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Standpunkt: Gerade noch die Kurve gekratzt
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:28 Uhr

Gerütsch oder historische Perle? Die Diskussion über den Abrissantrag für zwei  denkmalgeschützte Häuser  am Georg-Wichtermann-Platz zeigt ein Dilemma, das es in vielen Städten gibt. Soll man das Alte bewahren oder ist es doch in so schlechtem Zustand, dass es Zeit für etwas Neues ist?

Bürgerhäuser bleiben vorerst erhalten  

Eine berechtigte Diskussion, insbesondere an solch exponierter Stelle wie zwischen Roßmarkt und Wichtermann-Platz. Die Position pro Abriss einiger Stadträte wider besseren rechtlichen Rates ist nicht nachvollziehbar. Man kann nicht ernsthaft den Abrissantrag befürworten, wenn die Regierung von Unterfranken schon im Vorfall ankündigt, dass der Beschluss in jedem Fall rechtswidrig wäre. Zum Glück setzten sich die Hardliner nicht durch, sondern ließ der Ferienausschuss Vernunft walten.

Der Streit über die in meinen Augen richtige Position des Landesamtes für Denkmalpflege verdeckt das eigentliche Problem, das der Verwaltung nämlich den durchaus vorhandenen Handlungsspielraum nimmt: Die Planer des Neubaus anstelle der beiden Denkmäler haben schlicht die notwendigen Unterlagen, die es der Stadt vielleicht ermöglicht hätten, den Abriss doch genehmigungsfähig zu machen, bisher nicht vorgelegt.

Sie sind jetzt am Zug, glaubwürdig nachzuweisen, dass sie ernsthaft geprüft haben, dass eine Sanierung der beiden Denkmäler nicht möglich ist. Nur wenn diese Unterlagen vorliegen, kann man auch seriös über das Für und Wider des Abrisses diskutieren.

 
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