen die Unterstützer eines Nationalparks Steigerwald nun darauf aufmerksam machen, wie der Steigerwald von den Bayerischen Staatsforsten unaufhörlich ausgebeutet werde. Der rote Punkt bedeute den Tod des Baumes.

Verein fordert Fällungen zu stoppen

Nahe des alten Hohlwegs im Löhrenbachtal seien viele starke Buchen mit fast 80 Zentimeter Stammdurchmesser zum Fällen angezeichnet, teilt der Verein mit. Dies würde an dem Südhang mit starker Sonneneinstrahlung die Gefahr von Trockenschäden im nächsten Hitze-Sommer bedeuten.

Durch das Fällen der Buchen und der Zerstörung des Weges durch den Einsatz von Rückegerät müssten nicht nur die in langjähriger Arbeit erstellten Wandermarkierungen erneut konzipiert und versetzt werden, sondern auch eine Rekonstruktion des Weges vorgenommen werden. Für die Kommunen wäre dies eine vermeidbare finanzielle Belastung.

Die Auswirkungen auf den "hochsensiblen Lebensraum Schluchtwald" seien massiv, da der Boden verdichtet werde, Erosion drohe und das Kronendach aufgerissen werde. Durch das Fällen von alten Buchen, die kurz vor den 80 Zentimeter Stammdurchmesser stehen, würden die Bayerischen Staatsforsten einmal mehr beweisen, dass es ihnen nicht um die Natur gehe, sondern darum, aus alten Buchen Profit zu schlagen. Der Verein Nationalpark Steigerwald fordert daher erneut "einen sofortigen Fällungsstopp von alten Buchen und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für einen Nationalpark Steigerwald."

Das gedrehte Video gibt es im Internet unter https://youtu.be/zDgioCP-oSM

 
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    "Diese Markierung zeigt an, dass die Bäume zum Fällen ausgewählt wurden. Fündig wurden sie am neuen Zabelstein-Rundweg, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Vereins hervorgeht."

    Vielleicht sollten sich diese Nationalpark-Befürworter mal umschauen z.B. im Nationalpark Harz. Es ist völlig normal, dass z.B. alte und kranke Bäume an Wanderwegen gefällt werden - auch in Nationalparks!

    Das zeigt, dass auch in Nationalparkts die Natur nicht immer an erster Stelle steht. Würde der Naturgedanke an erster Stelle stehen dürfte es eigentlich gar keine Wanderwege in Nationalparks geben, diese Parks müssten um der Natur Willen komplett von Menschen freigehalten werden. Das werden sie aber nicht.
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  • engert.andreas@gmx.de
    Schon alleine die Bezeichnung "Totengräberinnen" ist ein sprachlicher Witz und zeigt, dass diese ganze Aktion nicht ernst zu nehmen ist. Wenn ich das Bild anschaue, würde ich da mal behaupten, da sind mindestens auch zwei "Totengräber" dabei!
    Und dann ein generisches Femininum zu verwenden, mag vielleicht in manchen Kreisen hip und chic sein, aber grammatikalisch ist das eine Katastrophe, die unsere Sprache einfach nicht hergibt!
    so jemanden kann ich dann auch in seinen Argumenten nicht ernst nehmen!
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  • l.saubert@web.de
    Jeder blamiert sich, so gut er kann. Ich sehe auf dem Foto sechs Mensch*innen, die Bäume wohl nicht aus nächster Nähe kennen. Wahrscheinlich mussten sie dutzende Kilometer fahren, um ihr obskures Schauspiel zu veranstalten. So ganz nebenbei machen sie sich auch noch über "black lives matter" lustig. Soll das lustig sein?
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